Nachruf für meine alte Freundin Michaela Main

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Als du vor gut dreißig Jahren zum ersten Mal in meiner Praxis standest, warst du dem Tode näher als dem Leben. Aufgrund erheblicher psychischer und körperlicher Beschwerden war der Sinn des Lebens für dich dahin.
Während ich deine Schmerzen schnell lindern konnte, sollte es dann doch einige Zeit dauern, bis du auch die schlimmsten psychischen Probleme überwunden hattest. Der durch deine Familie erlittene sexuelle Missbrauch saß dir tief in den Knochen.
Du zeigtest schnell Interesse an der ayurvedischen Lebensweise und Heilkunst, sodass du meine Frau und mich mehrmals nach Indien begleitet hast.
Du warst als Patientin gekommen und zur besten Freundin geworden und ich freute mich mit dir, wenn du vor Freude jauchzend gemeinsam mit uns auf unseren Honda Goldwings durch die Kehren des Harzes geflogen bist.
Du hast offen deine Geschichte erzählt und diese in meinem Buch „Die Kraft in Dir“ veröffentlicht, um anderen Opfern, Betroffenen zu helfen. Dafür erhieltest du viele Dankschreiben und Belobigungen. Manche Buchmesse haben wir gemeinsam bestritten und viele Menschen aufgeklärt, manchmal geschockt oder erfreut.
Auch im Beruf kamst du super an. Als Altenpflegerin gingst du in deinem Job auf und hast viele Omas und Opas mit deiner Art und deiner Hilfsbereitschaft glücklich gemacht.
Nach etlichen privaten Irrungen und Wirrungen trafst du eines Tages in unserem Kreis auf deine große Liebe, die bekannte Buchautorin Margaretha Main. Die Hochzeitskutsche brachte nicht nur ganz Bremervörde zum Stillstand – viele Menschen säumten die Straßen und den Rathausplatz – sie trug euch beide in glückliche Jahre.
Als ich ein paar Leute zusammentrommelte, um gegen die schwachsinnigen Coronamaßnahmen zu protestieren und den Kreisverband der Partei dieBasis zu gründen, warst du sofort Feuer und Flamme, und übernahmst den Posten der Schatzmeisterin. Die Menge der korrupten Politiker und die Menge der Mitläufer, die freiwillig Maske trugen und sich unerprobten „Impfungen“ aussetzten und dadurch erhebliche Impfschäden davontrugen und das Einstampfen der Grundrechte machten dir sehr zu schaffen.
Trotzdem ließen wir uns das Singen nicht verbieten und wenn ich so zurückdenke, fällt mir so manche Party ein, auf der du bis zum Umfallen getanzt hast – zuerst allein und später mit deiner zweiten Hälfte Retha im Arm.
Nun bist du viel zu früh von uns gegangen. Der Krebs war nicht mehr zu stoppen. Und ich weiß, dass du jetzt auf deiner Goldwing im Himmel an der Seite der Göttin deine Runden drehst und auf uns herablächelst.
Es war manchmal eine Achterbahnfahrt mit dir, aber insgesamt gesehen, ein spannendes Leben. Wir vermissen dich…

Hans Georg van Herste

Bürgerreporter:in:

Elisabeth Keller aus Gnarrenburg

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