Straßenbeleuchtung in Eichenau und die "Leichen im Keller"
Die Straßenbeleuchtung interessiert kaum jemanden – die Anlieger bezahlen sie bei der Erstellung der Straße- und erst ihr Fehlen wird bemerkt. Bei Ausfall einer Leuchte meldet man das über das Internet an die Gemeinde, die es an EON/KommEnergie wieder weitergibt. Noch mehr als die Ausbauqualität der Straße unterliegt aber die Gestaltung der Beleuchtung dem jeweiligen Zeitgeschmack. Es werden hier einige typische Ausbauarten für Eichenau vorgestellt.
Aber nun ist die Frage geklärt: WEM GEHÖREN DIE STRAßENLEUCHTEN? Jedenfalls nicht der Gemeinde oder den Bürgern, die sie bezahlt haben. Sie werden gleich nach dem Kauf durch die Gemeinde dem Konzern als Eigentum überschrieben, der dann den Strom liefern darf. zusätzlich zahlt dann die Gemeinde eine jährliche Nutzungsgebühr! Dafür dass dann die Kabel der Firma im öffentlichen Grund liegen, zahlt der Konzern eine kleine "Konzessionsabgabe". So wurden die Konzerne zusätzlich reich. Da hilft auch die Entschuldigung wenig, in Bayern hätte man das immer schon so gemacht. Die Staatsregierung der CSU hat ihre Anteile an EON schon lange verscherbelt...
Die Kosten für die Straßenbeleuchtung sind erheblich - im vorigen Jahr habe ich mir einmal die ENtwicklungder Kosten während der letzten 10 Jahre geben lassen - es ist erschreckend. Natürlich kamen neue Leuchten hinzu, aber es wurde auch nicht gespart. Nach Art. 51 des Bayr. Straßengesetzes hat die Kommune zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung nach ihrer Leistungsfähigkeit die öffentlichen Straßen zu beleuchten. (Aber es steht nichts darin, dass sie dann die Leuchten der Firma schenken muss, die den STROM LIEFERT) Eine feste Regelung gibt es nicht.
Zur Einsparung kommt ein Ingenieur Contracting Vertrag in Frage, der sich aus den eingesparten Kosten finanziert und nach vier Jahren dann eine Verbilligung bringt. Wenn die Gemeinde im April 2008 auf die Versorgung durch KOmmEnergie umsteigt, wird spätestens dann eine Aufarbeitung der Sachlage nötig.
Im März 2009 kam es dann auf den Tisch den Gemeinderates, weil ich angefragt hatte: Wir hatten die Übernahme des Stromlieferungsvertrages "abgenickt", ohne zu wissen, dass es einen weiteren "Geheimvertrag" gab, der die Eigentumsrechte regelte. Auch Bürgermeister Niedermeier hatte in seiner 18 jährigen Amtszeit nichts davon gewusst und alle neu gekauften Leuchten gleich EON überschrieben.
Ich hatte mich schon vor vielen Jahren drüber aufgeregt, dass alle Leuchtenplanungen von Eon gemacht wurden, denen wir dann die Leuchten abkauften ( 20% unter dem Herstellerpreis) und denen wir dann nöch jährlich 30 000 Euro als Wartungsgebühr "schenkten". Da kam niemand auf die Idee, dass das auf
"Vertragsgrundlagen" basierte.....
Leuchten werden im allgemeinen Sprachgebrauch mit "Lampe" bezeichnet. Ein gängiges Beispiel ist die "Stehlampe" (richtig ist: "Stehleuchte"). Aber: Der Begriff "Leuchte" meint den gesamten Beleuchtungskörper, in den die Lampe – also die eigentliche Lichtquelle – befestigt, betrieben und geschützt wird. Die Leuchte dient außerdem der Verteilung und Lenkung des Lichts. Und sie schützt vor Blendung durch die Lichtquelle. Spezielle, an den Leuchten befestigte Vorsätze, die das Licht filtern oder einfärben, verändern Lichtfarbe und Farbwiedergabeeigenschaft von Lampen.
In vielen Fällen werden einzelne Leuchtentypen mit Hilfe des Montage- oder Standorts beschrieben: Einbau- und Anbauleuchten, Pendel- bzw. Hängeleuchten, Kugelleuchten, Peitschenleuchten, Strahler und Strahler an Seil- und Stangensystemen oder an Stromschienen, Wand-, Tisch- und Stehleuchten usw. Die Leuchtenform wird von Form und Anzahl der eingesetzten Lampen beeinflusst. LED erlauben größere Flexibilität im Leuchtendesign.
Sehr unübersichtlich ist inzwischen die Vielzahl der Hersteller von Leuchten. Die Gemeindeverwaltung läßt daher die Straßenbeleuchtung beim Energieversorger planen und kauft von ihm auch die Leuchten der Firma SIETCO- da diese von EION billiger als vom Hersteller angeboten werden. So bleibt alles in einer Hand, nämlich bei den Planern von EON.
Produkterklärung finden sich mit einer allgemeinen Einführung bei http://www.licht.de. Dort finden Sie auch relevante Hersteller und weiterführende Links zu den Webseiten der Unternehmen.
In der Expansionsphase der Siedlung Eichenau nach dem 2. Weltkrieg erfolgte die elektrische Versorgung der Häuser noch über Freileitungen von der Straße her. Damit standen die Holzmasten im Straßenraum und an ihnen konnten die Leuchten angebracht werden. Heute werden Erdkabel in den Bebauungsplänen vorgeschrieben. Die neuen langen Neonröhren mit hoher Lichtausbeute und geringem Verbrauch waren aufgekommen. Mit ihnen entstanden die sogenannnten Peitschenlampen (Foto), deren Köpfe auch an den Holzmasten angebracht werden konnten. Heute sind die Lampen wegen ihres Neongases schwierig zu entsorgen und werden auf den Wertstoffhöfen gesondert gesammelt und dem Recycling zugeführt. (Hier die Hintergrundinfo dazu: http://www.zvei.org/index.php?id=809&type=1 )
Mit den fortschreiten Ausbau der Straßen ( http://www.myheimat.de/fuerstenfeldbruck/beitrag/8... ) wurden die oberirdischen Leitungen in den Untergrund verlegt und die Peitschenlampen dann oft gegenseitig versetzt im Straßenraum aufgestellt. Für die Erlaubnis die Erkabel im öffentlichenStraßenaum verlegen zu dürfen zahlten die Energiesversorger (heute Eon und die neu gegründe kommunale Energieverteilungsgesellschaft ) eine sog. „Konzessionsabgabe“ an die Gemeinde. Bei den älteren Häusern, die nicht auf Erkabel umstellten, blieben die Holzmasten auf dem Grundstück stehen und oft führt noch heute die Freitleitung ins Haus. (Foto)
Zu Beginn der 80er Jahre kamen neue, kürzere Energiesparlampen auf, die auch eine andere Gestaltung der Leuchkörper ermöglichten. Es entstand die Kugelleuchte, die drei kurze Lampen in einer Halbkugel hat. Dies hatte auch den Vorteil, dass bei Ausfall einer Lampe die Beleuchtung nur gering verringert ist und keine kurzfriistige teure Auswechslung nötig ist. (Foto)
Da der Energieversorger EON ( früher Isarwerke, Isar-Amperwerke) für Eichenau die Leuchten plant und sie der Gemeinde auch kostengünstig verkauft, kann er durch hellere neue Beleuchtung auch mehr Strom verkaufen. Neue Leuchtmittel wie die Qecksilberdampflampe oder die Natrium Hochdrck- oder Niederdruck Dampflampen brauchen auch neue Leuchtkörper mit den entsprechenden Reflektoren und Vorschaltgeräten. Sie ermöglichen aber auch eine gezielte Ausrichtung der Beleuchtung. So wurde aus dem weichen, warmen Licht der runden Sparleuchten das helle Straßenlicht mit Blendschutz und Richtkegel und den entsprechend höheren Kosten.(Foto)
Da das Licht aber auch für Insekten attraktiv ist und diese in großer Zahl durch die Straßenbeleuchtung sterben, gab es Proteste von Umweltschützern. Dies führte mit dazu, dass die weißen Quecksilberdampflampen gegen die gelben Natriumdampflampen ausgetauscht wurden ( flächendeckend z.B. in der Gemeinde Puchheim) Die gelbe Leuchte bringt bei etwas geringerem Stromverbrauch die gleiche Lichtausbeute.
(Foto)
Zur Reduzierung der inzwischen stark gestiegenen Stromkosten für die Gemeinde wird seit vielen Jahren erwogen, durch immer effizienter werdende Vorschaltgeräte den Stromverbrauch ohne Reduzierung der Leuchtkraft um die Hälfte zu reduzieren. Es gibt Ingenieurbüros, die bieten die Finanzierung der Umrüstungen aus den eingesparten Beträgen an. Warum diese Projekte in Eichenau trotzdem nicht vorangebracht werden entzieht sich meiner Einsicht. Trotz mehrfacher Nachfragen und Antragstellung gelingt es nicht, die Bauverwaltung zu Handlungen zu bewegen. Die letzte Auskunft war, dass man die Etablierung der neuen Kommunal Firma abwarten und dann verhandeln wolle. Da dort aber drei ganz unterschiedlich strukturierte Gemeinden vereint sind, glaube ich nicht an eine Verbesserung in der nahen Zukunft.
Literatur zur Straßenbeleuchtung und auch zu störenden Immissonen in Grundstücke hinein findet sich hier: http://www.litg.de/
Weidenstraße: Sonderform der Leuchte mit zwei Sparlampern
Basisartikel zu Eichenau.
http://www.myheimat.de/fuerstenfeldbruck/beitrag/1...
http://www.myheimat.de/fuerstenfeldbruck/beitrag/1...
Bürgerreporter:in:Michael Gumtau aus Eichenau |
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