Zoltán Jókay: Fotokünstler in Eichenau

Zóltan Jókay 2007
6Bilder

Der vielseitig interessierte Künstler hat sich als Fotograf einen Namen gemacht.
Viele seiner Werke sind im Netz mit guten Besprechungen zu sehen!

Der 1960 in Ungarn geborene Zoltán Jákay studierte wie der Lichtkünstler Georg Trenz Kommunikations-Design mit Schwerpunkt Fotografie.

Der Katalog zu seiner großen Portrait Ausstellung ist ein gewichtiges Foto Buch, und mit einem Bild daraus hat er sich an der Ausstellung EichenArt des Kulturvereins FreiRaum e.V. beteiligt.
Dieses Bild, das eine junger Eichenauerin in der Hauptstraße ( damals noch nicht "ausgebaut" und modernisiert) zeigt, hat Ursula Mosebach auch in die Eichenauer Ortsgeschichte aufgenommen. Sie charakterisiert Jókays Kunst so: "

Seine Fotografien drücken eine eigenartige Mischung von Distanz und Nähe aus, es sind intime Bilder, die emotionale Momente zeigen, wie die des Glücks, der Vertrautheit, der Zärtlichkeit und der Abwehr. Mit der Kamera gelingt es ihm, diese kurzen Augenblicke eindrucksvoll festzuhalten." 

Auch der STERN stellt sein Buch mit einem schönen Bild vom Open-Air Festival
vor und beschreibt ihn so:" Zoltán Jókay ist es mit seinen Farbporträts gelungen, die Kamera, die zwischen dem Menschen vor und hinter dem Apparat steht, unsichtbar werden zu lassen. So ermöglicht er unmittelbare Begegnungen mit den Porträtierten. Das Auge des Betrachters scheint den Abgebildeten zu berühren. Nichts an seinen Fotografien ist distanziert oder unterkühlt. Er kommt seinen Modellen nahe und nimmt auch viel seiner eigenen Persönlichkeit mit in die visuelle Arbeit. Seine Fotografien sind auch Ich-Bilder, durch die er sich seiner eigenen Identität und Biografie annähert: "Jedem meiner Bilder kann man drei Autoren zuordnen; mich, den Porträtierten und den Betrachter", beschreibt der Fotograf seine Arbeitsweise.

Inka Schube stellt den Künstler ausführlich für das Sprengelmuseum in Hannover vor und zeigt vier Bilder, darunter auch das "STERN- Bild" sowie das Titelbild des Buches. Sie weist auch auf weitere Entwicklungen des Künstlers hin: "Wenn sich, bedingt durch die Entscheidung für eine andere Kamera, der Bildraum vergrößert, so ist auch dies ein weiterer Schritt in Richtung einer Öffnung des Blicks: Architektur kommt ins Spiel, wenn auch vorerst schemenhaft. In Jókays erster hier nicht gezeigten Videoarbeit ­ 2003 im Rahmen eines Artist-in-residence-Programms in der süddeutschen Kleinstadt Rottweil entstanden ­ weitet sich der Raum auf überraschende Weise in mehrfacher Hinsicht. Das in der Fotografie gewonnene Verständnis für Komposition und Farbe dient nun einer auch in Sprache geführten Debatte der Erfahrung des Fremdseins: Interviews, die in der Behutsamkeit des Blickes und der Gesprächsführung den Fotografien nahe stehen, werden von langsamen Kamerafahrten durch kleinstädtische Stadträume unterbrochen und kommentiert.

Das Interesse, ­ Jókay betont dies in Gesprächen immer wieder,­ ist nicht eigentlich soziologischer Natur. Es ist eher eine instinkthafte, tief reichende Neugier auf das Sein der Anderen, die aus diesem Video wie aus den hier gezeigten Fotografien spricht."

 Unter dem Titel "Die Verheißung des Individuellen" wird er so charakterisiert:
"Als Flaneur, der durch das urbane Umfeld streift, stößt er eher unwillkürlich auf Situationen, in denen die Gegenwart des erlebten Momentes gegebenenfalls in tiefere Schichten des Bewusstseins und der eigenen Vergangenheit führt. So folgen seine Fotografien dieser Korrespondenz von Begegnung und Einbildungskraft. Die Porträts unterliegen keinem strengen objektivierenden Konzept, sondern leben von dem „Punktum“, dem scheinbar zufälligen Impuls, der aus der Szenerie selbst auf den Betrachter trifft: „Diese Bilder haben mir viel über mich erzählt, über meine Kindheit, über Erfahrungen und Gefühle, an die ich mich nicht mehr erinnern wollte. Sie haben mir geholfen bei dem Versuch, meine Sicht auf die Welt zu verstehen und auch mein Leben in der Gegenwart.“ (Zoltán Jokáy)"

Die Galerie Jordanow zeigte drei weitere Portraits und bringt eine Übersicht zu allen Preisen und Ausstellungsterminen.

Der Künstler machte auch jährliche Workshops, von denen viele Teilnehmerinnen berichten. http://www.macobo.com/essays/essays6.html

Maco Bohr stellte 2002 den Eichenauer Künster ( auf englisch) sehr einfühlsam mit vier Bildern , darunter auch ein Naturbild des Apfelbaumes vor. Von seinen Naturbildern ist mir auch ein Bild eines Hochsitzes gut in Erinnerung.

Am 26.7.2007 eröffnete die Städtische Galerie in Böblingen eine Heimatausstellung, bei der auch wieder Bilder von Jókay zu sehen waren "Fast alle an dieser Ausstellung beteiligten Fotografinnen und Fotografen sind zwischen 1960 – 70 geboren und zwar in Deutschland. Heimat ist für sie zu einem problematischen Begriff geworden.

Der Spannungsbogen der ausgewählten Fotografien reicht demgemäß von dokumentarischen bis zu subjektiven, malerischen und poetischen Fotografien: Während beispielsweise Dirk Reinartz 1987 in seiner Serie „Tatort Mümmelmannsberg“ die Situation Jugendlicher mit Migrationshintergrund in ihrer neuen ‚Heimat’ dokumentiert. ..
.Den Titel zur seiner Serie „herzeheimat“ schenkte eine 1945 aus Ostpreußen vertriebene, in Rottweil heimisch gewordene Frau dem Fotografen Zoltan Jokay.
Alle Porträts dieser Serie umweht ein Geheimnis. Heimat entsteht für Jokay überall dort, wo menschliche Beziehungen ein Band stiften.

Teil des Ausstellungsprojektes ist die Beschäftigung von Böblinger Schülerinnen und Schülern mit dem Thema „Heimat“. Die Ergebnisse wurden während der Laufzeit in die Ausstellung integriert."

Als Hauptberuf arbeitet der Künstler in einem Pflegeheim.

Bürgerreporter:in:

Michael Gumtau aus Eichenau

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