Windenergie an Land macht Stromautobahn überflüssig

Frauenhofer-Institut bestätigt BUND-Argumentation

Eine aktuelle Studie des Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) bestätigt die Argumentation des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

BUND-Vorstandssprecher Maxeiner: „Stromautobahnen von der Nordsee sind überflüssig, wenn die Windenergie im Binnenland an dafür geeigneten Standorten konsequent ausgebaut wird.“
Der BUND fordert deshalb vom zuständigen Wirtschafts- und Landesplanungsminister Dieter Posch (FDP), dass er umgehend die landesplanerischen Voraussetzungen für den notwendigen und umweltverträglichen Zubau der Windenergie herstellt und seine unbegründeten Angriffe auf den Naturschutz und die vom Netzausbau betroffenen Bürgerinitiativen unterlässt.“

Wichtiges Zusatzergebnis der Studie: Allein die Windkraft kann die deutschen Atomkraftwerke ersetzen.

Als Konsequenz aus der Studie und der neuen Energiepolitik nach dem Reaktorunglück in Japan muss die bisherige Berechnungsgrundlage für den Netzausbau, die „dena II Studie“, sofort durch eine neue Kalkulation ersetzt werden, in die realistische Annahmen Eingang finden. Hierzu gehört ein Verzicht auf die Atomenergie und den Ausbau der Kohleverstromung. „Klimaschutz erfordert nicht mehr, sondern weniger Kohleverstromung“, bekräftigt BUND Vorstandssprecher Maxeiner diese Position.

Außerdem muss Minister Dieter Posch endlich seine Hausaufgaben bei der Förderung der Windenergie machen. Der BUND-Sprecher erneuerte deshalb die Forderung nach der Ausweisung der notwendigen Vorrangflächen im Landesentwicklungsplan (LEP). „Der LEP ist gerade in der Bearbeitung und deckt das ganze Land ab. Damit ist kein anderes Instrument in der Lage, so schnell Klarheit für die Investoren und den Ausgleich den Schutzinteressen der Wohnbevölkerung und der Natur herzustellen“, begründet BUND-Vorstandssprecher Maxeiner die Forderung.

Erneut kritisiert der BUND den Hessischen Wirtschaftsminister wegen seiner Attacken gegen den Naturschutz und die Bevölkerung an der geplanten 380 kV-Hochspannungsleitung von Mecklar nach Wahle. BUND Vorstandssprecher Maxeiner: „Der Minister soll endlich seine Hausaufgaben machen“. Die Beanstandung des Regionalplans Nordhessen durch den Verwaltungsgerichtshof in Kassel sei eine schallende Ohrfeige für die Landeregierung und belegt eindrucksvoll die bisherige Blockadepolitik bei der Umstellung der Energieversorgung unter den Rahmenbedingungen des Klimawandels.

Bis zu 65 Prozent des deutschen Strombedarfs, von zur Zeit 600 Terawattstunden, kann nach der IWES-Studie durch die Stromerzeugung in Windenergieanlagen im Binnenland gedeckt werden. Dabei unterstellen die Autoren der Studie, dass auf zwei Prozent der Landesfläche, mit heutiger Anlagentechnik, eine installierte Windkraftleistung von 198 Gigawatt einen Stromertrag von 390 Terawattstunden pro Jahr liefern kann. Allein die Windkraft könnte so die Atomkraftwerke ersetzen, die 2010 rund 140 Terawattstunden Strom erzeugten. „Die Zahlen basieren auf der Annahme, dass die Anlagen weiterhin außerhalb von Wald und Schutzgebieten errichtet werden“, heißt es weiter in der Studie.

Rückfragen beantwortet Ihnen

Thomas Norgall, Naturschutzreferent
0170 2277238
069 67737614

Bürgerreporter:in:

Rudolf (Rudi) Schäfer aus Frankenberg (Eder)

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

11 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.