Konzertreise

Das JUGGE auf dem Corcovado
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JUGGE erlebt das wahre Brasilien

Seit drei Jahren pflegt das Jugendorchester Gersthofen (JUGGE) einen nachhaltigen Austausch mit der Musikschule Aprendiz in Niterói, Brasilien. Bereits in den Jahren 2014 und 2015 konnte jeweils eine Gruppe von jugendlichen Musikern aus Niterói in Gersthofen begrüßt werden. Ende August unternahm das JUGGE nun erstmals eine 14-tägige Konzertreise nach Brasilien.

Am 27. August starteten 39 junge Musiker im Alter von 13 bis 22 Jahren mit ihrem Dirigenten und den Betreuern ihre mit Spannung erwartete Auslandsreise. Nach dem Flug im Siegerflieger und einem herzlichen Empfang am Flughafen in Rio de Janeiro wurde Quartier in einer einfachen religiösen Bildungsstätte im angrenzenden Niterói bezogen.

In den folgenden Tagen trat das JUGGE sieben Mal mit dem Orchester von Aprendiz auf und konzertierte u.a. im Stadttheater von Niterói, in der Musikhochschule von Rio de Janeiro, in Bibliotheken und Schulen. Zuvor hatten sich die beiden Orchester mit gemeinsamen Proben auf die Konzerte vorbereitet. Der musikalische Austausch mit anderen jungen Musikern und die gemeinsame Liebe zur Musik blieben stets im Fokus.

Sehr bewegend für alle Teilnehmer war der Besuch und das Konzert im Waisenhaus „Lar da Criança“, das der deutsche Pfarrer Franz Neumair 1990 in Niterói gegründet hatte. Ebenfalls sehr emotional war das Schulkonzert im „Colégio Cruzeiro“, einer Privatschule mit verstärktem Deutschunterricht. Hier leitete Milos Glückmann das JUGGE zum letzten Mal. Nach 23 Jahren übergibt er nun das Dirigat in jüngere Hände.

Außerhalb des musikalischen Programms gab es natürlich einen Ausflug auf den Zuckerhut, auf den Corcovado mit der monumentalen Christusstatue, an die Copacabana oder zum Baden an den Strand. Bei gemeinsamen Freizeitaktivitäten spielten die unterschiedlichen Nationalitäten keine Rolle. Es wurden sogar Brasilianer beobachtet, die Schafkopf lernten.

Neben den herzlichen Menschen und den schönen Seiten lernten die Teilnehmer auch die Schattenseiten des Landes wie Armut, heruntergekommene Stadtviertel, Umweltverschmutzung und Verkehrschaos kennen.

Bei der Rückreise am 10. September hatten alle Reiseteilnehmer einzigartige Erfahrungen und emotionale Begegnungen im Gepäck, die sie sicherlich nie vergessen werden. Die Reise war vom ersten Vorstand Andreas Landau und seiner Frau Sabine mit äußerst großem Engagement und sehr viel Herzblut organisiert worden.

Das Jugendorchester Gersthofen pflegt beständig Kontakte ins Ausland, wie z.B. auch zu einem israelischen Jugendorchester, das es Weihnachten 2015 besuchte. Das JUGGE hebt damit eine ganz wesentliche Eigenschaft von Musik hervor: sie ist ein fantastisches Medium zur Kommunikation und zur Völkerverständigung.

Andreas Landau brachte es bei einer seiner Ansprachen auf den Punkt, nämlich dass aus einer Partnerschaft zwischenzeitlich eine Freundschaft geworden ist, die hoffentlich noch viele Jahre Bestand haben wird.

Bürgerreporter:in:

Peter Rothmund aus Gablingen

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