Der Fall Lütge - Kinderschänder in Deutschland
Elisabeth Keller im Gespräch mit dem Lebensberater und Autor Hans Georg van Herste
EK Herr van Herste! Was sagen Sie zum Fall Lüdge?
vH Der massenweise Kindesmissbrauch auf einem Campingplatz in NRW schockiert eigentlich nur im ersten Moment. Im zweiten Moment fallen mir mehrere Fälle ein, in denen Kinder in großem Stil geschändet wurden, ohne dass sich jemand dafür interessiert hätte.
EK Wie meinen Sie das?
vH Ich habe schon mehrfach auf verschiedene Vorkommnisse hingewiesen. Leider stieß ich auf nur geringes bis gar kein Interesse.
Auf Buchmessen kam es immer wieder vor, dass mir Frauen von ihrem Missbrauch in Kindertagen erzählten. Ich habe mehrere Geschichten z. B. in Buchform veröffentlicht, in einem Fall sogar eine Dokumentation darüber gedreht. Die Reaktionen, die ich damit auslöste, waren eher ablehnend. Man warf mir vor, Gebrauchsanweisungen für Kinderschänder auf den Markt zu bringen. Andere glaubten, ich hätte mir alles in meinem vermeintlich kranken Hirn ausgedacht. Wieder andere konnten nicht glauben, dass es Opfer gab, die sich erst nach Jahrzehnten an die Taten erinnerten.
EK Aber Sie haben doch in Ihrem Ratgeber „Die Kraft in Dir“ sehr verständlich erklärt, wie es zu diesen Erinnerungslücken kommt.
vH Was nützt ein Ratgeber, dessen Inhalt nicht ernst genommen wird, weil er a nicht von einem Arzt verfasst wurde und b dessen Inhalt nicht gern gesehen wird, weil er Dinge beim Namen nennt, die viele Menschen lieber verschweigen würden.
EK In den Büchern „Die Goldesel-Töchter“, „Mein Vater, der Diakon“, „Die Burg der Nymphen“, „Die Stille eines Lebens“, „Das Ende des Jägers“ und „Meine Kindheit in Rotterdam“ haben Sie Opfer zu Wort kommen lassen, die mutig genug waren, ihre Geschichte zu erzählen.
vH Ich kann mich erinnern, dass wir hin und wieder zäh gerungen haben, da einige der Opfer Angst vor der Veröffentlichung hatten. Ich konnte sie beruhigen, in dem ich ihnen erklärte, dass die Geschehnisse mehrere Jahrzehnte zurückliegen würden und heute wohl keine Gefahr mehr bestehen würde.
EK Was haben Ihre Bücher bewirkt?
vH Nach dem Erscheinen von „Das Ende des Jägers“, das von einer Kinderschänder-Industrie in Thailand handelt, machte sich ein kleiner Schock breit, der allerdings nicht lange anhielt, Aber immerhin.
„Mein Vater, der Diakon“, „Meine Kindheit in Rotterdam“ und „Die Stille eines Lebens“ führte den Menschen vor Augen, was in Kirchenkreisen so abgeht. Allerdings erschienen diese Werke schon am Anfang des neuen Jahrtausends, also vor der großen Aufdeckungskampagne. Das führte dazu, dass über die Bücher eher ungläubig der Kopf geschüttelt wurde. Heute ist klar, dass solche Übergriffe häufig vorkommen. Heute schüttelt niemand mehr den Kopf.
Und die „Goldesel-Töchter“ machten schon damals klar, dass es Banden gibt, die weltweit operieren und unglaublich viel Geld damit verdienen, Kinder zu missbrauchen, zu quälen und bestialisch zu töten.
EK Was sagten denn die Medien zu Ihren Veröffentlichungen?
vH Die große Masse der Medienvertreter wollte mit diesen Themen lieber nichts zu tun haben. Ich wurde verspottet und ausgelacht – oder einfach ignoriert. Die Kirche verhinderte mehrfach, dass ich in Talkshows meine Sicht der Dinge darlegen konnte. Anstatt die Opfer zu hören, wurden die Täter ins Fernsehen gesetzt, die dann gebetsmühlenhaft ihre angebliche Erschrockenheit verbreiten durften und natürlich lückenlose Aufklärung versprachen, auf die ich noch heute warte.
EK Ist denn rein gar nichts passiert?
vH Na ja, hin und wieder durfte ich mal etwas sagen, aber nicht zu viel. Eine kleine Doku von ein paar Minuten strahlte Pro7 aus. Allerdings hielt sich der allgemeine Aufschrei des Volkes in Grenzen. Dafür war sich dieser Sender etwas später nicht zu schade, mich auf Betreiben der Kirche lächerlich zu machen. Angeblich hätte ich eine Sekte gegründet und Frauen zum Lesbensex gezwungen.
EK Das ist doch Schwachsinn.
vH Natürlich ist das Schwachsinn, aber meine Gegner fühlten sich bestätigt. Man glaubt eben, was man glauben will, auch wenn es noch so ein Humbug ist.
EK Hat sich denn mal jemand bei Ihnen entschuldigt?
vH Ein Reporter hat mich vor ein paar Wochen angerufen und mir erklärt, dass er Abbitte leisten müsse. Er hätte sich damals nicht vorstellen können, zu was Priester, Ärzte oder Polizisten in der Lage wären. Er hätte sich niemals vorstellen können, dass solche Leute Kinderschänder sein könnten. Meine damaligen Ausführungen, die er für maßlos übertrieben gehalten hätte, seien um ein Vielfaches übertroffen worden. Alle anderen haben offenbar nicht den Mumm, mich ein weiteres Mal zu kontaktieren. Und gerade die, die mich damals z. B. mithilfe der katholischen Kirche hingerichtet haben, können offenbar nur mithilfe einer weltweit agierenden Organisation Menschen auf den Scheiterhaufen stellen. Selbst allerdings sind sie zu feige, ihren Irrtum zuzugeben.
Was man mit mir gemacht hat, steht in „Und täglich lügt die Monika“.
EK Wie sehen Sie die Zukunft?
vH Es wird so weitergehen. Die Kirchen werden nach wie vor mauern. Der größte Teil der Menschheit wird aus Feigheit wegsehen – siehe den Fall Högel. Wie viele Ärzte, Pfleger und Krankenschwestern wussten oder ahnten, dass da was nicht stimmen konnte, und sahen einfach zu, wie ein durchgeknallter Typ hunderte Menschen zu Tode bringt. Und genauso werden Polizisten wegschauen, wenn Kollegen Kinder schänden oder Priester oder Ärzte oder der Nachbar.
EK Ist das nicht frustrierend für Sie?
vH Natürlich ist es das. Aber deswegen werde ich nicht aufgeben, den Finger in die Wunde zu legen.
EK Vielen Dank für das Gespräch.
Zum Thema:
Ratgeber:
Hans Georg van Herste
Die Kraft in Dir
Um Schmerzen und psychische Not zu lindern, reiste der DGNS-Schmerztherapeut, ayurvedische Lebensberater und Autor, Hans Georg van Herste, durch halb Europa, Südafrika und Ostasien.
In Südkorea ließ er sich in der Koreanischen Massage unterweisen, die selbst stärkste Muskelverklebungen lösen kann. In Südafrika bekam er die Möglichkeit, einer Hebamme über die Schulter zu schauen, die ihm die Geburtsvorbereitung der zwei Bäume beibrachte.
Über viele Jahre hinweg reiste er nach Indien, um das Ur-Ayur-Veda zu erleben und zu erlernen. Lakshmi und Shakti, zwei alteingesessene Heilerinnen, erwählten ihn zu ihrem Schüler, jagten ihn gnadenlos durch seine eigene, oft schmerzhafte Selbsterkenntnis, ließen ihn hinter Vorhänge schauen, erklärten ihm die Welt aus ayurvedischer Sicht, brachten ihm verblüffende und verblüffend einfache Heilmethoden bei und überreichten ihm schließlich ein viele Jahrhunderte altes Palmblatt. Diese Auszeichnung wird nur sehr wenigen Menschen zuteil und machte ihn zu einem der glücklichsten Menschen der Welt.
Michaela Main, seit Kindesbeinen an von verschiedensten Krankheiten und psychischen Störungen geplagt, suchte viele Ärzte und Heilpraktiker auf, um Linderung zu erfahren. Leider wurde sie, obwohl sie viel Geld investierte, mehrfach enttäuscht. Nach Jahren des Leidens begegnete sie Hans Georg van Herste. Sie kam als Patientin, erfuhr Hilfe, wurde zur Freundin und unterstützt seitdem Hans Georg van Herste.
Hans Georg van Herste zeigt nicht alltägliche Alternativen aus Europa, Afrika und Asien auf, die, bei richtiger Anwendung, schnell und kostengünstig viele körperliche und psychische Probleme lösen oder zum Positiven hin verändern können. Auch für Laien verständlich erklärt er anhand von Beispielen und Schautafeln seine Vorgehensweisen.
Michaela Main erzählt ihre Geschichte und zeigt Übungen und Akupunkturmethoden, die ihr geholfen haben.
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Und täglich lügt die Monika
Hans Georg van Herste hilft seit Jahrzehnten Opfern von sexuellem Kindesmissbrauch und prangert die Diskriminierung von Frauen, Homo- und Transsexuellen an.
Das stößt natürlich bei Tätern, ihren Helfern, psychisch kranken Opfern, sowie einigen Trans- und Homosexuellen, die zu feige sind, ihre angeborenen Neigungen auszuleben, nicht unbedingt auf Gegenliebe.
In diesem Buch beschreibt der bekannte Autor eine Verleumdungskampagne großen Stils, die ihm in ähnlicher Form selbst widerfahren ist.
Daraus ist eine spannende Geschichte voller Hass, Neid, Missgunst, Verleumdung und Intrigantentum erster Güte entstanden. Selbst Betroffene werden sich in diesem Werk sicherlich wieder finden, nicht Betroffenen wird vor Augen geführt, wir schnell jeder in eine Mühle aus Ignoranz und übler Nachrede geraten kann.
Neider, Mobber, Stalker und Verleumder geben sich in dieser Geschichte die Klinke in die Hand, zerren van Herste vor Gericht, schwärzen ihn an, wann immer es geht, um ihn kaputt-, mundtot zu machen.
„Auch wenn du eine Lüge tausendmal wiederholst, wird sie dadurch nicht wahrer.“
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Bücher zum Thema
Heide Marie Zimmer
Die Goldesel-Töchter
Rita ist die erste der Familie, die ihr Schweigen bricht. Sie wird in ein Umfeld hineingeboren, das weiter nichts im Sinn hat, als sie und ihre Schwestern auszubeuten. Von Kindheit an werden sie darauf getrimmt, ihren Körper zur Verfügung zu stellen, um ihren Eltern, ihrer Verwandtschaft und auch fremden Menschen Vergnügen zu bereiten und Geld einzuspielen.
Viele Jahre später, als ihr Körper verbraucht ist, beginnt sie, das Treiben der anderen zu hinterfragen, stürzt dabei in eine Krise nach der anderen, bringt aber, im Gegensatz zu vielen anderen Betroffenen, den Mut auf, sich Hilfe zu suchen.
Obwohl sie dabei viele Rückschläge einstecken muss, weil man ihr nicht glaubt, weil ihre Geschichte nicht in die überall propagierte heile Welt passt, lässt sie sich nicht entmutigen und reift Stück für Stück zu einer Frau heran, die ihre Lage reflektiert und sich auf den Weg gemacht hat, eine glückliche Frau zu werden.
Obwohl ihre Erlebnisse gut vierzig Jahre zurückliegen, sind sie nach wie vor aktuell. Über Generationen hinweg werden Kinder gezeugt, um als Opfer oder Täter eine grausame Tradition fortzusetzen.
Dieses Buch ist nichts für schwache Nerven. Rita gewährt Einblicke in eine verschwiegene, geheimnisvolle und blutrünstige Welt, die keiner Fantasie entsprungen ist, sondern der Realität entspricht.
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Katja Groening
Die Burg der Nymphen
Katja Groening lebte als Jungendliche in den Niederlanden und hielt sich mit Gelegenheitsprostitution und Diebstahl über Wasser. 1971 begegnet sie Lina, einer niederländischen Jüdin, deren Familie in einem Keller vor den Nazi versteckt gehalten wurde.
Da sich der Kellervermieter, ein ehemaliger Geschäftsfreund ihres Vaters, nicht nur mit Geld bezahlen lässt und Angst vor Repressalien hat, wird Linas Familie kurz vor Kriegsende vor ihren Augen erschossen. Sie überlebt als Kleinkind und muss im Heim unbeschreibliche Gewalt erdulden.
Durch ihre Flucht im Teenageralter gerät sie an herzensgute Menschen, die ihr weiterhelfen. Allerdings kommt es durch eine verpasste Verabredung zu einer folgenschweren Entwicklung. Sie muss als Hausmädchen arbeiten und gleitet in Alkoholismus und Prostitution ab. Durch die Hilfe einer Frau findet sie auf ihren Weg zurück und hilft heute Kindern auf der ganzen Welt.
Mit diesem Buch will Katja Groening ihrer Retterin ein Denkmal setzen, um zu zeigen, dass es Menschen gibt, die Kindern helfen, ohne Aufhebens davon zu machen.
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Viktoria Grantz
Mein Vater, der Diakon
Viktoria Grantz lernt auf einer Autobahnraststätte eine Frau kennen und hört sich deren Geschichte an.
Ein vor Heiligkeit strotzender Diakon missbraucht und konditioniert systematisch seine beiden Töchter. Die Mutter der Mädchen lässt diese Verhaltensweise nicht nur zu, sondern unterstützt ihren Ehemann, um selbst von ihm in Ruhe gelassen zu werden.
Der „Heilige Mann“ missbraucht obendrein die Töchter seiner Kirchenmitarbeiter und stellt seine eigenen anderen Männern zur Verfügung. Bei „Heiligen Reinigungsritualen“ in einem Wäldchen geben die Männer vor, die Mädchen von der Erbsünde befreien zu wollen, während die Mütter ihre Töchter zuvor betäuben und dabei zusehen.
Eine erschreckende Geschichte, die auf Tatsachen beruht, und in den 1960er und 1970er Jahren mitten in Deutschland passiert ist.
Das Ende des Jägers
Marsha, ein Mädchen aus der thailändischen Provinz, muss auf einer Müllkippe nach Brauchbarem suchen, um das kärgliche Einkommen der Familie aufzubessern. Eines Tages begegnet sie einer Frau, die ihr einen gutbezahlten Job in der Stadt anbietet. Marshas Mutter lässt sich mithilfe einiger Dollarscheine dazu überreden, ihre Tochter der Fremden anzuvertrauen. Damit ist das Schicksal der kleinen Marsha fast besiegelt.
Ein Industriellensohn aus Deutschland kann mit erwachsenen Frauen nichts anfangen. Um einmal richtig auf seine Kosten zu kommen, reist er nach Thailand. Dort begegnet er Marsha, die inzwischen erwachsen geworden ist, und erlebt, was passiert, wenn Frauen aufstehen und sich zur Wehr setzen.
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Frido van de Visser
Meine Kindheit in Rotterdam
Obwohl einige Geschwister von Frido van de Visser alt genug sind, um die Familie zu ernähren und zusammenzuhalten, werden die Kinder nach dem Auszug der Eltern von einer Jugendamtsmitarbeiterin getrennt und in Heimen und Pflegefamilien untergebracht. Das nach außen christliche Auftreten von Pflegeeltern, Nonnen, Priestern und Mönchen, entpuppt sich schnell als bloße Fassade, hinter der sich grausame Dinge abspielen.
Ein ehrlicher Roman nach Tatsachen, der aufrütteln und aufklären soll. Nur wer weiß, was sich wirklich hinter freundlichen Fassaden abspielt, kann helfend eingreifen. Und nicht jeder, der eine von Gewalt geprägte Kindheit hatte, wird automatisch zum Straftäter.
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Filme
Höllenleben 1 - 5
https://www.youtube.com/watch?v=3mbF4rJhM2Y
Operation Zucker
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Tatort Internet TV-Reihe
https://www.youtube.com/watch?v=WOTNKt12ltY
Bürgerreporter:in:Elisabeth Keller aus Gnarrenburg |
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