HARZ: SELKETALWANDERUNG
Auf den Quellwiesen bei Stiege, mitten im Harz, entspringt auf einer Höhe von ca. 510 m ü. NN ein kleiner Harzfluss, die Selke. Nach gut 64 km mündet sie bei Hedersleben in die Bode, einen etwas größeren Harzfluss. Im April 1994 trat der Fluss, nach einem tagelangen Dauerregen, über seine Ufer und setzte tiefergelegene Ortsteile, der an der Selke liegenden Orte, unter Wasser. Um die Bewohner des Selketals vor einem weiteren Jahrhunderthochwasser zu schützen, sollen zwei Hochwasserrückhaltebecken (HWR) errichtet werden. Da das 2. geplanten HWR im, für mich, schönstem Teil des Selketals erfolgen sollte, hatte sich eine Bürgerinitiative "Naturnaher Hochwasserschutz Selke" gebildet. In einem Gutachten wurde bereits nachgewiesen, dass es auch durch andere Maßnahmen möglich ist auf dieses 2. HWR zu verzichten. Vor über 3 Jahren wurde dafür ein Runder Tisch beim Umweltministerium eingerichtet, um einen Kosens in den unterschiedlichen Interessen der Anwohner und der Bürgerinitiative zu erreichen. Leider wurde bisher - immerhin 26 Jahre nach dem verheerenden Hochwasser - kein wesentlich höherer Hochwasserschutz für die Bewohner des Selketals erreicht.
Im nördlichem Ostharz bei Meisdorf, am Hotel "Zum Falken", begann, etwa 800 m vor dem geplanten 2. HWR unsere Wanderung. Bei Temperaturen knapp über den Gefrierpunkt, leichtem Sprühregen und Nebeldunst waren es zum Wandern und zum Fotografieren nicht die idealen Bedingungen. Zur Ergänzung meines Beitrages habe ich wieder einige passende Winter- und Herbstbilder aus meinem Archiv beigefügt. Die Selke befindet sich fast ausschließlich in ihrem ursprünglichen natürlichem Flussbett. Das bedeutet, dass die Selke auch öfter die Seiten im Selketal wechselt. Zwischen dem Hotel Thalmühle und der Selkemühle gibt es nur einen forstwirtschaftlichen Weg. Mehrere Brücken in dem genannten Bereich wurden 1994 ein Opfer des Hochwasser. Da das Selketal in diesem Bereich nicht verbaut ist, zählt das Selketal zu den schönsten Tälern des gesamten Harzes. Nach etwa 4,5 km, kurz hinter der Schutzhütte und Stempelstelle der Harzer Wandernadel "Am Mettenberg", verließen wir das Selketal und wanderten weiter in Richtung Ballenstedt. Nach etwa 2,2 km - immer bergauf - erreichten wir die Schutzhütte Hohe Warte an der Leimuferstrasse. Hier legten wir, d.h. meine Wanderfreundin und ich, unsere Mittagspause ein. Auf dem Forstweg, der direkt zur ehemaligen Residenzstadt Ballenstedt führt, wanderten wir, bis wir zum Abzweig zur Bauernwiese gelangten.
Diese Bauernwiese soll für den Abbau von Grauwacke im Tagebaubetrieb geopfert werden. Über eine noch zu bauende Seilbahn soll das entnommene Material, zur weiteren Verarbeitung, in dem Steinbruch - Tagebau Rieder gelangen.
Weiter ging es auf der Meisdorfer Trift, einen alten Grenzweg, in Richtung Meisdorf. Hier kamen wir auch am Abzweig zur Selkesicht vorbei. Aus Zeitgründen mussten wir diesmal auf einen Besuch des beliebten, mit einer weiteren Stempelstelle versehenen, Aussichtpunktes verzichten. Auf der Meisdorfer Trift einen mit vielen alten Eichenbäumen versehenen Forstweg wanderten wir bis wir zu der Kreuzung an der Schutzhütte Engel - Badeborn gelangten. Hier nahmen wir den in südlicher Richtung ins Selketal führenden Weg, den Lumpenstieg. Nach einen recht beschwerlichen Abstieg (Nässe, Laub, starkes Gefälle) gelangten wir nach knapp 14 km wieder am Parkplatz im Selketal an.
Bürgerreporter:in:Gerd Horenburg aus Aschersleben |
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