HSG Wetzlar gegen SC Magdeburg
Ohne den erkrankten Lenny Rubin verlieren die Grün-Weißen beim SC Magdeburg mit 34:37, bieten dem Favoriten aber über weite Strecken die Stirn.
Die HSG Wetzlar hat sich mehr als achtbar aus der Saison 2023/2024 der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga verabschiedet. Zwar reichte es beim neuen Deutschen Meister SC Magdeburg am Sonntag nicht für Zählbares, doch dank einer hervorragenden Angriffsleistung verkauften sich die Grün-Weißen in der proppenvollen GETEC-Arena teuer. Am Ende stand eine 34:37 (16:17)-Niederlage. Somit beenden die Wetzlarer die Runde als Tabellen-13.
Die erste Hälfte: Eine schlechte Nachricht gab es schon vor dem Match. Wegen einer fiebrigen Erkältung hatte Lenny Rubin die Fahrt an die Elbe erst gar nicht mitgemacht. Doch die HSG hielt auch ohne ihren Schweizer Rückraumkanonier von Beginn an gut mit, auch wenn der Schwede Felix Claar nach 13 Minuten das 7:4 für die Gastgeber erzielt hatte. Der Unterschied zwischen beiden Mannschaften bestand anfangs einzig und allein in der Wurfeffizienz. Denn die Gäste scheiterten wiederholt an SCM-Torhüter Sergey Hernandez, der zur Pause insgesamt 42 Prozent der Würfe pariert hatte. Teilweise waren es gute Chancen, die der spanische Keeper grandios abwehrte, teilweise waren es aber auch zu schwache Abschlüsse der Grün-Weißen. Dennoch: Beim 8:9 durch Magnus Fredriksen hatten die Wetzlarer wieder den Anschluss hergestellt. Ausgerechnet in Überzahl verpassten es die Mittelhessen aber den Druck auf den neuen Deutschen Meister weiter zu erhöhen. Erik Schmidt vergab zwei Mal freistehend, so dass die Magdeburger nach etwas mehr als 24 Minuten dann doch mit 15:10 vorne lagen. Aber die HSG wehrte sich und wurde im Angriff effizienter. In den abschließenden fünfeinhalb Minuten legte Wetzlar einen 6:2-Lauf hin. Fulminat war der letzte Treffer des ersten Durchgangs, als Hendrik Wagner zwei Sekunden vor dem Ende den Ball zum 16:17 in den Winkel wuchtete.
Die zweite Hälfte: Nach 35 Minuten erzielte Ole Klimpke tatsächlich die erste Führung für die HSG in dieser Partie. Der Mittelmann warf zum 20:19 ins leere Tor. Doch der amtierende Champions-League-Sieger ließ sich davon wenig beeindrucken und spulte sein Pensum routiniert herunter. Die Gastgeber, die nach der Partie die Meisterschale überreicht bekamen, nutzten vor allem jeden Fehler ihres Gegners gnadenlos aus. Und davon gab es nun im Wetzlarer Angriff ein paar zu viele. Die Folge: Nach 47 Minuten leuchtete eine 30:26-Führung für die Elbestädter von der Anzeigetafel. Trotzdem kamen die Grün-Weißen noch einmal zurück. Wer weiß, ob die Partie noch enger geworden wäre, wenn der ansonsten sehr überzeugende Mathias Pedersen seinen Tempogegenstoß beim Stand von 29:31 versenkt hätte. Doch er scheiterte am mittlerweile für Hernandez eingewechselten Mikkael Aggefors. So wahrte der Favorit immer mindestens eine Zwei-Tore-Führung, was auch daran lag, dass die Wetzlarer Keeper kaum einen Ball zu fassen bekamen. Allerdings schlossen die Magdeburger auch nahezu ausschließlich aus der Nahwurfzone ab. Als dann Oscar Bergedahl in der 56. Minute zum 36:32 ins verwaiste HSG-Tor traf, war die Partie entschieden. Den Schlusspunkt setzte aber ein Grün-Weißer: Phil Spandau aus der U23 der Wetzlarer, der für den verletzten Lukas Becher mit an die Elbe gereist war, überwand Aggefors zum 34:37-Endstand.
Magdeburg: Hernandez (11 Paraden), Aggefors (4 Paraden) – Meister (3), Chrapkowski, Musche, Claar (3), Pettersson, Smarason (7), Magnusson (3), Hornke (7), Weber (1), Lagergren (4), Mertens (3), Saugstrup (3), Damgaard (1), Bergendahl (2).
Wetzlar: Till Klimpke (7 Paraden), Grazioli (1 Parade) – Pedersen (5), Meyer (3), Schmidt (1), Ole Klimpke (3), Vranjes (2), Spandau (1), Fredriksen (1), Wagner (5), Mellegard (2), Zelenovic (3), Fuchs (1/1), Novak (5/4), Cavor (2).
Schiedsrichter: Brodbeck/Reich (Metzingen) – Zuschauer: 6600 (ausverkauft) – Zeitstrafen: 4:12 Minuten.
Spielfilm: 2:0 (3.), 8:5 (15.), 10:9 (17.), 15:10 (25.), 16:12 (27.), 17:16 (Halbzeit) – 19:20 (35.), 22:20 (38.), 23:22 (41.), 26:25 (45.), 30:26 (47.), 31:29 (49.), 35:31 (54.), 37:34 (Ende)