Niemals geht man so ganz, irgendwas bleibt hier von mir

Ein guter Mensch und Pfarrer sagt Ade.
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Nach über siebzehn Jahren haben wir am vergangenen Sonntag unseren Pfarrer der beiden Kirchengemeinden Steinach/Ens und Mörlbach Walter Drescher mit einem Abschiedsgottesdienst in der Marienkirche in Steinach/Ens verabschiedet. In dem sich über zwei Stunden erstreckenden Programm, wurde er durch zahlreiche Vertreter der kirchlichen sowie der weltlichen Seite geehrt.

Verständlicher Weise gingen die Meinungen bei den Festreden etwas auseinander. So zielten die Reden des Dekan Hans-Gerhard Gross und des Nachfolgers Pfarrer Gisbertz klar auf einen weiteren guten Zusammenhalt des neuen "Globalen" Kirchen-Verbundes der Kirchengemeinden ab.

Durchaus kritischer und deutlicher vom Inhalt her und auch ganz im Sinne der Kirchengemeinde Steinach/Ens und Mörlbach, war dagegen die Rede von Bürgermeister Emil Kötzel. Er sprach vielen Bürgern aus dem Herzen, als er mit der Bemerkung " dass der Wegfall der Viertel-Pfarrstelle, beiden Gemeinden einen ganzen Pfarrer kostet ".
In einer sehr emotionalen Rede, bei dem ihm bei einigen Stellen schon mal die Stimme versagte, würdigte er die Arbeit von Pfarrer Drescher. Die Gemeinde habe „gekämpft, aber verloren“ sagte er und zitierte die verstorbene Schauspielerin Trude Herr mit einem Satz aus ihrem Lied

„Niemals geht man so ganz, irgendwas bleibt hier von mir“.

Zum Abschluss überreichte er ihm ein Bild, auf dem beide Kirchen der Gemeinden Steinach/Ens und Mörlbach abgebildet waren. Auf Grund der Reformen der Evangelischen Bayrischen Landeskirche wird die Pfarrstelle der Kirchengemeinde Steinach/Ens – Mörlbach ersatzlos gestrichen. Pfarrer Karl-Heinz-Gisbertz aus der Nachbar-Kirchengemeinde Ohrenbach-Habelsee und Pfarrer Johannes Raithel aus Adelshofen werden sich die Aufgaben von Pfarrer Drescher teilen.

Zu dem Gottesdienst hatten sich zahlreiche Bürger in der Kirche eingefunden.
Die Marienkirche in Steinach/Ens war wirklich bis auf den letzten Platz gut gefüllt. Dekan Gross segnete den scheidenden Geistlichen und wünschte ihm viel Freude und Kraft in seiner neuen Gemeinde. Ab dem ersten September wird seine neue Wirkungsstätte die Wilhelm-Löhe Gedächtniskirche in Fürth-Ronhof sein. Und damit schließt sich ein Kreis für ihn in seinem wirken.

Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst durch die beiden Posaunenchöre aus Steinach/Ens und Mörlbach sowie dem Singkreis Steinach/Ens.
Die sangen ihm zu Ehren das Lied
„Geh mit Gottes Segen“.
Aber auch die Kinder des örtlichen Kindergartens ließen
es sich nicht nehmen, ihren Pfarrer mit einer kleinen
Gesangseinlage und einem kleinen Geschenk zu verabschieden.
Sie überreichten ihm danach ein selbstgemaltes Bild.
Als Motiv, eine Blumenwiese mit vielen bunten Blumen darauf.

Auch die beiden Vertrauensmänner der beiden Kirchengemeinden würdigten in einem gemeinsam vorgetragenn Dialog, die engagierte Arbeit von unserem
Pfarrer. Sie begannen ihre Rede mit der Anreise der Pfarrersfamilie mitten im Winter 1996, bei extremen Schneesturm. Und auch in den weiteren Ausführungen, nahmen sie die Kirchenbesucher mit auf eine Zeitreise quer durch die ganzen Jahre der Tätigkeit von Pfarrer Drescher. Schön das es sich einer aufgeschrieben hat und damit Zeitgeschichte festgehalten hat. Anschliessend überreichten sie dem Ehepaar Drescher noch Theaterkarten für das Freilandmuseum Bad Windsheim.

Und Geschenke gab es noch reichlich. Denn der Kirchenvorstand hatte im Anschluss an den Gottesdienst noch einen Stehempfang im Gemeindehaus bzw. im angrenzenden Gemeindegarten vorbereitet. Hier bedankte sich Pfarrer Drescher mit einer kurzen Ansprache bei der gesamten Kirchengemeinde und vor allem auch bei seiner Familie. Um danach schließlich noch viele weitere Geschenke von Bürgerinnen und Bürgern und allen Vereinen der Gemeinden entgegen zu nehmen. Es dauerte noch sehr lange, bis er sich dann auch an dem vorbereiteten kalten
Buffet - mit herrlichem Fingerfood-Häppchen- laben durfte.

Sein letzter Gruß an alle war kurz und bündig „ A d e “.

Bürgerreporter:in:

Erich Schmitt aus Stadtallendorf

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