Konzert in der Wigand-Gerstenberg-Schule Frankenberg läutet den Frühling ein
„Woran erkennst du den Frühling?“ - „Es ist nicht mehr so kalt“, „Ich habe die erste Biene gesehen“, „Man kann sich dünner anziehen“ und „Es riecht nicht mehr nach Schnee“. Mit diesen und ähnlichen Erkenntnissen eröffnete Schulleiterin Christiane Lücke das diesjährige Frühlingskonzert an der Wigand-Gerstenberg-Grundschule. Dem Schneegestöber draußen zum Trotz konnten die Zuhörerinnen und Zuhörer in der voll besetzten Sporthalle einen Hauch von Frühlingsluft spüren.
Zunächst sang der wunderbar vorbereitete Chor der Schule unter der Leitung von Heidi Müller zur Einstimmung „Unsre kleine Nachtmusik“ mit dem Hinweis “Seht und hört, heut machen wir Musik!“. In Liedern über schmelzende Schneemänner und dem Osterhasen, dem die Farbe ausgeht, wurde den Zuhörern zum einen klar, dass der Frühling nicht mehr weit ist, und zum anderen, wie erfreulich es ist, dass sich so viele Jungen für das Singen begeistern. Generell geht der Trend dahin, dass in Schulchören die Frauenstimmen dominieren, in der Wigand-Gerstenberg-Schule hingegen konnte man am Mittwochabend nicht nur viele, sondern auch sehr schöne Jungenstimmen hören, unter anderem die von Mattis Wagener und Colin Eilers bei „Wir machen Ferien“.
Erfreulich auch, dass die Grundschule seit kurzem einen Förderverein hat, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die schulische Arbeit zu unterstützen. So wurden die ersten Mitgliedsbeiträge investiert, um etwas zur musikalischen Förderung der Kinder beizusteuern. Anschaulich in Szene gesetzt wurde diese erste Anschaffung durch die Klasse 3c: Musiklehrerin Franziska Reckert hatte mit ihrer Klasse eine Allemande einstudiert, bei der neun verschiedene Stimmen mit drei verschiedenen Rhythmen auf unterschiedlichen Xylophonen zusammen gesetzt wurden. Der Gesamtklang dieses „Glockspiel-Orchesters“ war äußerst beeindruckend.
Ein in englischer Sprache vorgetragenes Mini-Musical „Where are the eggs“ begeisterte ebenso wie die Beiträge der Flötengruppe, die vor allem mit „Winter ade“ auf den kalendarischen Frühlingsanfang hinwiesen.
Einige Kinder, die in ihrer Freizeit ein Instrument erlernen, hatten an diesem Abend Gelegenheit für einen Soloauftritt. So wurde das überaus begeistere Publikum Zeuge von schönen und zum Teil recht anspruchsvollen Beiträgen auf Klavier, Gitarre, Querflöte, Altflöte, Trompeten und sogar einer E-Gitarre, auf der Cäcilia Daume ganz cool das „Smoke on the water“-Thema spielte. Allein der Mut, die geübten Stücke vor einem öffentlichen Publikum vorzutragen, verdient großen Respekt und Anerkennung für die noch sehr jungen Schülerinnen und Schüler.
Es ist schön zu sehen, was in den letzten Jahren in der Frankenberger Grundschule musikalisch herangewachsen ist. Gerade in Zeiten chronischer Unterversorgung mit Musik-Kollegen hebt sich die WGS hervor mit regelmäßigen Schulkonzerten, in denen die Musikensembles und solistische Beiträge ihren Platz finden. Dafür braucht man engagierte Schülerinnen und Schüler, die in ihrer Freizeit gerne musizieren, genauso wie kompetente Lehrerinnen, die nachhaltig und regelmäßig Konzerte organisieren. Sie schaffen damit den Raum in der Schule, in dem die Kinder zeigen können, was sie sich erarbeitet haben. Mit Heidi Müller und Franziska Reckert verfügt die WGS über äußerst einfühlsame Pädagoginnen, die es verstehen, einer großen Zahl von Schülerinnen und Schülern einen Zugang zur Musik zu ermöglichen und ihn bestmöglich zu fördern. Und sie schaffen es immer wieder, die Kinder zu motivieren, damit sie über sich selbst hinauswachsen und somit einen wichtigen Schritt in ihrer Entwicklung tun.
Bürgerreporter:in:Dorothea Wagener aus Frankenberg (Eder) |
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