Der Historische Verein in Fürstenfeldbruck
Im letzten Jahr wurde der Historische Verein 25 Jahre alt. Jedes Jahr wird mit den Brucker Blättern eine umfangreiche Veröffentlichung herausgegeben. Die Mitglieder erhalten sie kostenlos, Interessenten können sie anfordern. Im Heft 2007 ist u.a. der ausführliche Artikel von Andreas Knipping über „Eichenau und die Eisenbahn“. Ich gebe einen kleinen Einblick in die Vereinsaktivitäten. Jahresbeitrag nur 20.- Euro
Neben der Liste der über 400 Mitglieder, rund dreißig davon aus Eichenau, ist auch die Vorschau auf das Jahresprogramm 2008 abgedruckt.
Der Historische Verein in Fürstenfeldbruck
Der rührige Vorsitzende, Otto Meißner, dankte auf der 25-Jahre Feier dem ersten Vorsitzenden des Vereins, Robert Weinzierl. Ihm war es zu verdanken, dass das Brucker Heimatmuseum, das 1904 eröffnet und 1972 geschlossen worden war, wieder errichtet wurde. In der Erweiterung und Pflege des Museums sieht der Verein eine wichtige Teilaufgabe. Der Arbeitskreis Vor- und Frühgeschichte, der auch eigenen Grabungen durchführt, liefert viel Material für das Museum. Es gibt aber auch einen aktiven Arbeitskreis „Neuere Geschichte“.
Über den Ausbau des Stadtmuseums mit der Abteilung „Kelten- Römer-Bajuwaren“ berichtet Rolf Marquardt. 2004 erhielt er das Bundesverdienstkreuz.
Toni Drexler berichtet über eine interessante Datenbank, die er erstellt hat, und die auch im Internet zur Verfügung steht. Mit ihr kann man historische Geldwerte, Angaben mit denen man heute meist nichts mehr anfangen kann, miteinander vergleichen und mit Kaufkraftangaben in Beziehung setzen. Ein höchst interessantes Tool nicht nur für die örtlichen Heimatfordcher sondern für die ganze Internetgemeinde der Historiker.
Auf 26 Seiten berichtet dann Andreas Knipping mit einigen Fotos und Karten über die Entwicklung der Eisenbahn im Westen von München und die Auswirkungen der Bahn auf die Ortsentwicklung von Eichenau. Eichenau war nicht nur eine von Fürstenfeldbruck aus geplante Siedlung, die erst 100 Jahre alt ist, sondern auch ein „Eisenbahnerwort“. Viele Einwohner arbeiteten in Aubing im Ausbesserungswerk und ausgebombte Münchner Eisenbahnerfamilien wurden in einer Notsiedlung angesiedelt. Mit der Beseitigung der Bahnschranke, die mit ihren langen Schließzeiten der Verkehr stark behinderte, begann in Eichenau ein „neues Zeitalter“. Heute hat Eichenau mit der Förderung aus dem sog. „Schnittstellenprogramm“ den modernsten und best beleuchteten Bahnhof im Landkreis. Der Artikel kann in teilen im Netz nachgelesen werden.
Jürgen Horbach schreibt über die Flößerei auf Ammersee und Amper.
Helmut Zierer berichtet über den Arbeitskreis Mahnmal, der eine Broschüre mit Berichten der Häftlinge aus dem KZ Landsberg/Kaufering herausgebracht hatte.
Wer sich für Luftbildarchäologie im Landkreis interessiert, findet eine interessante Einführung von Thomas Baier.
Sehr interessant ist auch der jährlich zusammenfassende Rückblick auf die Ereignisse eines Jahres von Werner Dreher. Auf 25 Seiten gibt eine Zusammenfassung der Ereignisse, die für den ganzen Landkreis wichtig waren. Spätere Historiker finden hier einen wertvollen Einstieg in die jeweiligen Thematiken.
Ein Nachruf auf das Lebenswerk des ehemaligen Kreis Heimatpflegers Alexander Zeh findet sich am Ende des Buches.
Für alle, die am Landkreis Fürstenfeldbruck ein überörtliches Interesse haben oder historisch interessiert sind und Kultur- und Heimatpflege fördern möchten, empfiehlt sich die Mitarbeit im Historischen Verein, nicht zuletzt wegen der hervorragenden “Brucker Blätter“.
Im Internet bietet der Verein einen einführenden Flyer an und den Aufnahmeantrag zum Ausdruck, der Jahresbeitrag ist mit 20 Euro familienfreundlich.
Hinweise auf weiterführende Artikel:
Kulturzeitschrift Amperland
Mahnmal zum Todesmarsch in Fürstenfeldbruck
Bürgerreporter:in:Michael Gumtau aus Eichenau |
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