80 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz
Holocaust-Überlebende Eva Weyl teilt ihre Geschichte im Podcast „kannste glauben“
80 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz
Holocaust-Überlebende Eva Weyl teilt ihre Geschichte im Podcast „kannste glauben“
Xanten (pbm/acl). „Freiheit. Man weiß erst, was sie ist, wenn sie einem abgenommen wird.“ Mit diesen eindringlichen Worten schildert die Holocaust-Überlebende Eva Weyl ihre Erfahrungen im Übergangslager Westerbork, das sie und ihre Familie nur knapp überlebten. In der neuen Folge von „kannste glauben“, dem Podcast des Bistums Münster, die am 27. Januar – dem 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz – erschienen ist, erzählt Eva Weyl ihre bewegende Lebensgeschichte und richtet einen eindringlichen Appell an die junge Generation.
Die fast 90-jährige Zeitzeugin lebt heute in Arnheim in den Niederlanden und besucht regelmäßig Schulen in Deutschland, um jungen Menschen die Bedeutung von Erinnerung und Verantwortung zu vermitteln. Ihre Botschaft ist klar: „Nicht diskriminieren. Menschen als Menschen sehen. Das ist das Wichtigste.“
Die Podcast-Folge kombiniert Auszüge aus einem Vortrag, den Eva Weyl vor Schülerinnen und Schülern der Bischöflichen Marienschule und des Berufskollegs Placidahaus in Xanten gehalten hat, mit einem persönlichen Gespräch. Darin berichtet sie von der beklemmenden Atmosphäre im Lager, von Momenten der Angst und vom Überleben, das oft einem Wunder glich. Besonders eindrucksvoll ist ihr Bericht über die moralische Verantwortung: „Niemand trifft Schuld, aber wir alle tragen die Verantwortung, zu sorgen, dass so etwas nie wieder passiert.“
Eva Weyl spricht nicht nur über die Schrecken der Vergangenheit, sondern auch über Hoffnung und die Bedeutung eines positiven Lebensgefühls. Trotz allem, was sie erlebt hat, sagt sie: „Ich bin gesegnet.“ Ihre Erzählungen sind ein Mahnmal gegen das Vergessen und ein Aufruf, aktiv gegen Antisemitismus und Diskriminierung einzutreten.
Die Hörerinnen und Hörer werden Zeugen von Eva Weyls Lebensmut und nehmen darüber hinaus eine Einladung mit, zu „Zweitzeugen“ zu werden – Menschen, die die Geschichten von Holocaust-Überlebenden weitertragen und damit ein Zeichen für Menschlichkeit setzen.
Bürgerreporter:in:Heinz Kolb aus Gelsenkirchen |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.