DramaSL - Germeringer Actors Corner im Nachtasyl

Die Gummientenwanderung
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Im Gegensatz zum Poetry Slam, wo man ausschließlich mit selbstgeschriebenem im Wettstreit gegeneinander antritt, kann hier beim DramaSL auch gesungen, geschauspielert, rezitiert, gezaubert, gesteppt.... werden. Alles ist unter den normal üblichen Anstandsregeln erlaubt.
Der DramaSL wird von Gerhard Siegesmund, Matthias Preu, Rene Prock und Johannes Kalwa organisiert, die im Vorfeld einige Acts einladen, damit ein gewisses Niveau für das Publikum garantiert ist. Spontan entschlossene Künstler, die zum Gelingen eines außergewöhnlichen Abends beitragen wollen, können sich in eine offene Liste an der Abendkasse eintragen. Diese Beiträge führen dann zu den Überraschungen. Manchmal im peinlichen, überwiegend im positiven Sinne!
Ich habe das DramaSL an diesem Abend zum ersten Mal besucht, mich nach anfänglichem Zögern und Zieren dann schließlich doch in die offene Liste eingetragen und war somit wenig später mit eigenen Texten couragiert "on stage".
Als erstes aber kündigte der "Dramassel-Master" die Clown-Frau, Floh (Uta Keppler), mit ihrer unterteilten Gummienten-Wanderungs-Nummer auf die Bühne. Aus einem riesigen Koffer aus alten Schiffsreisezeiten, entschlüpften die beiden nicht quietschenden Enten Anastasia und Benedetta, sowie Quietscheentlein Henrietta. Mit ihrem ihr eigenen minimalistischen, aber ausdrucksstarken Mienenspiel zog Clown Floh ihr Publikum zunächst in ihren Bann, dann brachte sie es zum Schmunzeln und schließlich mussten alle herzhaft über ihre Darstellung lachen! Ein wahres Clown-Talent.
Zum Staunen brachte Clown-Frau Birte (Stühler) ihr Publikum. Sie führte mit Metallringen Zauberkunststücke vor. In der Pause bekamen Johannes Kalwa und ich noch einen erstaunlichen Kartentrick vorgeführt, hinter dessen Geheimnis wir wohl nie kommen werden!
Als nächste trat die geheimnisvolle, schöne Amrita, ihres Zeichens Geschichtenerzählerin, mit einer verwunschenen Münze und ihren Tarotkarten auf die Bühne. Sie erzählte von einem Frauenschicksal zu Zeiten der Inquisition und demonstrierte mit scheinbar eigenen Zauberkräften, was die dauerhafte Kraft eines alten Fluches noch heute zu bewirken vermag.
Vor der Pause kam der Beitrag aus der offenen Liste!
Meiner.
Jetzt wäre es schon lustig, mich hier selbst zu belobhudeln. Wer es gesehen hat, kann ja ergänzend einen Kommentar schreiben. Eines sei aber doch faktisch erwähnt: Ich war die einzige mit selbstverfassten Texten, las gleich drei (Graffiti, Halt!, brüllte er und Sterne fallen) und war in dieser Disziplin konkurrenzlos an diesem Abend!
P a u s e
Gitta, die sich spontan in der Pause auf der offenen Liste nachnominiert hatte, trat a capella auf. Weil eben spontan, hatte sie ihre Gitarre nicht dabei und sang uns ihr Lied "Freiheit" stand up sozusagen. Das hat Pfeffer!

Eine Szene aus einem Bühnenstück von dem polnischen Autor Michael Walczak bekamen wir von der Münchner Schauspielerin Erika Ceh vorgespielt. Hiermit warb sie gleichzeitig für das Stück, das sie zusammen mit dem Puchheimer Florian Fischer ab dem 15. Mai im PUC aufführen wird. Eine junge Frau sitzt an der Bushaltestelle und wartet auf den Bus, der sie in die Stadt bringen soll. Sie ist verunsichert auch am richtigen Ort zu sein, nicht den entsprechenden Bus zu bekommen, denn sie darf nicht zu spät kommen. Ihr Freund, der Busfahrer ist, hat das nämlich gar nicht gerne, wenn sie zu spät kommt....
Ein guter Einblick in die faszettenreiche Spielkunst eines Schauspielers, hier gekonnt dargeboten von Erika Ceh.

Die dritte Clown-Frau im Bunde war Ulala, die uns mit ihrer Tanzpantomime in ein "Unbekanntes Land" entführte. Im wahrsten Sinne des Wortes betrat sie die Bühne und ließ sich durch ein Musikstück inspirieren.
Zwischendurch kam immer mal wieder Clown Floh auf die Bühne und setze ihre Quietsche-Enten-Nummer, die wie ein roter Faden durch das Programm lief, fort.
Julian, Markus und Ralf, Teilnehmer des Regieworkshop, boten uns eine Kostprobe aus dem Theaterstück von Dario Fo "Zufälliger Tod eines Anarchisten". Das Stück hat am
7. April im PUC Premiere. (www.puc.puchheim.de) und ist eine Produktion des Resistenz Theater Germering e.V. (www.resistenztheater.de). Kurzweilig, unterhaltsam und hintergründig!

Vom Poetry Slam her kenne ich eine wenn auch ungewollte aber doch wahre Männerdominanz. An diesem Abend allerdings waren es vor allem Frauen, die sich trauten! Und die ganze Zeit über konnte man die Aufführungen unverschleiert, also ohne den üblichen blauen Dunst, genießen. Das fiel mir aber auch erst hinterher durchaus positiv auf!
Mir hat der Abend gut gefallen, wir bekamen ein buntes Programm geboten, was an keiner Stelle langweilig war - im Gegenteil! Und ich notiere mir schon mal den nächsten Termin, der wäre:
25. September 2007;
20:00 Uhr im Nachtasyl; Eintritt 5,00 Euro. Akteure frei.
Und Freunde mitbringen!!!

Bürgerreporter:in:

Urte Langer aus Olching

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