Danksagung - statt Karten
Im Frühjahr 2020 hörte ich zum ersten Mal von einem Herrn Drosten. Er warnte vor einem neuen und unglaublich gefährlichen Virus. So neu kam mir das Virus gar nicht vor, da ich den Namen bereits kannte. Und ich dachte, es handelt sich bestimmt um eine Satire-Sendung. Staunend musste ich feststellen, dass dieser Quatsch plötzlich auf allen Kanälen zum Besten gegeben wurde – und zwar in vollem Ernst. Wollte man ein ganzes Volk, die ganze Welt auf den Arm nehmen? Ja, wollte man, um kräftig abzuschöpfen.
Man hatte einfach eine uralte Masche wieder hervorgekramt und sie funktionierte auch diesmal äußerst effektiv. Man erfindet eine Katastrophe und schürt entsetzliche Angst. Dann lässt man das Volk in dieser Angst schmoren und befeuert die Angst mit Aussagen von gekauften Experten, die für Geld ihre eigene Großmutter verkaufen würden.
In dem Moment, in dem die Angst in Panik umschlägt, bietet man eine Lösung an, schwingt sich also zum Weltenretter auf. Nun muss man die Folgsamen belohnen und gibt ihnen etwas an die Hand, was sie von anderen, den dummen Abweichlern unterscheidet. In diesem Fall sind es Gesichtsmasken, die mit Stolz getragen werden. Sie sind dermaßen effektiv, dass man auch versuchen könnte, einen Schwarm Bienen mit einem Jägerzaun einzufangen. Aber die Masken sind sichtbares Zeichen der Schlauheit.
Ich habe mir erlaubt, dieses Favoriten-Denken in Verbindung mit dem Stockholm-Syndrom in einem Artikel auf meiner Facebook-Seite und in anderen Medien zu erklären.
Als nächstes müssen alle niedergemacht werden, die ihr Gehirn einschalten, und sagen: „was seid ihr blöd. Es gibt doch gar keine Gefahr. Dieses Virus ist nicht gefährlicher als ein normales Grippevirus und zieht schon seit tausenden von Jahren mutierend um die Erde. Ihr müsst euch nicht fürchten, da wir alle immun sind. Andernfalls wären wir längst tot. Natürlich gibt es schwere Verläufe. Aber die gab es schon immer und bisher hat niemand Notiz davon genommen, weil sie sich im Promillebereich bewegen.“
Aber die Fan-Gemeinde der Panikmacher wuchs und wuchs. Maskenverweigerer waren nun die neuen Schwerverbrecher und wurden durch die Stadt gejagt. Große Polizeiaufgebote patrouillierten durch die Städte, um jeden zur Rechenschaft zu ziehen, der es wagte, gegen die neuen Regeln aufzubegehren.
Das Volk wurde mit Schlagworten gefüttert, um sich wichtig fühlen zu können. War man sonst vor Feigheit lieber still gewesen, so wurde einem nun etwas an die Hand gegeben, mit dem man mal so richtig auf die Kacke hauen konnte. Corona-Virus, Maskenverweigerer, Querdenker, Antisemiten, Verschwörungstheoretiker, Corona-Leugner, um nur einige zu nennen, waren ab sofort in aller Munde. Und das Volk weidete sich daran, wenn diese Individuen von Polizeitrupps niedergeknüppelt wurden, wenn Wasserwerfer Kinder aus ihren Kinderwagen spülten, wenn die neue Antifa, deren Mitglieder kaum ihren Namen schreiben konnten, friedliche Demonstranten verprügelten. Ja, jetzt war mal richtig was los. Jetzt war man auf der richtigen Seite. Was mussten auch achtzigjährige Großmütter auf Polizisten losgehen. Da war es doch unausweichlich, dass man diese Schlägerinnen niederwarf und am Arm hinter sich herzog, wenn sie sich weigerten, sich festnehmen zu lassen. Sie hatten sich schließlich schwerer Straftaten schuldig gemacht: Sie hatten sich auf dem Marktplatz aufgehalten – und dann auch noch ohne Maske. Wo kommen wir denn dahin, wenn wir solche Frevel durchgehen lassen?
Dem Himmel sei Dank hatte Herr Drosten eine weitere Lösung parat. Er ist schließlich ein guter Junge und lässt seine Jünger nicht im Stich. So präsentierte er uns den PCR-Tests. Mit ihm sollte man also das böse Virus erkennen können. Ich wusste es besser, da ich mich erinnerte, dass man mit diesem Test im Labor Zellreste erkennen konnte, aber bestimmt keine Viren. Leider hörte niemand auf mich und schon wurde der Test als lebensrettend millionenfach angewandt. Dabei kam es natürlich zu vielen falsch-positiven Ergebnissen und Menschen wurden als krank erklärt, die gesund waren. Diese Diskrepanz wurde damit erklärt, dass es neuerdings symptomlos Kranke geben sollte. Der Unsinn weitete sich weiter aus und immer mehr Menschen glaubten daran.
Ich staunte jeden Tag aufs Neue über die weit verbreitete Dummheit. Die Solidarität unter den Menschen, die vielgepriesene, äußerste sich dadurch, dass Menschenmassen die Läden stürmten und alle Küchen- und Klorollen, Nudeln und Kartoffel-Chips aufkauften, um dann die Normalos vor leeren Regalen stehen zu lassen. Omas und Opas übertrafen sich gegenseitig im „Maske hoch!“ und „Abstand halten!“ schreien.
Und dann wurden die ersten Zeichnungen des Killer-Virus veröffentlicht. Nun hatte man endlich ein Gesicht des Übeltäters vor sich. Das Virus ähnelte zwar eher einem Bakterium, aber wen interessieren schon solche Kleinigkeiten. Wer „Antibiotikas“ gegen Viren schluckt, der glaubt auch an die Scheibenförmigkeit des Erdballs.
Um die Welt zu schützen, wurden die Grundrechte immer mehr eingeschränkt. Aber, mal ehrlich: wer braucht schon Versammlungsfreiheit oder Demonstrationsrechte. Diese langhaarigen Gammler mochten wir schon in den 1960er Jahren nicht. Immer schön in Reih und Glied und die Welt ist in Ordnung.
Margaretha Main berichtete darüber ausführlich in ihrer Satire-Reihe „Die Angst geht um in Narrenberge“, die u. a. auf meiner Facebook-Seite erschien und sich großer Anteilnahme erfreut.
Und erst die Lockdowns: Und wieder wurde dem gläubigen Volke ein neues Schlagwort in den gierigen Rachen geworfen: Lockdown! Hört sich gut an. Kann man mit angeben. Während die Politik-Granden – wie jetzt einige selbst zugaben – maskenfrei durch die Weihnachts- und Neujahrsfeiern tanzten, wurde dem gemeinen Volke mal wieder eine Ausgangssperre vermacht. Und wehe dem, der sich nicht daran hielt. Na, dem wurde das Leben zur Hölle gemacht, wie den aufmüpfigen Ärzten und Polizisten, die diesen Irrsinn nicht mehr mittragen wollten. Na, denen hat man aber was erzählt. Da wurden Häuser durchsucht, Praxen geschlossen und suspendiert, dass es nur so rauchte. Ja, das war für die Mitläufer eine wahre Freude. Endlich konnte man mal auf die da runterkucken und sich über das ungerechtfertigte Leid amüsieren.
Aber, oh Graus, die Querdenker wurden immer mehr. Sie gründeten sogar eine Partei. Der Zulauf war enorm. Sogar Rechtsanwälte, Richter, Ärzte, Wissenschaftler und andere Studierte schlossen sich an. Auf eigenen Kanälen schaufelten sie ihr Wissen an die Neugierigen, da man ihnen in den gekauften Staatsmedien keinen Platz einrichten wollte.
Tja, und heute haben wir, obwohl wir immer noch als Kleinstpartei bezeichnet werden, mehr Mitglieder als die eine oder andere Alt-Partei. Denen wurde vor den Wahlen seitenweise Platz eingeräumt. Spahn, Wieler, Drosten, Lauterbach, Baerbock & Co durften über Stunden ihren Schwachsinn unters Volk schaufeln. Nachfragen? Fehlanzeige.
Um uns zumindest ein wenig bekannt zu machen, gingen wir ins Volk, stellten uns vor und erklärten die Lage. Einige schickten uns fort, da wir ihre vorgefertigte Meinung infrage stellten. Andere waren sehr aufgeschlossen und erstaunt über die wahren Tatsachen. Im Endeffekt hat das Volk seinen eigenen Henker gewählt. Das althergebrachte ist schön, da bekannt. Wer weiß, was die Neuen das treiben mit ihren Volksbefragungen und Bürgerentscheiden. Nee, nee, da soll ich dauernd an die Urne und sagen, ob ich die neue Straße will oder nicht. Nee, nee, das ist mir zu viel.
Wir haben Achtungserfolge eingefahren, müssen uns hinretten bis zur nächsten Wahl. Was bleibt uns anderes? Sollen wir auswandern? Wohin? Unsere Partei gibt es erst ein paar Monate und trotzdem haben wir schon den einen oder anderen Sitz im Stadtrat ergattert. Immerhin haben wir mehrere hunderttausend Wähler in ganz Deutschland erreicht.
Dafür danke ich allen Mitstreitern, allen Basianern und Wählern. Wir konnten die Welt nicht retten. Nicht, weil wir zu wenig getan hätten, sondern weil man uns behindert, totgeschwiegen und verfemt hat. Ich habe auf eigene Kosten für Aufmerksamkeit gesorgt, um uns überhaupt in den Medien zu haben. Allerdings bin ich weit davon entfernt, über die Mittel eines Bill Gates zu verfügen.
Es hat Spaß gemacht, euch kennen zu lernen, mit euch zu arbeiten, zu beraten und abzustimmen. Ich weiß, ich war ein durchgreifender Anführer, aber nur aus dem Grund, weil es viele von euch noch nicht begriffen hatten, wie ernst die Lage war und ist und wie unterirdisch gut unsere Gegner agieren. Mir ging und geht es um die Sache, um die Freiheit, um die Menschenrechte, darum, dass wir nicht in Altbatterien von E-Autos ersticken, in Gülle-Seen baden müssen oder von irgendwelchen Kriminellen in Nadelstreifen über den Tisch gezogen werden. Ich möchte einfach eine bessere Welt.
Vielen Dank
Hans Georg van Herste
Bürgerreporter:in:Elisabeth Keller aus Gnarrenburg |
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