Im Porträt: Sibylla Schwarz
Heute im Porträt: Sibylla Schwarz. Sibylla war die erste Frau, die den Namen der Stadt Greifswald im ganzen deutschen Lande berühmt gemacht hat. Sie kam 1621 in Greifswald zur Welt und wurde nur siebzehn Jahre alt. Ihr für ein siebzehnjähriges Mädchen, das zudem bereits ab dem achten Lebensjahr die Rolle der Hausherrin hatte übernehmen müssen, sehr umfangreiches Werk als Dichterin, zeugt von einem für die damalige Zeit sehr ausgeprägtem Selbstbewusstsein. Bedenken wir das gerade der dreißigjährige Krieg, mit all seinen grauenhaften Geschehnissen und brutalen Auswüchsen herrschte, sie Ihre Mutter früh verloren hatte und die Welt von Emanzipation noch nicht einmal ansatzweise gehört hatte, so lesen wir Ihre Gedichte heute, als wäre Sie eine liebe Bekannte von nebenan. Hier ein Auszug aus Ihrem Gedicht "Wieder den Neidt":
Hatt zwar die Mißgunst tausend Zungen/
Und mehr dan tausend ausgestreckt/
Und kompt mit Macht auf mich gedrungen
So wird ich dennoch nicht erschreckt:
Wer Gott vertrawt in allen dingen/
Wirdt Weldt/ wird Neidt/ wird Todt bezwingen.
Irgendwie topaktuell, oder? Im Dom St. Nikolai finden Sie ein Epitaph, welches Ihr Vater hat anfertigen lassen. Dieser war zu jener Zeit Bürgermeister der Stadt und mit Sicherheit ein trauernder Vater. Sibylla finden Sie ganz rechts auf dem mittleren Teil des Bildes. Welches spannende Detail hier noch versteckt ist, wo Sibylla geboren wurde und Ihr kurzes Leben verbracht hat, das zeigen wir Ihnen bei einer unserer unterhaltsamen und spannenden Stadtführungen.
Bürgerreporter:in:Gerlinde Beetz aus Greifswald |
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