TuS-Panther verpassen Sprung an die Tabellenspitze
- Tabellenführer Nußloch zeigt sich im Spitzenspiel beim 29:31 Erfolg einen Tick cleverer -
Dass Gästetrainer Christian Job die Frage, ob er das Spiel und die tolle Stimmung in der bis auf den letzten Platz gefüllten Wittelsbacher Halle genießen konnte, mit einem uneingeschränkten Ja beantwortete, durfte allgemein erwartet werden. Obwohl seine Panther das Spitzenspiel verloren hatten, beantwortete Trainer Martin Wild auch diese Frage mit einem eindeutigen Ja. Wäre jemand zu einem anderen Urteil gekommen, hätte man vielleicht hinterfragen müssen, ob er bei der richtigen Sportart zugeschaut hat oder vielleicht doch die Enttäuschung der Niederlage überwog? Es war ein Spiel auf Augenhöhe, in dem Kleinigkeiten über Sieg und Niederlage entschieden. Eine dieser „Kleinigkeiten“ war die Chancenverwertung und das Überzahlspiel, das gegenüber dem Spiel in Horkheim verbessert werden sollte. So konnten z.B. die Nordbadener den 14:13 Rückstand kurz vor der Pause trotz Unterzahl in die 14:15 Halbzeitführung umwandeln. Auch Mitte der zweiten Halbzeit konnte unser Team trotz Überzahl die 21:20 Führung nicht weiter ausbauen und geriet sogar mit 21:22 in Rückstand. Diesen Vorsprung konnte Marcus Hoffmann mit einem Siebenmeter zwar nochmals ausgleichen, was aber der letzte Gleichstand des Spieles sein sollte.
Nicht nur, dass über 900 Zuschauer in der bis auf den letzten Sitz- und Stehplatz gefüllten Halle das Spitzenspiel sehen wollten, entsandte der DHB auch eigens einen technischen Delegierten zu diesem Spiel, was auch belegt, welchen Stellenwert diesem Spiel darüber hinaus beim DHB zuordnet wurde. Es war ein schnelles und von beiden Seiten sehr intensiv geführtes Spiel, in dem schon von Beginn an deutlich wurde, dass die Gäste die größere Routine auch angesichts der stimmungsvollen Kulisse besaßen. Obwohl unser Team wusste, dass es sich auf die Unterstützung der Fans verlassen kann, war es wohl die Konstellation, dass man mit einem Sieg gegen den hohen Meisterschaftsanwärter diesen hinter sich lassen könne. So schlichen sich in der Anfangsphase doch der eine und andere Fehlpass ein, was durch eine gute Deckungsarbeit aber wieder wettgemacht wurde. So verlief das Spiel bis zur 15. Minute absolut ausgeglichen, ehe Tizian Maier und Marcus Hoffmann mit dem 8:6 erstmals eine Zweitoreführung erzielen konnten. Im Stile eines Tabellenführers konterte die SG diese Führung und erzielte innerhalb von drei Minuten die 8:9 Führung. Die hielt bis zum 11:12 ehe uns durch einen Doppelschlag wieder die Führung gelang. Dass wir dennoch mit dem 14:15 in die Halbzeitpause gehen mussten, wurde schon erwähnt.
Die zweite Halbzeit verlief zunächst so wie die erste. Nußloch führte in der 35. Minute 16:17 ehe uns drei Tore in Folge zum 19:17 gelangen, was den Trainer der SG zu einer Auszeit veranlasste. Die zeigte Wirkung, da der SG mit zwei Siebenmetern der 19:19 Ausgleich gelang. Dann vielleicht die entscheidenden zwei Minuten des Spieles, in denen der SG trotz Unterzahl die 21:22 Führung gelang. Obwohl wir in der Folgezeit mehrmals die Chance zum Ausgleich hatten, wurden die sich bietenden Gelegenheiten nicht konsequent genutzt. Zu diesen sogenannten 100%-Chancen ist kurz anzumerken, dass es lobenswert ist, wenn sich die Mannschaft angesichts eines wirklich sehr guten Gegners diese so erspielt und erkämpft, andererseits damit auch ein klein wenig Kritik verbunden werden darf, dass man sich auf das Verhaltensmuster des Torhüters, ohne dessen gute Leistung schmälern zu wollen, ein wenig hätte einstellen können. Trotz der 29:31 Niederlage und der sicherlich damit verbundenen Enttäuschung darf doch festgestellt werden, dass den Handballfans ein sehr gutes Handballspiel geboten wurde. Wir haben zwar den Sprung an die Tabellenspitze verpasst, aber andererseits darf gefragt werden, was eigentlich passiert ist? Wir liegen mit jetzt zwei Punkten Rückstand auf Platz 3 und befinden uns immer noch in der Spitzengruppe der Liga. Die anderen Teams haben teilweise auch „Federn“ gelassen was zeigt, wie stark und ausgeglichen die Liga ist. So können wir uns auch weiterhin auf gute und spannende Handballspiele in der Wittelsbacher Halle freuen. Bleibt zu hoffen, dass die Mannschaft die Niederlage schnell aufarbeitet. Sie hat in der Vergangenheit gezeigt, dass sie aus Fehlern lernt und sich weiterentwickelt. Eines der schwersten Spiele steht ihr schon am kommenden Wochenende bevor, da gegen den Tabellenletzten Zweibrücken nichts anderes als ein Sieg erwartet wird. Wie schwer sich die Mannschaft bisher gegen Teams getan hat, gegen die es aus einer Favoritenstellung gespielt hat, muss nicht eigens erwähnt werden. Dass es lernfähig ist, wurde ja angeführt. So reisen wir zuversichtlich nach Zweibrücken, um uns mit einem Sieg weiterhin in der Spitzengruppe festzusetzen. Sollte dies gelingen, erwarten wir am 19.11.2016, mit dem HC Oppenweiler ein weiteres Spitzenteam der Liga in der Wittelsbacher Halle. Jetzt aber erst mal das Spiel gegen die SG Nußloch abhaken, die vielen guten Ansätze verfestigen, die kleinen Fehler erkennen und abstellen und zuletzt viel Erfolg in Zweibrücken.
Für den TuS spielten:
Tor: Michael Luderschmid, Lucas Kröger,
Philip Ball (1), Marcus Hoffmann (9/6), Christian Haller (1), Korbinian Lex, Sebastian Meinzer (2), Stefan Gärtner, Yannick Engelmann, Tizian Maier (7), Johannes Stumpf (6), Frederik Hartz (3), Julian Prause, Tobias Prestele
Bürgerreporter:in:Erich Raff aus Fürstenfeldbruck |
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