Fast 800 Jahre Mönchmühle in Mühlenbeck
Der Name des Ortes Mühlenbeck und der Gemeinde Mühlenbecker Land erweckt Assoziationen, doch finden wir dort weniger Mühlen als in anderen Orten. Die ältesten überlieferten Nachrichten berichten im Jahre 1224 von einem Wirtschaftshof der Zisterziensermönche des Klosters Lehnin im Bereich des heutigen Ortsteils Mönchmühle.
Am Abfluss des Mühlenbecker Sees ließen die Mönche einen Damm aus Feldsteinen und Erde errichten. Ein Teich entstand, mit dem die Fließgeschwindigkeit des Baches reguliert werden konnte. Etwa 15.000 m3 Erde wurden bewegt und eine Wasserfallhöhe von 4 Metern erreicht – das brachte genug Wasserkraft für einen konstanten Mahlbetrieb, eine außergewöhnliche Leistung für die damalige Zeit.
An diesem hohen Damm wurde um das Jahr 1230 eine Wassermühle zum Getreidemahlen errichtet, die Monchmole. Eine Urkunde aus dem Jahre 1242 belegt, dass das Kloster Lehnin das Dorf Schönerlinde nebst dazugehöriger Wassermühle besaß.
Die angrenzenden Feldmark Mühlenbeck wurde 1375 im Landbuch Kaiser Karls IV. als „Molenbeke“ erwähnt. 1415 verkauften Hans Sommerfeld und Caspar Sticken Mühlenbeck und Summt an das Kloster Lehnin. Friedrich I 1417 als Kurfürst mit Brandenburg belehnt, bestätigt den Vertrag.
1571 wurde Mönchmühle wird ein weiteres Mal von den Lehniner Klosterherren verkauft, nun für 57 Groschen an Albrecht Holzendorf. Nach anderen Quellen wurden die Mönche im Rahmen der Reformation 1517 enteignet. Der Name Mönchmühle blieb, auch als Müller die Mühle betrieben.
Die Mönchmühle brachte wegen des soliden Baues und des Mahlzwangs seinen Besitzer gute Gewinne, mit denen im 17. Jahrhundert größerer Flächen zugekauft wurden. Nach dem Dreißigjährigen Krieg und der anschließenden Pestwelle gab es um 1624 nur noch drei Familien um das Mühlenanwesen. Die Mühle selbst wurde nicht zerstört. Nach und nach zogen wieder Familien in das Gebiet, das Mühlenwesen kam wieder in Gang. 1746 wird der Erbmüller Gröwel genannt.
Die Mönchmühle, nach der schließlich die ganze Siedlung benannt wurde, musste im Laufe der Jahrhunderte mehrfach repariert, teilerneuert oder nach Brand auch gänzlich wieder aufgebaut. Das heutige Mühlengebäude stammt aus dem Jahre 1819.
Ein geschnitztes Holzrelief wurde im Jahre 1934 wurde angebracht - anläßlich des fragwürdig datierten 700-jährigen Bestehens der Mühle. Dargestellt werden der Mahlvorgang und das Zunftzeichen.
Um das Jahr 1920 wurde das Wasserrad der Mühle stillgelegt und eine Turbine eingebaut..
Der Mühlenbetrieb endete 1973 nach mehr als 780-jährigem Betrieb. Es folgten Verfall und Vandalismus. Das Wasserrad ist Teil des Wappens der Gemeinde geworden, die Mühle ein Baudenkmal.
Der Förderverein Historische Mönchmühle e. V. kümmert sich seit dem Jahre 2003 um die Wiederherstellung und den Erhalt der Mühle, und will dort ein kulturelles Zentrum für die Gemeinde entwickeln. Im Dezember 2011 wurde ein neues Mühlrad eingesetzt. Es erzeugt seit April 2012 umweltfreundlichen Strom erzeugt wird. Seitdem halfen die Aktion „96 Stunden“ des RBB im Jahre 2012 und andere Aktivitäten den folgenden neun Jahren. Seit mehreren Jahren informiert der Förderverein auch online mit dem „Mühlrad-Info“.
Material:
Landesarchiv Brandenburg, Amt Oranienburg, Mühlensachen, Mönchmühle bei Mühlenbeck 1815-1863, Signatur 2A III D 14697
https://historische-moenchmuehle.de/
Bilderdokumentation der Sanierung im Jahre 2015: https://historische-moenchmuehle.de/2015/bilddokum...
https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BChlenbeck_(M%C3%BChlenbecker_Land)
https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%B6nchm%C3%BChle...(M%C3%BChlenbeck)
https://ns.gis-bldam-brandenburg.de/hida4web/view?...
https://vbbkg.de/reformation-in-brandenburg/
http://muehlenbeck-web.de/chronik.htm
Reinhard in: https://www.komoot.de/highlight/210989
Anschrift und Kontakt
Mönchmühlenallee 3. 16567 Mühlenbecker Land, Ortsteil Mühlenbeck
Erreichbar mit der S-Bahn bis S-Bahnhof Mühlenbeck-Mönchmühle
Förderverein "Historische Mönchmühle e.V.", Claus Schwartzer (Vorsitzender)
Telefon: 033056 434 21 6, E-Mail: moenchmuehle.info(@)t-online.de
Geöffnet sonntags im Sommer von 14 bis 17 Uhr
Bürgerreporter:in:Stefan Weigang aus Garbsen |
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