TuS-Handballer verlieren 34:33 (18:15) beim HSC Coburg II
- Harmlose Abwehr, viele technische Fehler und Schwächen im Abschluss -
Auch wenn Zweiminutenstrafen nicht immer ein Gradmesser dafür sind, wie in der Abwehr agiert wird, so ist die Statistik doch ein kleines Spiegelbild vom Einsatzwillen und einem gewissen Siegeswillen. Bezogen auf das Spiel gegen Coburg auch unter dem Gesichtspunkt, dass die beiden Zeitstrafen gegen Kilian bereits bis zur 12. Spielminute ausgesprochen wurden und wir dazu nur noch zwei mal Gelb sahen. Dass die Gastgeber wesentlich öfters in Unterzahl spielen mussten, war im Spiel nicht immer auszumachen. Auch wenn die Coburger „Reserve“ erstmals in Bestbesetzung auflief, d.h., mit einigen Spieler der 1. Mannschaft verstärkt wurden, kann und darf das für unser Team nicht als Entschuldigung für die gezeigte Leistung gelten. Nach dem ersten wirklich schlechten Spiel gleich mit dem Hammer einzuschlagen, würde der Leistung allerdings auch nicht gerecht werden. Es gibt so Tage, da funktioniert so gut wie nichts und niemand war da, der das Zepter in die Hand genommen hätte, um dem Spiel ein Wende zu geben.
Begonnen hat es schon mit der Zeitstrafe für Kilian Schweinsteiger nach 28 Sekunden, weil er den Angreifer im Gesicht traf. Leider waren es für eine solche Aktion, die einzigen zwei Minuten während des gesamten Spieles. Die Coburger nutzten die Überzahlsituation und gingen mit 2:0 in Führung. Unser Team ließ sich davon nicht beeindrucken, versäumte es durch technische Fehler, vergebene Steilangriffe und vergebene Seibenmeter den Ausgleich zu erzielen oder dran zu bleiben. Das baute zum einen Coburg auf und zum anderen kam es wie es kommen musste, dass Kilian Schweinsteiger in der 12. Minute seine zweite Zeitstrafe erhielt, was das Konzept von Trainer Martin Wild noch mehr durcheinander brachte. Wegen einer Wadenverletzung saß Maxi Dück auf der Bank, so dass ihm auch ein wichtiger Mann in der Abwehr fehlte.
Egal was der Trainer versuchte, führte das nicht zum gewünschten Erfolg. So setzten sie die Gastgeber Tor um Tor ab und lagen in der 25. Minute mit dem 17:12 erstmals mit fünf Toren in Führung. Hier zeigte unser Team erstmals kämpferische Qualitäten und verkürzte den Abstand bis zum 18:15 Halbzeitstand.
Dass wir nicht mit einem besseren Ergebnis in die Halbzeitpause gehen konnten, lag auch an den Torhütern auf beiden Seiten. Während unser Gespann Simon Wicha und ab der 20. Minute Alfons Ludwig ihren Vorderleuten so gut wie nicht helfen konnten, hielt der Coburger Schlussmann auch ein paar sogenannte Unhaltbare und auch noch zwei Siebenmeter.
Wer gedacht hatte, dass die Mannschaft die Leistung der ersten Halbzeit in der Kabine belassen würde, wurde leider enttäuscht. Gute Aktionen mit Ballgewinnen in der Abwehr machte sich die Mannschaft leider selbst kaputt. So blieb es zunächst beim Dreitorerückstand, der sich bis zur 41. Minute auf 27:19 vergrößerte und es auf ein Debakel hinaus lief. Mit einer Auszeit rüttelte Trainer Martin Wild nochmals wach und die Mannschaft besann sich auch ihre Stärken in der Abwehr und das schnelle Spiel nach vorne. Auch wenn den Gastgebern in den letzten 19 Minuten nur noch sieben Tore gelangen, reichten diese zum letztlich verdienten 34:33 Erfolg. Dass es zum Schluss nicht doch noch ein Happyend gab, hatte sich die Mannschaft, wie schon im ganzen Spiel selbst zuzuschreiben. Beim Spielstand von 34:32 rund zwei Minuten vor Schluss hatten wir drei mal die Chance, den Anschlusstreffer zu erzielen. Dass es nicht so kam lag am Coburger Torhüter, der einen Steilangriff hielt und zwei technischen Fehlern unsererseits.
Mit dieser Niederlage rutschen wir in eine Tabellenregion ab, die wir in den letzten fünf Bayernligajahren nicht kannten, das auch erst verarbeitet werden muss. Deshalb bricht noch keine Panik aus, aber der Mannschaft muss bewusst werden, dass Erfolge keine Selbstläufer sind und hart dafür gearbeitet werden muss.
Nach den Pflichtaufgaben im Punkspielbetrieb kommt nächsten Samstag mit dem Pokalspiel gegen den HSC Bad Neustadt ein Kürprogramm auf unsere Joungsters zu. Auch wenn gegen den derzeit Tabellendritten der 3. Liga Ost und ambitionierten Meisterschaftsanwärter nur sehr geringe Erfolgsaussichten bestehen, so ist vielleicht gerade dieses Spiel eine Gelegenheit, sich Mut für die danach anstehenden Aufgaben in der Bayernliga zu holen.
Ein Für den TuS werden spielten:
Simon Wicha, Alfons Ludwig, (Tor)
Christian Wallnitz (1), Philipp Schmittner (5/1), Marco Müller, Marcus Hoffmann (9), Mike Wagenbrenner, Christian Haller (2), Stefan Gärtner (1), Korbinian Sparn, Kilian Schweinsteiger (5), Nick Huber (9/2), Maximilian Dück, Maximilian Lentner (1)
Bürgerreporter:in:Erich Raff aus Fürstenfeldbruck |
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