Seehofer im Funkloch - Staatssekretär Weiß tritt zurück
Ministerpräsident lässt Finanzierung des Digitalfunks platzen
Weiterhin volle Demut vor seinem Amt zeige Ministerpräsident Seehofer aus Sicht der Freien Wähler mit seiner Entscheidung, die mühsam ausgehandelte Finanzierung des Digitalfunks für Feuerwehren und Rettungsdienste handstreichartig platzen zu lassen. Seehofer brüskiere damit nicht nur sämtliche Kommunen, sondern auch hunderttausende ehrenamtliche Feuerwehrleute und Rettungskräfte. „Es ist völlig unverständlich, jährlich von den Kommunen 36 Millionen Euro für die Funkanbindung zu verlangen, obwohl der Freistaat eh die Betriebskosten für die Polizei übernimmt“, macht Joachim Hanisch, MdL (Bruck), kommunal- und innenpolitischer Fraktionssprecher, seinem Unmut Luft. Die Landtagsfraktion der Freien Wähler fordert daher die Staatsregierung auf, die taktischen Spielchen auf Kosten der Sicherheit der Bürger zu beenden und die Finanzierung zu stemmen.
Seehofer stelle sich mit seiner Entscheidung sogar gegen seinen eigenen Staatssekretär Bernd Weiß, der für eine Übernahme der Betriebskosten durch den Freistaat plädiere. Außerdem würden bei einem Scheitern des Projekts laut Weiß Folgezahlungen in „mindestens zweistelliger Millionenhöhe“ und damit ein „zweites Toll-Collect“ drohen. „Herr Seehofer beweist absolute Ignoranz gegenüber den Problemen der Städte und Gemeinden in einer finanziell angespannten Zeit. Dass er dabei auch noch auf seinen eigenen Staatssekretär losgeht, ist schon sehr bemerkenswert“, kritisiert Bernhard Pohl, MdL (Kaufbeuren) und Mitglied des Ausschusses für kommunale Fragen und innere Sicherheit. Es sei zu befürchten, dass der Hochtechnologie-Standort Deutschland weiterhin total veraltet analog funkt.
Der Bayerische Rundfunk meldet den Rücktritt von Staatssekretär Bernd Weiß
Bürgerreporter:in:Peter Schoblocher aus Thannhausen |
2 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.