CSU Ortsverband Günzburg befasst sich mit dem Thema „Bauen und Sanieren mit Passivhauskomponenten“
Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung des CSU Ortsverbands Günzburg berichtete die CSU-Ortsvorsitzende Stephanie Denzler über die Aktivitäten im vergangenen Jahr, das stark durch die Wahlkämpfe geprägt war. Mit dem Besuch des damaligen Bundeswirtschaftsminister und jetzigen Bundesverteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg in Günzburg im Bundestagswahlkampf war der Höhepunkt des Jahres vorgegeben. Der CSU-Ortsverband durfte mit Margit Munk auf der Bundestagsliste eine Kandidatin stellen und beteiligte sich engagiert am Wahlkampf. Auch bei der Europawahl konnte die Günzburger CSU mit dem Besuch des Vorsitzenden der CSU-Europagruppe im Europäischen Parlament und Spitzenkandidaten, Markus Ferber, einen hochkarätigen Gast gewinnen. Aber auch die interne Verbandsarbeit kam nicht zu kurz. Es wurden zahlreiche Vorstandssitzungen abgehalten, verschiedene gesellige Veranstaltungen, wie der Volksfeststammtisch, das Grillfest oder auch die Weihnachtsfeier organisiert und neben den Stadtteilbesuchen „CSU vor Ort“ eine neue Veranstaltungsreihe mit dem „Stadtgespräch“ etabliert, das die CSU weiter nach außen öffnen soll. Die CSU-Stadtratsfraktion erwies sich mit vielen Anträgen, Anfragen und Anregungen als der Motor der Günzburger Stadtpolitik, führte die CSU- Orts- und Fraktionsvorsitzende Denzler aus.
Weiterer Tagesordnungspunkt war der Bericht der CSU-Schatzmeisterin Melanie Mück-Spengler, der die Kassenprüferin Lisa Lutz eine einwandfreie Kasse bescheinigte. Durch das Ausscheiden eines Kassenprüfers wurde eine Nachwahl notwendig, bei der Yvonne Kastler einstimmig zur weiteren Kassenprüferin gewählt wurde.
Den Schwerpunkt der Versammlung bildete der Vortrag des „Passivhaus-Papstes“ Martin Endhardt, der ein international gefragter Experte auf diesem Gebiet ist. Sein Vortragsthema war das „Bauen und Sanieren mit Passivhauskomponenten“. Derzeit leben auf unserem Planeten ca. 6 Milliarden Menschen. 1 Milliarde dieser Menschen beanspruchen 1/6 des gesamten weltweiten Energie und Rohstoffverbrauchs, führte Endhardt aus. Alle die jetzt im Wohlstand leben sind Hauptverursacher des Treibhauseffekts. Deshalb gehe es um „Neue innovative Wege – und nicht um die Einschränkung des Wohlstands“ so Endhardt weiter. Auch der CSU Bundesbauminister Dr. Peter Ramsauer hofft auf erhebliche Energieeinsparung, wenn er sagt: „Ich will in diesem Amt [als Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung] echte operative Energie- und Umweltpolitik betreiben. [...] Ich setze große Hoffnungen darauf, dass wir im Bereich Bauen und energetische Gebäudesanierung zu gewaltigen Energieeinsparungen kommen können. Wir hätten es uns vor 20 Jahren nicht träumen lassen, dass wir eines Tages mit einer Entwicklung, die inzwischen Standard ist – ich meine das sogenannte Passivhaus – den Energieverbrauch beim Heizen auf rund 15 kWh/(m2a) herunterschrauben könnten. Das sind großartige Perspektiven, die ich aus meinem Haus heraus mit allen Kräften anschieben und fördern werde.“ Zentraler Aspekt der Passivbauweise ist das Wärmebrücken-freie-Bauen. Um das Gebäude muss es ein geschlossenes Dämmsystem geben, ähnlich einem Schlafsack. Dieses Bild des Schlafsacks beschreibt gut das System des Passivhauses. So wie der Schlafsack durch den Körper erwärmt wird, erklärt Architekt Endhardt, so beheizen die Bewohner ihr eigenes Haus. An vielen Beispielen erläuterte der Architekt die Bauweise von der Bodenplatte auf Glasschaumschotter, über das Wärmedämmverbundsystem, die Passivhausfenster mit 3-fach-Verglasung bis hin zum Dach. Ein Passivhaus hat einen Heizwärmebedarf kleiner 15 kWh/(m²a) das entspricht 1 L Öl für 1 m². Unerläss-lich und notwendig, so Endhardt, ist eine zentrale Lüftung mit Wärmerückgewinnung. An einem Beispiel aus Niederraunau zeigte Endhardt, dass eine Familie mit 15 € im Monat ihr Haus heizen könne und Warmwasser habe. Diese Bauweise eignet sich aber nicht nur für Neubauten sondern mit Komponenten auch für die Sanierung von Bestand. Hier könnten neben großer Energieeinsparung vor allem Bauschäden verhindert werden und der Schimmelbildung vorgebeugt werden. Immer häufiger zählen auch Kommunen, Unternehmen und Kirchen zu den Kunden Endhardts. So konnte er unter anderem die Stadt Günzburg beim Bau der ersten Passivhausschule beraten, ein Bauvorhaben der Evang. Kirche in Krumbach betreuen, kürzlich die energetische Sanierung des denkmalgeschützten Brauereigasthofs mit Wellnesshotel in Autenried umsetzen. Zum Abschluss gab Endhardt den Interessierten und den CSU-Kommunalpolitikern mit auf den Weg, dass die Mehrkosten eines Passivhau-ses im Vergleich zu einem herkömmlichen Neubau nur rund 5 % betragen und es zu einer Amortisation in circa 5 Jahren kommt! Ein Gewinn für den privaten und öffentlichen Geldbeutel sowie den Klimaschutz. Abschließend bedankte sich die CSU-Vorsitzende Denzler beim Referenten und versicherte ich, dass der CSU-Ortsverband und sie persönlich sich massiv dafür einsetzen werden, dass diese Art des Bauens in den Köpfen der Bevölkerung noch stärker präsent wird.
Bürgerreporter:in:Stefan Baisch aus Günzburg |
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