Fortführung der Fahrradwege in die Innenstadt als Ziel
Wie sicher sind die Straßen im innerstädtischen Bereich Günzburgs eigentlich für Fahrradfahrer? Und wie gefährlich ist der Schulweg mit dem Rad oder der Weg für umweltbewusste Bürgerinnen und Bürger in die Stadt hinein? Diese Fragen stellte sich Dr. Ruth Niemetz, Vorsitzende der Frauenunion Günzburg, angesichts des neuen Schuljahres.
Für Fahrradtouristen gebe es schöne Radwege um Günzburg herum, aber wer in die Innenstadt will, stehe vor dem „Ende“ – des Radwegs. Gerade wenn jetzt wieder viele Schüler täglich mit dem Fahrrad zur Schule fahren werden, wollte man einen kritischen Blick auf die Verkehrswege werfen.
So es einige Bereiche, in denen das Fahrradfahren mit nicht unerheblichen Risiken verbunden sei. Z.B. ende der Fahrradweg in der Augsburgerstraße stadteinwärts im Bereich des V-Marktes. Wer weiter in die Innenstadt möchte, muss entweder einen Umweg über beruhigte Seitenstraßen in Kauf nehmen oder sein Fahrrecht gegenüber drängelnden Autofahrern durchsetzen.
Gleiches gelte für den Bereich der Ichenhauser Straße sowie am Bahnhof/Schlachthaus/Ulmerstraße. An den genannten Strassen gebe es für Radfahrer überhaupt keine Ausweichmöglichkeiten, so dass das Fahrradfahren schon mal zu einer echten Herausforderung werden könne. Kinder bis 12 Jahre könnten ja wenigstens noch rechtmäßig auf den Fußweg ausweichen, sofern er vorhanden ist. Alle übrigen Fahrradfahrer hätten die Wahl, verkehrswidrig auf dem Bürgersteig die Fußgänger zu bedrängen, oder als „Verkehrshindernis“ von Autofahrern vor sich her gejagt zu werden, weiß Melanie Mück-Spengler, stellv. Vorsitzende, aus eigener Erfahrung zu berichten.
Auch die vielerorts eingeführten „Fahrradstreifen“, wie z.B. in der Krankenhaus-straße, gäben dem Fahrradfahrer eine trügerische Sicherheit. Lediglich optisch auf der Fahrbahn hervorgehoben, erhöhen sie sicherlich beim Autofahrer die Bereitschaft auf Zweiradfahrer zu achten. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich hier nach wie vor nicht um baulich abgetrennte Fahrradwege handelt, sondern um Bereiche, welche eben auch von Kraftfahrern mitbenutzt werden dürfen. Gerade Kinder und Jugendliche auf dem Schulweg seien sich dieses Umstandes und der damit verbundenen Gefahren oftmals nicht bewusst, führte Beate Stahnke, stellv. Vorsitzende, weiter aus.
„Wie aber kann das Risiko für Kinder und Jugendliche, aber auch für ältere Pedaletreter in Günzburg verringert werden?“, stellte der FU-Vorstandschaft Überlegungen an.
Die in den Grundschulen bereits etablierte, vorbildliche Verkehrserziehung spielt hier sicherlich eine wichtige Rolle.
Darüber hinaus sei eine Verbesserung nur durch die Realisierung zusätzlicher baulich abgetrennter Fahrradwege, vor allem im Bereich der Hauptstraßen, zu erreichen.
Die Frauenunion Günzburg wünscht sich daher, dass bei zukünftigen städtebaulichen Veränderungen die Fortführung der Fahrradwege in die Innenstadt in die Strassenbauplanung mit aufgenommen wird.
Zudem könne man auch selbst einiges tun. So sollte in regelmäßigen Abständen die technische Ausrüstung am Fahrrad einer intensiven Überprüfung unterzogen werden. Nur ein verkehrstüchtiges Rad mit funktionsfähigen und gut eingestellten Bremsen, sowie ausreichender Beleuchtung, gerade in der dunklen Jahreszeit, kann vor Unfällen schützen. Natürlich gehören auch ein stabiler, gut angepasster Helm, sowie helle, möglichst reflektierende Kleidung zur Grundausrüstung eines jeden Radfahrers.
Bürgerreporter:in:Ruth Niemetz aus Günzburg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.