Bahnhofsumbau bringt Bahnverkehr zum Erliegen

Begutachtung des Schadens an den Kabeln
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Im leerstehenden Bahnhofsgebäude in Friedrichsdorf wurde aufgeräumt. Am 6. Juli wurden auch einige alte Kabel herausgerissen. Die Folge davon war, dass auf der Bahnstrecke nach Friedberg kein Zug mehr fahren konnte.

In Friedrichsdorf treffen drei Bahnlinien aufeinander: Die S-Bahn von Frankfurt, die bis nach Brandoberndorf führende Taunusbahn und die Bahnstrecke nach Friedberg. S-Bahn und Taunusbahn konnten trotz der Aufräumaktion nach Fahrplan verkehren. Auf der Bahnstrecke nach Friedberg war hingegen kein Verkeher mehr möglich.

In den von Frankfurt nach Friedrichsdorf fahrenden S-Bahnen wurde am Nachmittag durchgesagt, dass wegen eines Stellwerksausfalls kein Zug nach Friedberg fahren würde. Gegen 17:30 wurde am Bahnhof eine Gruppe von Servicemitarbeitern darüber informiert, wie die aktuelle Lage ist und was man den ratlosen Fahrgästen antworten kann. Ein Techniker sagte, dass die Reparatur ein bis zwei Tage dauern würde. Auf der Strecke nach Friedberg sollte ein Notbetrieb mit einem Triebwagen eingerichtet werden. Normalerweise sind dort während des Berufsverkehrs zwei Fahrzeuge im Einsatz, die für einen Halbstundentakt sorgen. Am Abend wies bereits ein Aushang darauf hin, welche Züge ausfallen.
Die Einschränkung der Fahrten war deshalb nötig, weil keine Weichen gestellt werden und sich die zwei Züge nicht in Rosbach ausweichen konnten. Aber auch der einzelne Triebwagen konnte nicht nach Plan fahren, da er nur langsam die Straßen überqueren konnte, weil sich die Schranken nicht benutzen ließen.
Der RMV gab am 7. Juli folgende Meldung heraus: "Wegen eines Stellwerksausfalls kommt es auf der RMV-Bahnlinie 16 (Friedberg - Friedrichsdorf) noch bis voraussichtlich Freitag, 9. Juli und am Montag 12. Juli 2010 zu erheblichen Behinderungen. Die Züge können momentan nur im stündlichen Takt auf der Strecke verkehren. Ersatzweise fährt ein Bus zwischen den entfallenen Bahnhöfen." So lange wie angekündigt dauerte die Reparatur der Anlagen glücklicherweise nicht, und am 8. Juli verkehrte die Bahn wieder nach Plan. Am 9. Juli hingen aber morgens noch immer die Hinweise auf die Zugausfälle an den meisten Stationen - es hätte also durchaus passieren können, dass jemand wegen eines vermeintlichen Zugausfalls wieder umgekehrt ist.

Zum Problem mit alten Bahnanlagen passt folgendes Zitat: "So waren wir beispielsweise mit Mitarbeitern im Keller des Bahnhofsgebäudes um festzustellen, welche Einrichtungen der Bahn künftig noch benötigt werden. Hier lagen fast alle Kabel in dicke Staubschichten gehüllt, waren offensichtlich jahrelang nicht angesehen worden und der ein oder andere Mitarbeiter wusste gar nicht so recht, welche Räumlichkeiten und Kabel es dort gab."
Es meint aber nicht den Friedrichsdorfer Bahnhof, sondern stammt aus der Rede vom Stadtallendorfer Bürgermeister Manfred Vollmer zum dortigen Bahnhofsumbau vor dem Hessentag.

Zur früher mal zweigleisig gewesenen Strecke Friedberg - Friedrichsdorf ist noch zu sagen, dass bei der Signaltechnik gespart wurde: Die Frage, warum sich der Triebfahrzeugführer immer in Rosbach beim Fahrdienstleiter melden müsse, wurde von einem Eisenbahner damit beantwortet, dass bestimmte Signalleitungen nicht doppelt vorhanden seien und daher durch den Anruf sichergestellt werden müsse, dass der im Stellwerk angezeigte Zustand mit der Realität übereinstimmt.

Bürgerreporter:in:

Sören-Helge Zaschke aus Stadtallendorf

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