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Apothekerkammer Nordrhein
Kundgebung und Demonstration: Apotheken an Rhein und Ruhr bleiben am 15. November geschlossen / Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln ist durch Notdienst-Apotheken gesichert

  • Nach dem Apotheken-Protesttag am 14. Juni 2023 auf dem Düsseldorfer Burgplatz wird auch am 15. November 2023 demonstriert. Diesmal gemeinsam mit Apothekenteams aus Hessen, Rheinland-Pfalz, Westfalen und dem Saarland.
  • Foto: Bildrechte: AKNR / Stephan Schuetze Fotograf: AKNR / Stephan Schütze
  • hochgeladen von Heinz Kolb

Düsseldorf. Apotheken ohne Apotheker, ohne Notdienste, ohne Labor und ohne ausreichendes Honorar: Um gegen die zerstörerische Politik von Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach zu protestieren, bleiben am Mittwoch, 15. November 2023, Apotheken im Westen Deutschlands für einen Tag geschlossen. Tausende Mitarbeiter aus Apotheken in NRW, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland demonstrieren am gleichen Tag in Dortmund. Die Versorgung der Bevölkerung wird über die Notdienst-Apotheken sichergestellt. Patienten wird geraten, Rezepte nach Möglichkeit in den Tagen vor oder nach dem Protesttag einzulösen.

"Durch die Belastungen der nicht enden wollenden Lieferengpässe bei Arzneimitteln, stark steigenden Personalkosten, Inflation und Fachkräftemangel hat sich die wirtschaftliche Lage der Apotheken in den vergangenen 24 Monaten erheblich verschlechtert", erklären Thomas Preis, Vorsitzender Apothekerverband Nordrhein e.V. und Dr. Armin Hoffmann, Präsident Apothekerkammer Nordrhein. "Eine zusätzliche, von Bundesgesundheitsminister Lauterbach im Februar vorangetriebene, Honorarkürzung hat mit dazu beigetragen, dass sich Apothekenschließungen auf einem Rekordniveau bewegen und die Zahl der Apotheken einen historischen Tiefstand erreicht hat. In Nordrhein müssen wir leider davon ausgehen, dass wir Ende des Jahres sogar nur noch unter 2.000 Apotheken haben", befürchten Kammerpräsident Dr. Armin Hoffmann und der Verbandsvorsitzende Thomas Preis. Vor zehn Jahren seien es noch mehr als 2.400 gewesen. Die wohnortnahe Arzneimittelversorgung der Patientinnen und Patienten sei dadurch massiv gefährdet.

Mit ihren Protesten fordert die Apothekerschaft die Bundesregierung auf, dringend das Honorar zukunftsgerecht anzupassen und die Apotheken solide zu finanzieren, statt - wie kürzlich geschehen - bewährte Strukturen in Frage zu stellen und eine zerstörerische Deregulierung in Richtung von Leistungskürzungen und einem Zwei-Klassen-Apothekensystem vorzuschlagen. Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) hat den November angesichts der bedrohlichen Lage zum Protestmonat erklärt. Die etwa 18.000 Apothekenteams in Deutschland werden gegen die zukunftsfeindliche Gesundheitspolitik der Bundesregierung protestieren und demonstrieren.


Tausende Teilnehmer/innen aus Westdeutschland demonstrieren in Dortmund

Am 15. November werden daher Apotheken in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland geschlossen bleiben und sich die Apotheken-Teams auf den Weg nach Dortmund machen. Im Schatten des Dortmunder U wird es ab 12 Uhr eine Kundgebung geben, anschließend ist ein Protest-Marsch durch die Innenstadt geplant.

"Wir werden deutlich machen, wie wenig wir von den nicht zu Ende gedachten Plänen des Ministers halten", kündigen Hoffmann und Preis an. "Manch ein Vorschlag mag sinnvoll klingen - wer sich aber mit den Details beschäftigt, wird schnell erkennen, dass das Gegenteil der Fall ist. Denn wenn das kommt, was Herr Lauterbach sich vorstellt, kommt es zu Leistungskürzungen und noch mehr Schließungen", stellen Hoffmann und Preis klar.

Der gesamte November wird ein Protestmonat der Apotheken in Deutschland sein. Am heutigen Mittwoch, 8. November, bleiben Apotheken in Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen geschlossen, in Hannover wird protestiert. Nach dem Protest am kommenden Mittwoch in Dortmund sind weiteren Protesttage in Stuttgart (22. November) und Dresden (29. November) geplant.

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