Deutsche Bundeswehr ehrt Stauffenberg mit Zapfenstreich

Alles war minutiös durchgeplant. Bis ins kleinste Detail. Die 10. Panzerdivision aus Sigmaringen überließ am Mittwochabend bei der Gedenkfeier zum 100. Geburtstag des Widerstandskämpfers Claus von Stauffenberg im Jettinger Schloss nichts dem Zufall. Dass der Festakt im Ballsaal trotzdem mit fünf Minuten Verspätung begann, lag nicht in ihrer Macht. Die hohen Herren der Politik, Verteidigungsminister Franz Josef Jung und Ministerpräsident Günther Beckstein, waren aufgrund des Wintereinbruchs nicht ganz pünktlich eingetroffen.
Alles, was Rang und Namen hatte, war an diesem Mittwochabend nach Jettingen gekommen. Fast 300 Ehrengäste, darunter auch die vier noch lebenden Kinder des Widerstandskämpfers, wurden im Ballsaal des Schlosses empfangen. "Mit diesem Festakt wollen wir dem großen Sohn unseres Marktes die Ehre erweisen", erinnerte Bürgermeister Hans Reichhart an den Grund der Feierlichkeit.
Der am 15. November 1907 geborene Stauffenberg hatte in der „Wolfsschanze“ bei Rastenburg, dem heute polnischen Ketrzyn, während einer Lagebesprechung am 20. Juli 1944 eine Bombe explodieren lassen, die Hitler aber nicht tötete. Stauffenberg und andere Mitglieder der Widerstandsgruppe wurden erschossen, ihre Familien von der Gestapo verhaftet.

Während nach dem Festakt innen im Schloss noch das eine oder andere Gläschen Sekt getrunken und geplaudert wurde, standen draußen hinter den Absperrungen bereits ab 19 Uhr die ersten von ca. 2000 Besuchern und warteten bei Temperaturen knapp über null Grad auf den Großen Zapfenstreich. Der begann um Punkt 20.30 Uhr, bei leichtem Schneefall, mit dem Einzug der Waffen- und Fackelträger des Wachbataillons beim Bundesministerium der Verteidigung und der Mitglieder des Musikcorps der Bundeswehr. 260 Fackel- und waffenträger sowie 75 Vertreter des Musikcorps listete Oberstleutnant Siegfries Jooß, Pressesprecher der 10. Panzerdivision, auf.

Um das höchste militärische Zeremoniell der Bundeswehr ausreichend zu beleuchten, beauftragte diese damit das Technische Hilfswerk, genauer die Ortsverbände Günzburg, Krumbach und Kaufbeuren.
Der Ortsverband Günzburg übernahm das Ausleuchten des Evakuierungsfeldes und der Fluchtwege, sowie die Stromversorgung der Sanitätseinrichtung. Der Ortsverband Krumbach, war für die Ausleuchtung der VIP-Parkplätze und dem Sammelplatz von Wachbatallion und Musikkorps zuständig.
Der Ortsverband Kaufbeuren, mit seiner Fachgruppe Beleuchtung war für die Ausleuchtung des Zuschauerplatzes zuständig. Die Fachgruppe Beleuchtung macht die Nacht zum Tag. Sie besitzt eine breite Palette von Beleuchtungsmitteln, um Einsatzstellen, Bereitstellungsräume oder Veranstaltungsorte großflächig auszuleuchten. Mit dem heliumgefüllten Leuchtballon gelingt es, auch großflächige Areale von rund 100 x 100 Metern in kurzer Zeit aus mindestens 15 Metern Höhe weitgehend schattenfrei und ohne störende Blendwirkung taghell zu erleuchten.

Bürgerreporter:in:

Thomas Sigmund aus Günzburg

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