Burgen und Schlösser in der Region Hannover (Teil 14): Als Raubritternest berüchtigt - Schloss Ricklingen in Garbsen

Rittergutes Heitlingen.
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Als übles Raubritternest derer von Mandelsloh war einmal die Burg in Schloss Ricklingen berüchtigt. 1225 wurde die Anlage durch Graf Konrad II. von Roden erbaut. Weil sich allerdings ihre späteren Herren zu einer Landplage entwickelten, griff Herzog Albrecht von Sachsen ein. 1385 kam mit der Erstürmung des Veste das Ende. Dabei fand auch Herzog Albrecht den Tod. An sein Ende erinnert ein Gedenkstein am Ortsrand. Und der Flurname „Burgfeld“ deutet den ehemaligen Standort der Burg an. Vielleicht sind Bauteile des wehrhaften Schlosses noch erhalten. In der Kirche des Ortes sollen Steine von der alten Wehranlage verbaut worden sein.

Nachfolger der einstigen Burg ist das heutige Schlösschen bzw. Amtshaus. Das zweistöckige Herrenhaus steht auf einen kleinen Hügel. Nachdem das erste Amtshaus 1750 wegen Baufälligkeit ab-gebrochen werden musste, entstand das neue Gebäude 1752. Der längst verstorbene heimatkundliche Autor Mithoff vermutete 1871, dass das Amtshaus ebenfalls befestigt gewesen sei, weil das Haus deutlich höher als die Umgebung liege und er Anzeichen von einem früheren Burggraben zu erkennen glaubte. Er schrieb, dass wahrscheinlich nach der Zerstörung der Burg ein befestigter Herrensitz hier errichtet worden sei.

Als Burg Hethlage wurde die Befestigung von Heitlingen im Jahre 1186 bezeugt. Damals gehörte die Wasserburg zum Besitz des Klosters Loccum. Im 19. Jahrhundert sollen noch Reste des Burggrabens erkennbar gewesen sein. Dort saß das Adelsgeschlecht derer von Hetlage, später von Limburg. Das Rittergut in Heitlingen galt einst als das kleinste Gut des Fürstentums Calenberg. Ein kleines Lustschloss – eher ein Gartenhäuschen - wurde auf dem Gut um 1600 herum errichtet und mit einem Wassergraben umgeben. Das Herrenhaus des Rittergutes selbst wurde wohl 1750 errichtet und erst 1912 durch zwei Seitenflügel zu einer Schlossanlage erweitert.

Im Garbsener Stadtteil Horst gab es einst ebenfalls ein um 1750 errichtetes Gutshaus. Nach 1950 brannte es jedoch zum Teil ab. Das Gut ging auf einen Vollmeierhof zurück, der um 1300 in den Besitz einer Familie Wedekind kam.

Gliederung:
01. Einleitung / Literaturverzeichnis - 30.10.11
02. Burgen im Stadtgebiet von Hannover - 04.11.2011
03. Schlösser der Stadt Hannover – 13.11.2011
04. Burgen und Herrensitze in Hemmingen – 24.11.2011
05: Herrensitze in Laatzen – 15.12.2011
06. Schlösser und Burgen der Stadt Pattensen –
02.01.2012
07. Springe – Waldspaziergang mit Burgresten –
08.01.2012
08. Gutshäuser in Ronnenberg – 20.01.2012
09: Gehrden- Auf dem Burgberg ging eine weiße Frau
um – 29.01.2012
10. Wennigsen: Die mächtigste Wasserburg des
Calenberger Landes und ein Jagdschloss des
Königs – 09.02.2012
11. Burgenreiches Barsinghausen – 17.02.2012
12. Wunstorf: Die Kranenburg versank im Meer –
24.02.2012
13. Burgen in Neustadt: Schloss Landestrost war den
Untertanen kaum ein Trost – 03.03.2012
14. Die Raubritter von Ricklingen – Burgen in Garbsen
- 13.03.2012
15. Zufluchtsstätte im 30jährigen Krieg: Die Burg in
Dunau (Seelze) - in Vorbereitung

Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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