Josef Brustmann möchte die Stadtberger mit seinem Kabarett begeistern

2. Februar 2013
20:00 Uhr
Bürgersaal Stadtbergen, 86391 Stadtbergen
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Josef Brustmann ist ein Multitalent. Am 21. November gastierte er bereits mit Marianne Sägebrecht im Bürgersaal und konnte die Zuhörer mit trostreichen Gedichten und Liedern über den Tod beeindrucken.
Aber Josef Brustmann bläst keinesfalls nur Trübsal, ganz im Gegenteil.
Er kann die Menschen mühelos begeistern, zum Lachen und Reflektieren bringen. Ein Abend mit Josef Brustmann ist zweifelsohne ein Gewinn, weil er seine Zuhörer nicht mit billigen Platitüden nach Sorte der Comedians zum Schmunzeln und Lachen bringen möchte, er fordert die Zuhörer.

In dem Programm Leben hinterm Mond stolpert Josef Brustmann über wichtige Meilensteine seines Lebens. Wort-, bild- und musikgewaltig zielt er auf die humorvollen, absurden und unerklärlichen Hintergründe des Daseins – und trifft dabei .... auch viele umherstehende Unbeteiligte!

Das Leben ist nichts für schwache Nerven. Erst recht nicht, wenn man als achtes von neun Kindern zur Welt kommt, in der Bel-Etage eines Zuhäusels auf einem Einödhof. Josef Brustmann wächst hier auf in kargen Verhältnissen, doch im reichen Umfeld der Naturphänomene, die da sind: nächtliche Stallgeräusche von Pferden und Kühen, geheimnisvolles Rauschen von Wäldern und Bächen, hochkomplexer, polyphoner Chorgesang von 300 Fröschen; der Zaunkönig lehrt ihn das Singen, die Grille das Zitherspiel. Das ist sein ganzes Rüstzeug für den Balance-Akt über das Lebensseil. Unter ihm die Abgründe der Großstadt und das moderne Leben.
Kommt Josef ans Ziel?
Ein Programm für schwache Nerven ....

Besprechung des Programms in der AZ:
"Wäre Josef Brustmann nicht schon so lange im Musikkabarettgeschäft, könnte man von einer Entdeckung sprechen. Nach der Auflösung des „Bairisch Diatonischen Jodel-Wahnsinns“ kam er bei der „MonacoBagage“ unter, jetzt gab er in der Lach & Schieß sein Debüt als Solist: „Leben hinterm Mond“ heißt das erste Programm, und das ist kokett gemeint wie vieles in dieser Biografie und Fantasie harmonisierenden Geschichte vom Flüchtlingskind, das wegen Kinderlähmung eine Art Froschhaftigkeit entwickelte, Musiklehrer wurde und heute noch Fliegen mit der Zunge fängt.
Brustmann ist voll auf der Höhe der Zeit und mit derber Angriffslust mittendrin im Leben, auch wenn seine Bühnenfigur behauptet, „Vodafone“ bisher für eine Wegbeschreibung auf Oberpfälzisch gehalten zu haben. Für einen Anfänger verfügt er zudem über bewunderungswürdige Souveränität, gestützt von multitalentierter Musikalität: ob Gitarre, Banjo, Zither oder Akkordeon, alles wird perfekt beherrscht, und mit dem ungeglätteten oberbayerischen Idiom entsteht ein mutterwitziger Klangraum aus aufmüpfiger Bodenständigkeit und kritischer Heimatliebe. So beichtet Brustmann: „Ich habe nie mehr gelogen als bei der Beichte“ und gedenkt seiner Landesväter: „Stoiber, Streibl, Strauß, so viel Glück hält nur Bayern aus“. Selten darf so reuefrei gelacht werden auf der schmalen Kante zwischen einer „bitterharten, aber irgendwie poetischen Existenz“ und rustikalem Unfug über Schweine names Hamlet, Omelette und Kotelett."
Matthias Hejny in AZ München

Zur Person Josef Brustmann:
1954, am 28. Dezember, am Tag der unschuldigen Kinder, in Teisendorf als achtes von neun Kindern geboren. Aufgewachsen in Waldram bei Wolfratshausen, unter ständigem Singen, Musizieren und Lärmen einer Unzahl größerer Geschwister. Daraus resultierend – sozusagen aus Notwehr - die Entwicklung einer kräftigen Stimme und das Erlernen zahlreicher großer und möglichst lauter Instrumente (Tuba, Kontrabass, Klavier, Cello).

Dann plötzlich Abitur, Studium an der Hochschule für Musik, Heirat, drei Kinder. Zehn Jahre Lehramt an einem Münchner Gymnasium (mit großen, singenden, musizierenden und lärmenden Gruppen bereits vertraut). Nach ausführlicher Psychoanalyse sofortige Niederlegung des Lehrmandats und neuer, riskanter Lebensentwurf: zweite Heirat, Patchwork-Familie, Kabarettist (Bairisch Diatonischer Jodel-Wahnsinn).
Zusätzliche Betätigung im Bereich Theater- und Filmmusik und autodidaktisches Aufblühen als bildender Künstler (Objektkunst).
2001 Mitbegründung des wunderbaren Musik-Spektakels „MonacoBagage“ (mit großen, singenden, musizierenden und lärmenden Gruppen bestens vertraut).
Seit 2004 zusätzliches Wirken als Solokabarettist – Versuch einer Selbstfindung mit dem Programm „Leben hinterm Mond“.
2005 und 2007 Theatererfindungen für das internationale Musik- und Theaterfestival "Alpentöne" in CH-Altdorf (Heimatflimmern und Franz Schubert – dringend gesucht).
 2008 Niederlegung der Mitgliedschaft bei der MonacoBagage (von großen, singenden, musizierenden und lärmenden Gruppen zusehends erschöpft) und Premiere des zweiten Soloprogramms Schöner Land in Sicht.

In der Pause werden Fair Trade Produkte zugunsten des Togovereins Augsburg-Schwaben zum Verkauf angeboten.

Benefizveranstaltung zugunsten von "Schulen für Afrika" und "Schulen für Litauen", Eintritt €20 und €18

Bürgerreporter:in:

Dr. Bernhard Lehmann aus Gersthofen

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1 Kommentar

Bürgerreporter:in
Jean-René Reyma aus Gersthofen
am 22.12.2012 um 14:22

An den großen Gersthofener Impressario Dr. B. Lehmann
Ihnen sei als einer der Ersten ein Geheimnis verraten. Das neue 2013er Programm von Hoi'ga:da heißt "Salsa & Schpätzla - Lateinamerika trifft d's Schwoba'ländle".
Mehr ab März.