Ausflüge in Niedersachsen

Zur Heideblüte nach Müden an der Örtze

Sanft plätschert die Örtze an der historischen Wassermühle in Müden vorbei. Wo einst Korn gemahlen und eine Sägemühle betrieben wurde, erzeugen heute Turbinen über einen Generator Strom und versorgen die Touristinformation, die ihre Räumlichkeiten in der Mühle gefunden hat, mit Elektrizität.

Hier bekommt ihr interessantes Infomaterial über das kleine Dorf, das auch als "Perle der Südheide" bezeichnet wird und ihr könnt euch in einer Ausstellung über den Kieselgurabbau rund um Müden informieren. Gleich hinter der historischen Wassermühle liegt der Mitte der 1970er Jahre des vergangenen Jahrhunderts angelegte Heidesee, auf dem ihr segeln paddeln könnt. Ein Wanderweg rund um den See lädt zu ausgedehnten Spaziergängen ein. Auch der Fluß-Wald-Erlebnispfad führt u.a. hier entlang. Gerade für Familien mit Kindern ist diese Tour, zu der ihr eine spannende Broschüre in der Touristinformation erhaltet, interessant. An vielen verschiedenen Stationen entlang des Wanderweges könnt ihr aktiv mitmachen und Wissenswertes über die Pflanzen und Tiere am und im Wasser erfahren. Einziger Wermutstropfen: Leider sind nicht mehr alle Stationen intakt.

Unterhalb der Mühle setzen Kanutinnen und Kanuten ihre Boote ins Wasser und können sich auf eine entspannte Tour durch das idyllische Urstromtal der Örtze freuen. Uns zieht es in das Dorf, das seinen ländlichen Charme bewahren konnte. Hier scheint fast ein wenig die Zeit stehen geblieben zu sein. Wir spazieren über holpriges Kopfsteinpflaster, halten in der Dorfkirche inne und genießen Müden mit allen Sinnen. Rechts und links der Straßen im Dorfkern liegen alte Gehöfte. Cafés und Restaurants laden zu einer Pause ein. Hier könnt ihr für die Heide typische Spezialitäten genießen: Deftiges wie Heidschnuckenragout, süße Köstlichkeiten wie Buchweizentorte oder Heidebuchteln mit Blaubeeren schmecken in dieser Umgebung gleich noch mal so gut. Kein Wunder, dass auch Hermann Löns in Müden an der Örtze einst zu Gast war.

Zum Gedenken an den Heidedichter wurde auf dem Wietzer Berg vor Müden der Lönsstein errichtet. Ein rosafarbener Teppich des blühenden Heidekrautes breitet sich rund um den Stein aus. Auf Wanderwegen könnt ihr mitten in diese Pracht eintauchen und mit etwas Glück Libellen oder Schlangen in der Heide entdecken. Bienen summen und brummen und fliegen von Blüte zu Blüte, um Nektar zu sammeln. Wenn ihr einen Ausflug in die Heide fern der Touristenströme der üblichen Routen plant, ist Müden ein lohnendes Ziel. Passender als Hermann Löns mag man einen Besuch dieser zauberhaften Landschaft wohl kaum beschreiben können: „Laß Deine Augen offen sein, geschlossen Deinen Mund und wandle still, so werden Dir geheime Dinge kund.“ (Hermann Löns)

So blüht die Heide rund um Walsrode: Zur Heideblüte im Tietlinger Wacholderhain

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