Nepal - 1 Jahr nach dem Erdbeben
Die nepalesische Bevölkerung leidet immer noch sehr unter dem Trauma und den Folgen des Erdbebens im April 2015, vor allen Dingen die Kinder.
Ich bin viel in Ländern des Himalayas gereist, überall finde ich glückliche und lachende Kinder. Aber in Nepal ist das anders. Man sieht den Kindern das Trauma und die immer noch bitteren und menschenunwürdigen Lebensbedingungen an, unter denen sie leben.
Die Regierung verspricht Hilfe beim Aufbau der zerstörten Häuser, aber bis jetzt ist noch nicht viel geschehen. Die Menschen leben in Plastikzelten und Wellblechhütten. Mein nepalesischer Kontakt, Sanze Lama, arbeitet mit seiner NGO Emmanuel Foundation spezifisch im Rasuwa Gebiet im Norden von Kathmandu. Dort betreut er 5 Dörfer, die alle nur zu Fuß über stundenlange Fußmärsche zu erreichen sind. Alle Dörfer liegen über 2000 m hoch und sind vom Erdbeben schwerst betroffen.
Sekuchet Village – 725 Einwohner, (209 Kinder) – im Erdbeben wurden alle Gebäude komplett zerstört – alle Einwohner sind Christen Mendogaun village – 397 people – 250 davon sind Christen – alle Gebäude sind zerstört
Tiru village – 135 Einwohner Nesing village – 850 Einwohner Gatlang village – 2500 Einwohner (hier gibt es eine kleine christl. Gemeinde)
In Kürze werde ich nach Nepal reisen, um im Rahmen eines Arbeitseinsatzes die betroffenen Menschen dort Kennen zulernen und ihre Probleme zu dokumentieren.
Nach der Reise werden wir mögliche weitere Hilfen überlegen, evtl. auch Einsätze von Volontären für die unterschiedlichen Arbeitsbereiche.
Wir wollen bei folgenden bereits bekannten Problemen helfen:
Waisenkinder Es gibt in allen 5 Dörfern 18 Kinder (11 Mädchen und 7 Jungen im Alter von 6-10 Jahre), die durch das Erdbeben ihre Eltern verloren haben und nun völlig mittellos sind. Sie werden im Moment von den anderen Dorfbewohnern versorgt, Zukunftsaussichten für diese Kinder sind suboptimal.
Wir sind in Verbindung mit einem Waisenhaus in Kathmandu, das von Deutschland aus gefördert wird. Uns wurde signalisiert, dass sie mindestens 15 Waisenkinder aufnehmen würden, aber dazu bitten sie um eine Versorgungsvorleistung von 1200 Euro pro Kind für die ersten zwei Jahre. Es muss Personal eingestellt, ein neues Gebäude angemietet werden und die laufenden Kosten gezahlt werden. Das wären ca. 15-18.000 Euro Gesamtleistung für die ersten zwei Jahre. Die Verantwortlichen haben leider feststellen müssen, dass Patenschaften oft nur ein Jahr übernommen werden, und dann springen die Paten ab. Und dann bleibt das Waisenhaus auf den Kosten sitzen. Eine Patenschaft für ein Kind mit Vollverpflegung und Schulbildung kostet 50 Euro pro Monat, kann aber für ein Kind gesplittet werden.
Sanzes Traum Für diese 5 Dörfer gibt es keine medizinische Versorgung. Sanze träumt von einem medizinischen Versorgungszentrum im letzten an die Strasse angebundenen Dorf Dendagaun. Dort ist Endstation, jetzt führen nur noch Fußwege in die Berge. In Dendagaun möchte er eine Anlaufstation einrichten zur Erstversorgung bei medizinischen Problemen. Zudem soll diese Station die Möglichkeit bieten, Kindern und Erwachsenen mit Behinderungen Therapie und Beratung zu bieten. Mehr hier: http://www.ladakh-hilfe.de/deutsch/nepal/plaene-fu...
Kirchenbau Der Aufbau der Häuser der Familien soll vom Staat unterstützt werden, alle warten auf diese versprochenen Hilfen. Der Wiederaufbau der zwei zerstörten Kirchengebäude in Sekuchet und Mendogaun wird jedoch nicht staatlich gefördert und da wollen wir helfen. Die Gemeinde in Sekuchet wuchs in den letzten Jahren von einer Handvoll Christen im Jahr 2013 durch die Evangelisation von Sanze so sehr, dass das gesamte Dorf (725 EW) nun den Weg mit Jesus Christus geht. Der dortige Pastor heißt Bir Bahadur Tamang und ist 36 Jahre alt.
Die Gemeinde in Mendogaun heißt „Mendogaun Christ Church“ und wird von einem ehrlichen und fürsorglichen Pastor namens Mr. Ga Thapa Tamang geleitet. Er ist 41 Jahre alt und hat 2 Söhne und 2 Töchter. In diese Gemeinde kommen ca. 250 Christen. Vor dem Erdbeben verfügten sie über ein Kirchengebäude mit zwei Räumen, in denen die Versammlungen abgehalten wurden. Nun ist alles zerstört. Der Kostenvoranschlag für den Aufbau der beiden Kirchen liegt bei 5000 Euro. Die beiden Ortsgemeinden wollen jeweils 500 Euro dazu beisteuern. Sie bräuchten also noch für den Bau der beiden Kirchen jeweils 2000 Euro.
Bürgerreporter:in:Karola Wood aus Günzburg |
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