Sonntag 02. Oktober, 14.00, lädt Erna Dirschinger zum Beginn des Rosenkranzmonats zu einer besonderen Marien-Andacht in die Ruinenkirche im Spindeltal und deren reizvollen Rahmen.
Seitens der Sänger des HeimatChores DonauRies wird mit vielen bekannten Liedern und Gebeten das Marienlob erklingen, welches Uwe Schmid aus Pürgen mit seiner singenden Zither bereichert.
In diesem ganz besonderen, der Gottesmutter geweihten Kirchlein am Wegesrand zwischen Tagmersheim und Konstein, sind die Gläubigen herzlichst zum Mitsingen und Mitbeten eingeladen, sowie im Anschluss zu geselligem Beisammensein mit Kaffee und Kuchen.
Der Eintritt ist frei, Spenden sind erbeten: wie immer für die Flutopfer-Hilfe im Ahrtal.
Die Ruinenkirche Spindeltal ist eine wiederbelebte mittelalterliche Marienwallfahrtsstätte bei Wellheim im Landkreis Eichstätt in Oberbayern. Sie liegt am südlichen Talrand des Spindeltals, eines Seitentals des Wellheimer Trockentals in der Südlichen Frankenalb, ca. zwei Kilometer westlich vom Wellheimer Ortsteil Konstein.
Kirchlich gesehen liegt sie an der Grenze zwischen den Bistümern Eichstätt und Augsburg, im Pfarrsprengel Wellheim/Rennertshofen (Bistum Augsburg). Der Name des Tals soll sich von Spindelbäumen ableiten.
Graf Conrad von Helfenstein, Landvogt von Monheim, erwarb im Jahre 1458 vom Markgrafen von Ansbach Burg und Markt Wellheim als erbliches Lehen. Sein Sohn Jörg von Helfenstein ließ 1477/78 im Spindeltal anstelle einer baufälligen Marienkapelle eine gotische Kirche errichten, die sich rasch zu einer Marienwallfahrtsstätte entwickelte.
Nach Aussterben der Heidenheim-Wellheimer Hauptlinie der Helfensteiner (1517) und nach seinem Religionswechsel 1542 ließ der Neuburger Pfalzgraf Ottheinrich um 1550 die Kapelle profanieren, Kirchengeräte entfernen und das Dach abtragen. Dies bedeutete das Ende der Wallfahrt.
1727 stürzte Franz Ferdinand von Schwab, Herr auf Trippach und pfalz-neuburgischer Kastner zu Graisbach, in der Nähe der Kirchenruine vom Pferd, blieb aber unverletzt. Aus Dankbarkeit brachte er in der Ruine ein Mariengemälde an. Bald setzten wieder Wallfahrten aus den Dörfern der Umgebung ein. Der Pfarrer vom nahen Rögling, zum Bistum Eichstätt gehörend, der 1729 auf den alten gotischen Resten die Kirche neu erbaut und 1747 erweitert hatte, stritt sich jahrzehntelang mit dem Pfarrer von Wellheim, zum Bistum Augsburg gehörend, um die Wallfahrtseinnahmen, Ursache war die nicht eindeutige Lage der Kirche. Auch der Pfarrer vom benachbarten Ort Ensfeld (Bistum Eichstätt) reklamierte die Einnahmen für sich. Nachdem die Wellheimer erneut die Opfer an sich genommen hatten, beantragte das Ordinariat Eichstätt beim Ordinariat Augsburg am 26. April 1781 den Abbruch. Man verständigte sich auf eine kleinere Lösung, nämlich die Kirche nicht zu "demolieren", sondern sie zu schließen und dem natürlichen Verfall zu überlassen. Da die Wallfahrten auch zur geschlossenen Kirche nicht nachließen, wurde die Kirche in Ausführung einer Neuburger Regierungsanordnung vom Landrichter von Monheim 1783 zerstört. Der Grund wurde an Privat verkauft. Das Pilger-Wirtshaus hielt sich noch bis 1811.
In Rögling hatte der Pfarrer 1775 für das Spindeltal-Gnadenbild eine Kapelle an die Pfarrkirche angebaut; dorthin gelangte aus der Spindeltalkirche außer dem Gnadenbild auch ein Rokoko-Altar von 1750 mit einer Anna-selbdritt-Darstellung und Plastiken der Eichstätter Bistumsheiligen Willibald und Walburga.
In der Ruine wurde 1931 eine verschüttete gotische Madonnenfigur aus Ellinger Buntsandstein gefunden und in die nahe Pfarrkirche von Ensfeld verbracht. Nach einem erneuten Besitzstreit verblieb sie dort. Der Ensfelder Hochschullehrer Andreas Bauch, Regens des Priesterseminars Eichstätt und Professor der dortigen Philosophisch-theologischen Hochschule, ließ in den 1960er Jahren das Bruchsteinmauerwerk der Ruine festigen, um sie vor dem gänzlichen Zerfall zu bewahren.
1984 wurde in der Ruine auf Privatinitiative hin ein Holzkreuz aufgestellt und bald darauf wieder ein Madonnenbild angebracht. Ab 1985 wieder regelmäßig Ziel von Gläubigen, wurde die Ruinenkirche trotz Bedenken des Denkmalschutzes teilweise wieder aufgemauert und mit einem Schutzdach versehen. Zudem wurden Fenster und Türen eingebaut, sowie Bänke eingestellt.
Im Oktober 1996 segnete der Eichstätter Bischof Dr. Walter Mixa die nunmehrige Ruinenkirche “Zu unserer lieben Frau im Spindeltal“. 2005 fand dort das 10. Motorradtreffen der Katholischen Landjugendbewegung Eichstätt statt. Der jährliche Motorradgottesdienst hat sich seither fest etabliert.
2006 wurde eine Kopie der Spindeltal-Madonna in der Kirche aufgestellt. Die jetzige Kirche wird von der Diözese Augsburg als zur Pfarrei Wellheim als Teil der Filialkirche Gammersfeld gehörend betrachtet. Sie ist jedoch nicht in Kirchenbesitz, sondern im Rahmen eines Pachtvertrages im Besitz des eingetragenen Vereins Freunde der Spindeltalkirche e. V.. Regelmäßige Messfeiern finden auf Grund der personellen Situation in der Seelsorgeeinheit spätestens seit 2001 nicht mehr statt. Die Kirche kann aber für Kasualfeiern nach Anmeldung bei der Pfarreiengemeinschaft Urdonautal und in Absprache mit dem Verein genutzt werden.
Der Rosenkranzmonat Oktober wird auch besonders vom Rosenkranzfest geprägt.
Angesichts der gegenwärtigen Geschehnisse in der Ukraine von Bedeutung, wie selten.
Denken wir an den dortigen Krieg, kommt unweigerlich die Seeschlacht bei Lepanto am 07. Oktober 1571 in Erinnerung. Am 05. August 1716 gelang der endgültige, Fürsprache, wie Ermutigung der Gottesmutter zugeschriebene Sieg über die Türken beim ungarischen Peterwardein.
Das Fest der allerseligsten Jungfrau Maria vom Rosenkranz – Festum Beatae Mariae Virginis a Rosario, ein Ideenfest, wurde von Papst Pius V. (Pontifikat von 1566 – 1572) als Gedenktag Unserer Lieben Frau vom Siege gestiftet, womit er seinen Dank für den Sieg der christlichen Flotte ausdrücken wollte.
Es wurde am ersten Sonntag im Oktober begangen. Schon 1573 wurde es von Papst Gregor XIII. in Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz umbenannt.
Im Jahre 1716, nach dem Sieg der kaiserlichen Truppen unter dem Kommando des Prinzen Eugen von Savoyen, über das Osmanische Reich in der Schlacht von Peterwardein, damals Königreich Ungarn, nahm man das Fest in den Römischen Generalkalender auf.
Im Jahr 1913 legte man es auf den 07. Oktober fest.
Den islamischen Eroberungsversuchen des 16. Jahrhundert folgte zum Beginn der 17. der durch die Reformation ausgelöste 30-jährige Krieg, 140 Jahre später die Katastrophe der französischen Revolution 1789, sowie ab 1870 der, von Reichskanzler Bismarck gegen die Kirche angezettelte Kulturkampf, bis im 3. Reich das NS-Regime beabsichtigte, die Kirche endgültig zu zerstören.
So erinnert das Rosenkranzfest daran und soll uns bewusst machen, dass die Kirche stets von äußeren Mächten bedroht wurde und wird, welche auf ihre Zerstörung hinarbeiten.
Dies hält bis in die Gegenwart, sowohl innerhalb wie außerhalb an, um entweder die Sakramentalität so zu verändern, dass die Gottgeschenktheit verloren geht, oder die Rahmenbedingungen der Gesellschaft so verändert werden, dass sie Pseudo-Kultur wie Einheits-Religion überflüssig machen.
Die Kirche lebt und lebte also nie wirklich in Frieden, weshalb wir immer aufmerksam sein müssen, was Veränderungen anbelangt, deren schleichende Einflussnahmen zumeist mit einem trügerisch freundlichen und wohlmeinenden Lächeln daherkommen.
Dass das Rosenkranzfest zu einem ganz markanten in der benachbarten Diözese Rottenburg-Stuttgart wurde, ist in den Ereignissen um den verehrten Bischof Johannes Baptista Sproll begründet, der sich am 10. April 1938 weigerte an der Reichstagswahl teilzunehmen, da es nur eine zusammengefasste Abstimmung über den Anschluss Österreichs und die untergeschobene Zustimmung zu einem Verbrecherregime möglich war, sodass er Flagge gegen die fehlende Wahlfreiheit zeigte, die er nicht für Rechtens ansah.
Eine Haltung, wie sie heute wieder nötig wäre, anstelle des vom Zeitgeist weich gespülten und seichten Vorgehens der meisten Bischöfe, welche so ihre Hirtenfunktion verfehlen.
Eine wahre Lawine von Demonstrationen, bis hin zur Verwüstung des Bischofshauses erzwangen sein Exil in Krumbach, aus welchem erst am 12. Juni 1945 wieder die Rückkehr nach Rottenburg erfolgte.
Aus der Verbannung riss der Kontakt über Hirtenworte nie ab und am 07. Oktober 1943 war der ganzen Diözese die Marienweihe anempfohlen. Ein überaus wohlbedachter Termin angesichts der Bedrohung der Kirche durch äußere Feinde.
Der Herde war der Hirte genommen, Wölfe drangen in sie ein und jagten die Mutlos Gewordenen vor sich her, während sich heute viele Hirten über den synodalen Irrweg von der Herde entfernen.
Die Marienweihe entsprang dem Bewusstsein, dass menschliches Tun immer Ergänzung und Vervollkommnung durch den Himmel bedarf, sodass Gebet zur und Weihe an die Gottesmutter das einzige Band sind, das zusammenhält und aus tiefer Not erretten kann.
Damals und heute wieder sind Unsicherheit und Mutlosigkeit, den Glauben zu bekennen groß.
Die Menschen haben verlernt, sich für den Glaubenswert einzusetzen, wissen nicht mehr wie gegen äußere Angriffe vorzugehen ist und wer zu ihnen steht, wer sie in ihrem Streben nach dem Guten im Herzen und unter den Menschen unterstützt.
Lepanto 1571 war der Hl. Rosenkranz den Seeleuten Hilfe in großer Gefahr. Er schenkt Ruhe durch die Gleichförmigkeit des Gebetes, vor Allem Klarheit und Stärke in der Betrachtung seiner Geheimnisse, die Gewissheit Gott ist da, er rettet aus jeder Not! So ist er wie eine Strickleiter, die in den Himmel führt, mit einem sicheren Vorankommen an ihr entlang.
Wer es einmal versucht hat, merkt wie gut es tut, in unwegsamen und unbekanntem Gelände eine verlässliche Wegmarkierung zu haben, die auch im Nebel der Zweifel noch greifbar ist!
Bekennerbischof Johannes Baptista Sproll wurde aus dem Rosenkranzgebet die Kraft zum öffentlichen Glaubensbekenntnis gegeben.
Passagen zum Rosenkranzfest entstammen der Predigt von Ernst-Christof Geil, leitender Pfarrer der Seelsorgeeinheit Aitrachtal, als Festzelebrant des Rosenkranzfestes am 11. Oktober 2020 in der Merazhofener Pfarrkirche St. Gordian und Epimachus, Dem dort lange Jahre tätigen und begrabenen Allgäuer Segenspfarrer Augustinus Hieber selbst, war es Zeit seines Lebens von höchster Wichtigkeit!
Erich Neumann, freier investigativer Journalist www.cmp-medien.de
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© Bild: https://de.wikipedia.org CC – Rosenkranzfest von Albrecht Dürer, 1506
© Bild: Erna Dirschinger CC – Erna Dirschinger und musikalische Freunde in der Ruinenkirche Spindeltal
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Uwe Schmid aus Pürgen und seine singende Zither beim Alpenländischen Mariensingen am 14. August 2022 in Maria Hilf Speiden
© Bild: www.suedkurier.de CC – Bekennerbischof Johannes Baptista Sproll
© Bild: https://de.wikipedia.org CC – Innenansicht Ruinenkirche Spindeltal
© Bild: https://de.wikipedia.org CC – Außenansicht Ruinenkirche Spindeltal
Bürgerreporter:in:Erich Neumann aus Kempten |
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