Heinrich Berkefeld - Ein ganz persönlicher Nachruf

Ich habe Heinrich Berkefeld 1984 im Matthias-Claudius Gymnasium in Gehrden kennengelernt. Als Geschichtslehrer hat er in meiner 11. Klasse mein Interesse für Geschichte geweckt. Er fragte alle Schüler ob sie die Historie Ihres Nachnamens kennen. Dann stellte er selbst Vermutungen an woher ein Name kommt und welche Geschehnisse in der deutschen oder europäischen Vergangenheit die eine oder andere Familie bewegt hat, bis die Schüler letztendlich wieder in seiner Geschichtsklasse in Gehrden landeten. Seitdem war Geschichte nicht mehr etwas abstraktes, sondern meine Verbindung in die Vergangenheit.

Auch politisch hielt Berkefeld nicht hinterm Berg und diskutierte mit uns zeitgenössisches und historisches. Er wollte Schüler bewegen sich zu engagieren, am liebsten natürlich in der CDU aber lieber bei einer anderen demokratischen Partei als garnicht. Als ich nach dem Abitur das Gymnasium verlassen hatte und beruflich längere Zeit Gehrden verließ. Verlor man sich aus dem Blickfeld. Aber selbst nach vielen Jahren erkannte er mich wieder und konnte sich auch noch an Details erinnern.

Zu dieser Zeit war Heinrich Berkefeld schon Bürgermeister in Gehrden und hatte mit allerhand Vereinen und Verbänden zu tun und war trotzdem der persönliche Ansprechpartner für jeden Bürger. Er vertrat immer seine Meinung und verletzte niemanden. Religös war er aber nicht orthodox er verstand es Katholik zu sein, aktiv in der St. Bonifatius-Gemeinde in Gehrden und trotzdem schlug er immer wieder die Brücke zu uns Protestanten.

In der Traueranzeige der Stadt Gehrden heißt es: „Das Wohlergehen der Gehrdener Bürgerinnen und Bürger war stets Mittelpunkt seines politischen Handelns.

Er war von 1981 bis 1991 Fraktionsvorsitzender der CDU-Ratsfraktion in Gehrden von 1991 bis 2006 Bürgermeister der Stadt Gehrden. Er war Vorstandsmitglied der Caritas-Stiftung Hannover. 2009 erhielt er das Bundesverdienstkreuz und noch im Dezember wurde er Ehrenbürger der Stadt Gehrden.

Ich spreche seiner Familie mein aufrichtiges Beileid aus, Sie und ganz Gehrden haben einen großen Mann verloren.