Spaziergänge Anfang November: Impressionen von der Burg Vischering und Umgebung

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Die Geschichte der Burg
Burg Vischering gilt als Ideal einer münsterländischen Wasserburg. Mit ihrer runden Hauptburg inmitten des Hausteichs bietet sie ein Baudenkmal von malerischer Geschlossenheit, das als Ausflugsziel und Fotomotiv weithin bekannt ist.
Der Name Vischering kam erst im 14. Jahrhundert auf. Die erste urkundliche Erwähnung der Burg fällt hingegen schon in das Jahr 1271. Der Bischof von Münster, Gerhard von der Mark, vertraute sie damals dem Ritter Albert von Wulfheim an, der sie mit einer kleinen Mannschaft gegen Angriffe verteidigen und für den bischöflichen Zugriff offen halten sollte. Die Maßnahmen richteten sich gegen die in den benachbarten Burgen Lüdinghausen und Wolfsberg sitzenden Brüder Hermann und Bernhard von Lüdinghausen. Sie waren Lehnsleute der in der Gegend stark begüterten Reichsabtei Werden, strebten aber vor allem selbst nach Herrschaft.
Der Bischof von Münster sah im Bau des Wolfsbergs eine Untergrabung seiner landesherrlichen Rechte, die ihn zum Handeln zwang. Er ließ den Ort Lüdinghausen erobern und die Burg Wolfsberg zerstören. Um seine Widersacher in Schach zu halten, übergab er Albert von Wulfheim die später Vischering genannte Feste. Die Belehnungsurkunde von 1271 ist im Museum Burg Vischering als Faksimile ausgestellt.

Lage und Baugeschichte
Die Burg wurde nördlich von Lüdinghausen in der Niederung des Flusses Stever errichtet und durch einen neuen Wasserarm gesichert. Es ist jedoch schwierig, die bauliche Entwicklung exakt zu datieren. Neueste Untersuchungen belegen ein steinernes Vorgängergebäude im Bereich der Hauptburg wohl aus dem 12. Jahrhundert. 1271 entstand dann auf dem heutigen Burghof ein mächtiger Wohnturm.
Die Ringmauer, deren genaue Entstehungszeit ebenfalls unbekannt ist, wurde bei späteren Umgestaltungen der Burg nur teilweise durchbrochen, viele Bauteile setzte man auf die Mauer auf. Daher rührt der geschlossene, wehrhafte Eindruck, den die Burg bis heute vermittelt, obwohl man sie von 1519 bis 1622 zum Wohnschloss ausbaute, beginnend mit einem neuen Torhaus an der Hauptburg. Ein großer Brand im Jahr 1521 bot weiteren Anlass zur Erneuerung. Es entstanden höhere Wohntrakte sowie ein Treppenturm. Zuletzt wurde die in den Hausteich ragende „Auslucht“ errichtet. Zu einer barocken Umgestaltung der Burg kam es nicht, wohl auch, weil sie ihre Rolle als Hauptsitz der Eigentümerfamilie Ende des 17. Jahrhunderts einbüßte. Obwohl sie nie völlig ungenutzt blieb und für die Identität des Hauses Droste zu Vischering weiterhin wichtig war, diente sie erst wieder dem Erbdrosten Graf Maximilian von 1893—1923 langfristig als Wohnung.
1944 verursachten Weltkriegsbomben schwere Schäden, die Wiederherstellung begann unmittelbar nach dem Krieg. 1972 eröffnete man das 1984 erweiterte Münsterlandmuseum. 2018 wurde die Dauerausstellung im Rahmen des Regionale-Projekts „WasserBurgenWelt“ nach grundlegender Umgestaltung, die parallel zu einer aufwendigen Sanierung der Gesamtanlage verlief, neu eröffnet. Vischering informiert seitdem auch als „Portal der Burgen und Schlösser im Münsterland“ über die touristischen Angebote der Region.
Quelle: https://burg-vischering.de/die-burg/

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Bürgerreporter:in:

Hans-Jürgen Smula aus Gelsenkirchen

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