Entgegen aller Absprachen: Kinder bei der Bundeswehr auf dem Hessentag

8. Juni 2012
15:30 - 17:30 Uhr
Wetzlar, Wetzlar
5Bilder

Schon die Kleinsten sollen für die Tuppe begeistert und als potentielles Kanonenfutter geworben werden

Wie auch in den Jahren zuvor, darf sich die Bundeswehr auf dem diesjährigen Hessentag in Wetzlar groß in Szene setzen uns öffentlichkeitswirksam Präsentieren. Dies forderte natürlich die mehr als berichtigte Kritik der Friedensbewegung in Wetzlar und ganz Hessen heraus. So gab es u.a. am vergangen Sonntag eine Protestdemo unter dem Motto "Kein Werben fürs Sterben! - Keine Kröten fürs Ttöten!" (siehe Foto Nr. 3; Berichte siehe u.a. bei der GZ und der WNZ). Im Vorfeld gab es wohl auch eine Absprache bzw. Vereinbarung zwischen der Stadt Wetzlar und der Bundeswehr, wonach "Kinder und Jugendliche kein[en, CM] Zugang zu bewaffneten Systemen und Waffen auf dem Ausstellungsgelände" hätten (WNZ). Doch gegen diese Absprache wurde auch gestern (Freitag 08.06.2012) wieder klar verstoßen, wie die Bilder hier zeigen.

Das schon kleinste Kinder in Tornados sowie anderen Bundeswehrgeräten und -fahrzeugen rumklettern dürfen ist für mich absolut nicht in Ordnung und das "das falsche pädagogische Signal" (WNZ). Diese Truppe namens BW gehört nicht auf ein Volksfest wie der Hessentag und Kinder und Jugendliche sollten wenn keinen Zutritt erhalten. Aber die Bürger in unserem Land und auch gerade die kleinsten sollen ja mittels dieser Aktionen auf die kommenden Kriege und militärischen Auseinandersetzungen vorbereitet werden. Dagegen ist breitester Protest nötig!

Bürgerreporter:in:

Christian Momberger aus Gießen

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25 Kommentare

Bürgerreporter:in
Petra Schlag aus Marburg
am 16.06.2012 um 15:47

@Christian Momberger,
danke für diesen Beitrag.

Erich Maria Remarque:
"Ich dachte immer, alle wären gegen Krieg, bis ich lernte, daß diejenigen für Krieg sind, die selbst nicht hingehen müssen."

Zitat Christian Momberger:
>>Schon die Kleinsten sollen für die Tuppe begeistert und als potentielles Kanonenfutter geworben werden<< Philipp Mißfelder (CDU) ist z.B. ja auch Vater einer 3jährigen Tochter. Die jW stellte ihm aufgrund seiner aktuellen Äußerungen zu Syrien folgende Fragen: junge Welt fragte am Freitag bei Mißfelder nach: »Mit Blick auf die Rede von Bundespräsident Joachim Gauck (…) stellt sich uns die Frage, ob Sie – gelernter Bundeswehrsoldat – für eine militärische Interven­tion in Syrien persönlich zur Verfügung stehen? Wissen Sie von Kabinettsmitgliedern und den anderen Abgeordneten des Bundestages, ob sie sich oder ihre Angehörigen als gefechtsbereit melden würden? Wie viele Abgeordnete des Deutschen Bundestages und wie viele Mitglieder der Bundesregierung haben derzeit Angehörige im Afghanistan-Krieg? Wie viele waren es in den vergangenen zehn Jahren?« Und weiter: »Herr Mißfelder, 2027 wird Ihre Tochter volljährig und damit gefechtsbereit. Wird ihr Vater dann bereit sein, sie für Deutschland sterben zu lassen, wie dies Bundespräsident Joachim Gauck in dieser Woche von der Bevölkerung gefordert hat? Oder wünschen Sie Ihrer Tochter nicht doch lieber Teil der ›glückssüchtigen Gesellschaft‹ zu bleiben?« Eine Antwort des 32jährigen blieb aus.<< http://www.jungewelt.de/2012/06-16/047.php

Bürgerreporter:in
Christian Momberger aus Gießen
am 16.06.2012 um 16:25

Danke für den sehr, sehr guten Kommentar Frau Schlag!!
Auf Antwort dieses Politikers wäre ich auch sehr gespannt, auch wenn wir sie wohl leider nie weder lesen können.

Bürgerreporter:in
Andreas aus Niedersachsen aus Laatzen
am 16.06.2012 um 16:44

> "Erich Maria Remarque: "Ich dachte immer, alle wären gegen Krieg, bis ich lernte, daß diejenigen für Krieg sind, die selbst nicht hingehen müssen."..."

Wohl nicht unwahr... aber ähnlich ticken doch die Pazifisten, die selbst gegen Menschen schützende militärische Einsätze sind, aber selbst nicht hingehen und als schützende Alternative ihren Hintern hinhalten würden...