Ärtze und heilkundige Personen in Eichenau

Kurheim Eichenau
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Bis 1919 wurde die aufstrebende Siedlung medizinisch von Alling , Fürstenfeldbruck oder Puchheim aus betreut. Erst nach Ende des Ersten Weltkrieges wurde Dr. Martin (einer der Ärzte, der im Puchheimer Kriegsgefangenlager gearbeitet hatte) in Eichenau zugelassen. Seine Nachfolger praktizierten immer von ihren Wohnhäusern aus. Im Frühjahr 1932 eröffnete Dr. von Rennenkamp seine Praxis . Er war in Estland Landwirt und Arzt gewesen, von wo er 1919 vertrieben worden war. Um in Eichenau praktizieren zu dürfen machte er als 60 jähriger noch einmal das ärztliche Examen. 1942 bekam er ein Gut im eroberten Polen und kehrte 1944 nach Eichenau zurück , wo er sein Haus mit Praxis wieder bezog. Die langjährige Hebamme Josefine Frühschütz, die 1998 im Alter von 85 Jahren verstarb, war in Eichenau eine Institution, da sie über 2000 Geburten begleitete.
Eine Besonderheit in Eichenau war das „Kurheim“ an der Roggensteiner Allee 62. Die Münchner Apothekerin E. Steiger baute 1928 das Haus, und warb mit „Moor- und Sonnenbädern“ in der gesunden Eichenauer Umgebung und in ihrem großen Garten, in dem heute Einzelhäuser stehen. Sie arbeitete mit Dr. Kühbeck zusammen, der jedoch als Kurarzt keine Zulassung hatte. Sie wollte auch neumodische Elektrotherapien anbieten sowie Salben herstellen. Dies rief den Argwohn der Behörden hervor, die befürchteten, in Eichenau könnte eine chemische Fabrik entstehen. Dies war jedoch nicht so, da sie nur bekannte Zutaten mischen wollte. Es kamen auch aus ganz Bayern vereinzelt Gäste, die z.T. bis zu zwei Wochen blieben und der Fremdenpolizei gemeldet wurden. 1932 waren die finanziellen Ressourcen aufgebraucht, nicht zuletzt wegen eine unglücklichen Beziehung und die Apothekerin verkaufte das Haus und zog wieder nach München. Heute ist es eines der wenigen großen Bauten an der Roggensteiner Allee. Der große Garten ist dicht mit Einfamilienhäusern zugebaut.
Nach der Unabhängigkeit von Eichenau 1957 wurde lange darum gekämpft, dass Fachärzte sich in Eichenau niederlassen durften. Gegenwärtig ist die Versorgung, einschließlich der drei Apotheken, gut. Es fehlt nur ein Orthopäde.
Reihenfolge der Ärzte in Eichenau ( ohne Zahnärzte und Heilpraktiker) :
Dr. Gaston Auburtin, Oberstabsarzt, Schulstraße 3,
Dr. Friedrich Künkel, Neurologe, praktizierte und verzog nach Berlin,
Dr. Alfred Menz Roggensteiner Allee 62, praktizierte 1927 - ? ,
Dr. Fritz Haase, Puchheimer Weg 7,
Dr. Felician Kühbeck, Allingerstraße 1, praktizierte 1925 - 1928, kam mit den Behörden in verchiedene Konflikte,
Dr. Siegfried Reininger, Olchinger Staße 24 , praktizierte 1948 – 1952,
Dr. Karl Rennenkamp, Allingerstraße 18, , 1944 – 1953, verstarb in Eichenau.;
Dr. Herbert Ruppin, 1942 – 1954;
Dr. Gernot Thies, 1966 – 1970;
Dr. Kurt Adler, 1954 – 1978;
Dr. Hans Amann, 1960 – 1966;
Dr. Istvan Fray, 1968 – 1993,
Dr. Johannes König, 1972 – 1982;
Dr. Wolfgang Geller, 1973 – 1988;
Richard Wirth, seit 1978;
Dr. Clemens Krawinkel, 1980 – 1999;
Dr. Robert Berger seit 1989;
Dr. Alexander Wiedemann, seit 1988;
Dr. Imme Kaiser, seit 1993;
Dr. Ursula Bernhofer –Schied, Internistin, seit 1991;
Bärbel Hauerwaas, Internistin;
Dr. Monika Lechner, Internistin,
Dr. Rotraud Delatrée, Kinderärztin, seit 1993,
Dr. Marianne Fuchs – Reinhardt, Frauenärztin, seit 1995.

Bürgerreporter:in:

Michael Gumtau aus Eichenau

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