Auf den Spuren von Kaisern und Königen
Die Bad Wildunger Kraftwagenverkehrs- und Wasserversorgungsgesellschaft (kurz: BKW) bietet in Zusammenarbeit mit den Kurkliniken regelmäßig Ausflüge in die Umgebung an, so auch nach Fritzlar. Zwar kenne ich die Stadt schon sehr gut durch meine dort wohnhafte Schwester und meinen Schwager, aber eine kulturelle Auffrischung kann nie schaden.
Über Züschen und Lohne fuhren wir bewusst über einen kleinen Umweg in die alte Dom- und Kaiserstadt. Nicht nur die Landschaft durch den Chattengau war gerade bei dem tollen Wetter reizvoll, nein, wir erfuhren auch noch einige interessante geschichtliche Anekdoten aus dieser Gegend.
So fuhren wir am Platz der Gerichtseichen oberhalb von Fritzlar vorbei, die vor Jahrhunderten als Hinrichtungsstätte der Stadt Fritzlar dienten, um den zahlreichen hohen Besuchern in der Dom- und Kaiserstadt solche Gräueltaten vorzuenthalten. Später überquerten wir an einer historischen Brücke doch plötzlich in Lone die Elbe. Nicht die, die in die Nordsee mündet, sondern jenen kleinen Zufluss der Eder. Auch das über 5.000 Jahre alte Steinkammergrab bei Züschen befindet sich nördlich der Domstadt.
In Fritzlar angekommen starteten wir unsere kleine Stadtführung am Grauen Turm, dem ältesten noch erhaltenen Wehrturm Deutschlands aus dem 13. Jahrhundert, der ein kleines Museum mit Relikten und Anekdoten aus dem Mittelalter enthält. Über den herrlichen Ausblick auf die Stadt und das umliegende Chattengau überzeugte ich mich später.
Die historische, mittelalterliche Altstadt ist geprägt von über 400 vorbildlich erhaltenen und restaurierten Fachwerkbauten, dabei bildet das „Hochzeitshaus“, das mittlerweile ein Regional- und Volkskundemuseum beheimatet, den größten Fachwerkbau Nordhessens.
Dem besonderen Charme widmet der HR eine Sendung
Der Markplatz mit dem Rolandsbrunnen und seinen zahlreichen Cafés, den tollen Fachwerkbauten und der jüngst komplett restaurierte Dom St. Peter mit seinem Domplatz, auf dem das Fällen der Donareiche um 723/724 durch den Hl. Bonifatius dargestellt ist, bilden gemeinsam mit der 2,5 km langen, noch fast komplett erhaltenen Stadtmauer und seinen zahlreiche Wehrtürmen, den besonderen Charme von Fritzlar. Außerhalb der Stadt runden noch viele erhaltene kleine Warten -ehemalige Wach- und Beobachtungstürme- das historische Stadtbild ab. Der Fall der Donareiche im Rahmen der Christianisierung dürfte gleichzeitig die Entstehung des Ortes Fritzlar eingeläutet haben.
Fritzlar ist eine Reise wert und darf sich ohne Scham zu den schönsten Kleinstädten Deutschlands zählen. Wer sich davon überzeugen möchte, stattet der Stadt an der Eder einfach einen Besuch ab oder nutzt am Dienstag, 28. Oktober 2014 eine aktuelle Dokumentation im Rahmen der HR-Sendung „Herrliches Hessen“ um 20:15 Uhr (siehe Link unten):
Bürgerreporter:in:Berti Bonacker aus Kirchhain |
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