Wies´n-Impressionen

Allenthalben sieht man sie wieder: die Trachten – in Form der offenherzigen Dirndln, ob knöchel- oder knielang, oder popo-kurz, ob in gedeckten klassischen rot-blau-schwarz-Tönen oder in knall- und quietschbunten Farben, aus Baumwoll-Leinen oder aus Kunstseide: ein Augenschmaus allemal – naja jedenfalls meistens. Kommt halt auch noch drauf an, wer drinsteckt.

Und für Eva´s Töchter gibt es ja auch was zum Gucken: die Lederhos´n, also eigentlich eher auch der Inhalt derselben. Mal ein einladend knackiger Hintern – mal ein eindrucksvoller Bauch, der den Bund auch verstecken kann. Mal stramme Wadeln in strumpflosen Haferlschuhen – mal blasse Knie, die ansonsten der Sonne leider entbehren mussten und nun bleich unter der Hirschledernen herausleuchten.
Aber ein Zeichen ist es auf jeden Fall: die unmissverständliche Botschaft „Ich bin unterwegs zur Wies´n. Nicht aufhalten! Fotografieren erlaubt, aber bitte auf dem Hinweg, weil zurück könnt es nicht mehr ganz so arrangiert aussehen – da wirkt man leicht auch mal derangiert.“
Tracht soll ja spaßig sein und keinesfalls mit ernst-grimmiger Miene zur Schau getragen werden. Da gehört das Assessoire schon auch dazu: ein enges Kropfbandl oder ein fescher Lodenhut, ein Schariwari vor´m Bauch und die richtigen Schuh dazu – und nicht vergessen: die Herzerl-Handtasche in Lebkuchenoptik.
Was halt aber gar net geht: die Nylon-Regenjacke über all dem, denn dann ist dem/der Betrachter/in (bleeder Gendermainstream!) ja gar nix mehr vergönnt von der ganzen Pracht.
Da muss ma´ halt dann durch, durch den Regenschauer mit Schirm und Charme.
Viel Spaß auf der Wies´n!
Eure Ruth Niemetz.

Bürgerreporter:in:

Ruth Niemetz aus Günzburg

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