Phönizier verfluchen Penis
Neulich fiel mir ein älterer Artikel aus der Neuen Presse (12.07.2008) in die Hände.
Diesen würde ich gerne den Lesern, die ihn nicht weiter zur Kenntnis genommen haben, hier noch einmal vorstellen. Man achte auf die Zeitangaben und nicht so sehr auf die Überschrift.
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Der Verfasser war an diesem Tag nicht richtig bei der Sache, oder hat ihn (sie) der Fluch so sehr irritiert? Also: Die Phönizier schrieben nicht Griechisch sondern die Griechen übernahmen und ergänzten später diese Schrift. Die Phönizier hatten ihre Zeit etwa um 1000 bis 800 vor Christus, so können sie nicht die Urheber der Inschrift sein, denn auch die Archäologen vermuten die Inschrift stamme aus dem 7 Jahrhundert nach Christus. Und dann noch der Schluss: „ Die antike Stadt Amanthus (richtig Amathus) war um 1500 von den Phöniziern gegründet“. Hier gehört das: vor Chr. hinter die Jahresangabe,kann aber auch nicht so richtig einleuchten. Der Fluch passt aber sehr gut in die Umgebung, denn in Amathus stand ein Tempel der berühmten Aphrodite. Sie soll wie später ihre Priesterinnen mit ihrem lustvollen Treiben so manchen Mann um den Verstand gebracht haben. Vielleicht hat das „Älteste Gewerbe der Welt“ seinen Anfang hier auf Zypern? Es pilgerten aus dem ganzen Mittelmeerraum jedes Jahr Scharen von Männern mit einem einzigen Gedanken im Kopf hierher. Warum soll da ausgerechnet ein Phönizier den Mann mit der Stoppuhr verfluchen?
Ich finde diesen kurzen Bericht weniger wegen der Fundsache amüsant, vielmehr sind es die Ungereimheiten, die der Redakteur einfach so passieren lässt.
F. Scharmann
Gehrden
Nachtrag zum Thema Zypern.
In Oktober 2007 war ich auch einer von den Männern, die Aphrodites Schwestern ein Besuch abstatten wollten ... rein informativ versteht sich. Nun kam ich aber mit Frau und Tochter 2000 Jahre zur spät. Kein Weihrauch, keine Musik, kein Gesang oder vergnügtes Lachen war mehr da. Von den Mauern und Altären keine Spur mehr. An die verschwiegenen Steine plätschert jetzt das Wasser im Suezkanal. Was noch an Vergangene Zeiten erinnert wird gerne zur Besichtigung angeboten, lohnt aber nicht immer. So ist es in Limassol, Palaia Pafos und woanders. Ein wenig mehr zu sehen ist eigentlich nur noch in Kourion und Pafos Stadt. Ein obligatorischer Besuch der Aphrodite Felsen und ein (weniger imposant) Abstecher zum Bad der Aphrodite in der Nähe von Lakki, sollten auf jeden Fall nicht fehlen.
F. Scharmann
Bürgerreporter:in:Marlena Scharmann aus Gehrden |
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