Der Bundestagsabgeordnete Dr. Georg Nüßlein (CSU) ruft in der Debatte um unbezahlbare Kosten infolge der geplanten Gebäudesanierungsoffensive zu Gelassenheit auf.
Dass das Ziel, bis 2050 alle Gebäude klimaneutral zu machen, unrealistisch ist, belegt er an historischer Bausubstanz im Wahlkreis.
Im Rahmen des Energiekonzepts ist vorgesehen, den Gebäudebestand in Deutschland bis 2050 schrittweise nahezu klimaneutral zu bekommen. Dazu sind erhebliche Investitionen nötig. Georg Nüßlein setzt sich in Berlin in seiner Funktion als wirtschafts- und energiepolitischer Sprecher der CSU-Landesgruppe dafür ein, die Kosten für heimische Mieter und Hauseigentümer im bezahlbaren Rahmen zu halten.
Nüßlein: „Alte schwäbische Bauernhäuser mit Gesimse kann man nicht mit Styrodur verkleiden – das ist oft schon eine Sünde, auch wenn sie nicht unter Denkmalschutz stehen. Hier muss jeweils nach Gebäudeart differenziert werden.“ Sanieren bedürfe eines gewissen Fingerspitzengefühls. „Da darf der Staat nicht mit der Faust reinfahren.“, so der schwäbische Abgeordnete.
Vielmehr solle man gezielte finanzielle Anreize setzen. Der neu entstehende, aus Geldern der Energieversorger und dem Emissionshandel gespeiste Fonds eröffne dazu die Spielräume, die es im Bundeshaushalt kaum mehr gäbe.
Mit dem zuständigen Bundesbauminister Dr. Peter Ramsauer ist sich Nüßlein einig. Ramsauer sagte bereits zu, sich in den Verhandlungen des Bundeskabinetts dafür einzusetzen, unrealistische Ziele zu vermeiden.
Der Energieexperte Nüßlein war selbst an den Verhandlungen zum Energiekonzept beteiligt und fordert, die hier vereinbarten Anreize zur Energiesanierung umzusetzen und sogar noch zu verstärken. So soll unter anderem das CO2-Gebäudesanierungsprogramm der Bundesregierung finanziell deutlich besser ausgestattet werden. Damit können Hauseigentümer günstige Kredite oder Zuschüsse für Sanierungsmaßnahmen erhalten. Außerdem sollen neue steuerliche Anreize zu Sanierungen anregen. Darüber hinaus ist vorgesehen, ein Förderprogramm „energetische Stadtsanierung“ mit einem Volumen von 500 Millionen Euro jährlich aufzulegen.
„Die Gebäudesanierung ist ein entscheidender Beitrag zur Energieeinsparung und damit zum Klimaschutz. Aber auch das heimische Baugewerbe und Handwerk profitieren von den damit verbundenen Aufträgen. Den Eigentümern und Mietern allerdings Kosten im fünfstelligen Bereich von oben zu verordnen, wäre unverantwortlich und war auch nie so vorgesehen.“
Bürgerreporter:in:Stefan Baisch aus Günzburg |
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