Weiße Berge bei Frankenberg
Mit der Fällung mehrerer Kiefern und Erlen will die Frankenberger NABU/Naturschutzjugend die "Weißen Berge" bei Frankenberg aufwerten. Sie dienen Geburtshelferkröten als Unterschlupf, Eidechsen und anderen Reptilien als Sonnenplatz. Außerdem sind die Abraumhalden ein wichtiges geologisches Denkmal und Zeugen früherer Bergbautradition.
Zwischen Frankenberg und Geismar wurden von 1590 bis 1818 kupfer- und silberreiche Erze im „Kupfermergel“ des Unteren Zechsteins („Geismar“-Formation“) abgebaut. In bis zu 70 m tiefen Stollen wurde das erzhaltige Flöz von Hand gehauen und zu den Förderschächten verbracht. Eine noch offene Halde befindet sich an den „Weißen Bergen“ (im Gernhauser Bachtal) südlich der Hofanlage „Zechenhaus“. Hier befand sich die bis 1818 betriebene „Krallwäsche“, in der die Erzbrocken durch Lagern, Waschen und Auslesen von Hand für die Verhüttung aufbereitet wurden. Auf der Halde, wo der minderwertige Abraum gelagert wurde, findet man heute noch sporadisch Erzbrocken mit Kupferlasur, grünem Malachit und fossilen Ullmannia-Nadeln („Fliegenfittiche“ genannt). Neben Ullmannia bronni („Frankenberger Kornähre“) sind aus früheren Zeiten auch Funde von Pseudovoltzia und Peltaspermum überliefert.
In den vergangenen Jahren hatten zunehmend Kiefern die Abraumhalden beschattet und große Moosteppiche hervorgerufen. Aus Nadeln bildete sich ein Humusschicht, auf Samen von Fichten und Kiefern keimten.
In Abstimmung mit dem Privateigentümer der Weißen Berge fällten Mitglieder der NABU/Naturschutzjugend insgesamt sechs Kiefern. Ferner wurden die Erlen an den Teichen am Fuße der Halden gefällt, um die Beschattung zu verringern. In einem weiteren Arbeitseinsatz soll die Moos- und Humusschicht abgehackt werden. Ferner soll das Gestein aufgelockert werden, um wieder Hohlräume für die seltenen Geburtshelferkröten zu schaffen. Sie leben seit mehreren Jahrzehnten an den Weißen Bergen.
Bürgerreporter:in:Frank Seumer aus Frankenberg (Eder) |
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