Das "Kreuz mit dem Kreuz"

Kreuze in Klassenzimmern? Diskussion sinnlos - klares JA!

In schöner Regelmäßigkeit taucht diese Diskussion auf. Diesmal wurde die Entfernung der Kreuze aus den Klassenzimmern von einem 57-jährigen Lehrer angeregt, von den Grünen aufgegriffen, von der CSU als "Untergang des Abendlandes" wahlkampftaktisch ausgewertet.

Woher meine klare Position? Über Jahrzehnte habe ich in unterschiedlichsten Klassenzimmern Ethik unterrichtet. Vor mir saßen (alt-) katholische und evangelische Schüler, Moslems, Zeugen Jehovas, Juden, Mormonen, Bahais, die "Heiligen Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage" und andere.
In ausnahmslos allen Klassenzimmern hingen Kreuze. Niemals, in keiner einzigen Stunde, kam es darüber zu einer wie auch immer gearteten Diskussion.
Als zum ersten Mal die Entfernung von Kreuzen aus den Klassenzimmern gefordert wurde - vor fast 20 Jahren - diskutierten natürlich auch wir darüber. Argumente wurden ausgetauscht. Im Fazit jedoch waren wir uns schließlich alle, ohne irgendwelche Aggressionen, einig:

Europa ist von seiner Geschichte her ohne jeden Zweifel christlich geprägt, in Deutschland gehören mehr als 80 Prozent der Bevölkerung dieser Glaubensrichtung an, und das Kreuz ist Symbol dieses Christentums. Dies symbolisieren die Kreuze in den Klassenzimmern.

Dass das Kreuz darüber hinaus Symbol für den Kreuzestod Christi und damit für die Erlösung der Menschheit im Sinne der Christenheit, Symbol für Nächstenliebe und damit ein Mahnmal gegen Hass und Kriege ist, ist die andere, etwas schwierigere Seite. Denn ab der 9., 10. Klasse war und ist den Schülern durchaus bewusst, dass das Kreuz für Andersgläubige nicht immer ein Zeichen der Liebe war (Kreuzzüge, Tempelritter, Hexenverfolgungen, Juden und: Katholiken gegen Protestanten usw.).

Klar war jedoch stets: Für die Moslems ist der Halbmond, für die Juden der Davids-Stern, für die Christen das Kreuz Zeichen ihrer historisch-kulturellen Tradition. Nicht ein einziger meiner Schüler bestand - in geheimer Umfrage - jemals auf der Entfernung der Kreuze aus den Klassenzimmern. Sie sind Konsens - und sollten nicht ständig künstlich in Frage gestellt werden.

NB 1: Ob die Kreuze in den Klassenzimmern so martialisch-blutig aussehen müssen wie mein Esszimmer-Kreuz, ist wieder eine andere Frage.

NB 2: Was Anderes wäre da schon die heute bekannt gewordene Tatsache, dass Bischöfe v o m S t a a t bezahlt werden! Darüber ließe sich trefflich diskutieren, denn es ist eine völlig andere Ebene - auch wenn die CSU auch hier sofort wieder den Untergang des Christentums propagiert ...

NB 3: Dass mein Herz eher links schlägt als rechts, ist wohl allen meinen Beiträgen zu entnehmen. Dass es dabei immer stark wertkonservativ schlägt, hoffentlich ebenso. Auch deshalb ist meine Stellungnahme hier so eindeutig.

Bürgerreporter:in:

Roland Greißl aus Fuchstal

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