Umfahrung Offingen: Planfeststellungsbeschluss ist bestandskräftig
Dem Neubau der Ortsumfahrung Offingen im Zuge der Staatsstraße 2028 stehen endgültig keine rechtlichen Hindernisse mehr im Wege. Gegen den im Dezember 2011 öffentlich ausgelegten Planfeststellungsbeschluss vom 17. November 2011 der Regierung von Schwaben ist innerhalb der Rechtsbehelfsfrist beim Verwaltungsgericht Augsburg keine Klage eingegangen. Damit besteht für das rund 10,3 Millionen Euro teure Projekt nunmehr Baurecht. Dies teilen der heimische CSU-Landtagsabgeordnete Alfred Sauter und Offingens Erster Bürgermeister Thomas Wörz mit.
Einwände gegen das Vorhaben betrafen vor allem die Verkehrsentwicklung in der Remsharter Straße, die Lärmsituation für das Wohngebiet Mozartstraße/Beethovenstraße sowie die Querungsmöglichkeiten für landwirtschaftliche Fahrzeuge. Das Staatliche Bauamt Krumbach hat deshalb entsprechende Planänderungen vorgenommen, um den Forderungen soweit möglich Rechnung zu tragen. Für die Remsharter Straße wurde ein lärmmindernder Belag vorgesehen und auf Höhe des Wohnquartiers Mozartstraße/Beethovenstraße werden zusätzliche Bäume und Sträucher gepflanzt. Weitergehende Maßnahmen sind dort jedoch nicht vorgesehen, da die Lärmgrenzwerte weit unterschritten werden. Für die Landwirtschaft ergibt sich nahe der neuen Mindelbrücke nunmehr eine zusätzliche Unterführung, um die Umwege möglichst gering zu halten.
Auf die Finanzierung der planfestgestellten Trasse hatte man sich im Rahmen eines Gesprächs im April 2010 mit dem Bayerischen Staatsminister des Innern, Joachim Herrmann, MdL (CSU), welches auf Vermittlung von MdL Alfred Sauter zustande kam, geeinigt. Danach wird der Freistaat Bayern für den Abschnitt westlich der Staatsstraße 2024 beginnend am Ziegelberg die Baulast übernehmen. Östlich der Staatsstraße 2024 wird der Markt Offingen die Umfahrung einschließlich Mindelbrücke, Hochwasserdurchlässen, Anschluss Lüßhofstraße, Überführung über die Bahnlinie Augsburg-Ulm und Kreisverkehr Schnuttenbach in kommunaler Sonderbaulast realisieren. Bauen in Sonderbaulast bedeutet, dass die Gemeinde ihren Anteil finanziert, hierzu jedoch eine hohe Förderung durch den Freistaat erhält. Durch die gemeinsame Finanzierung kann die Maßnahme schneller realisiert werden.
Derzeit gehört die Ortsdurchfahrt von Offingen mit über 9.000 Kfz täglich zu den am stärksten belasteten Staatsstraßenabschnitten im Landkreis Günzburg und liegt weit über dem Durchschnitt des Jahres 2010 von 3.851 Kfz je 24 Stunden in Bayern. Mit der neuen Ortsumgehung kann mit einer erheblichen Entlastungswirkung der Ortsdurchfahrt von bis zu 58 Prozent bei Pkw und bis zu 75 Prozent beim Schwerverkehr gerechnet werden. Bei der planfestgestellten Trasse sind auch naturschutzfachliche Aspekte umfassend berücksichtigt worden: Es handelt sich um die kürzeste Trasse, welche unter Einbeziehung der Anschlussbauwerke den geringsten Flächenverbrauch zu verzeichnen hat.
Bürgermeister Thomas Wörz zeigte sich glücklich darüber, dass es ihm seit Beginn seiner Amtszeit vor rund vier Jahren gelungen sei, die Realisierung der Südumfahrung Offingen ein entscheidendes Stück voranzubringen. Die Finanzmittel seien im Haushaltsplan 2012 des Marktes Offingen bereits berücksichtigt. „Dass die Realisierung der Ortsumfahrung nun in greifbare Nähe gerückt ist, ist nicht zuletzt der hervorragenden Unterstützung durch den Landtagsabgeordneten Alfred Sauter sowie der guten Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Bauamt Krumbach und der Regierung von Schwaben zu verdanken“, so Wörz.
Landtagsabgeordneter Alfred Sauter: „Die Entlastungsstraße ist aufgrund der starken Verkehrsbelastung in der Ortsdurchfahrt Offingen dringend erforderlich. Dem Baurecht für die Ortsumfahrung Offingen steht nun nichts mehr entgegen. Mit dem Bau wird voraussichtlich im Herbst dieses Jahres begonnen werden. Für die Lebensqualität und Sicherheit der ansässigen Bürgerinnen und Bürger sowie die städtebauliche Entwicklung des Ortskerns ist dies ein in hohem Maße positives und erfreuliches Signal.“
Bürgerreporter:in:Stefan Baisch aus Günzburg |
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