130 Teilnehmer konnte die Initiatorin, Annett Isabell Marx, gestern auf dem Springer Marktplatz zur Mahnwache begrüßen. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl waren es mehr als in Hannover, wurde festgestellt.
Es ist erfreulich, dass sich offensichtlich immer mehr Menschen den Ausstieg aus der Atomenergie wünschen und es auch zeigen.
Anne Marx begrüßte als Gast zunächst Kreiskantor Schneider-Pungs, der mit einigen Sängerinnen und Sängern der Kantorei St. Andreas ein Lied zu Gehör brachte.
Günther Baumeister vom BUND sprach dann davon, dass sich der BUND bereits seit vielen Jahren, noch vor Tschernobyl, für den Ausstieg aus der Atomenergie stark macht. Er wies nochmals darauf hin, dass jeder Einzelne aufgerufen ist, sich daran zu beteiligen, indem er zu einem echten Ökostromanbieter wechselt, etwa hier zu den Stadtwerken Springe, die Naturstrom anbieten.
Gudrun Fischer-Seidel vom Bioladen Krabat in Springe sprach über die Sonnenkollektoren auf dem Dach ihres Hauses, die sie seit langer Zeit mit warmem Wasser versorgen. Sie schlug vor, zukünftig nur noch Neubauten zu genehmigen, die derartige Einrichtungen vorweisen.
Als 3. Sprecher meldete sich Dirk Schröder-Brandi vom Energie- und Umweltzentrum (EUZ) zu Wort. Er erklärte, dass das EUZ als Experimentierort für globales Umdenken im Energiesektor gelte. Die Frage, ob eine Welt ohne fossile und nukleare Energieträger möglich ist, sei eindeutig mit ja zu beantworten. Er machte auf das im Eldagsener Zentrum stattfindende Bärlauchfest am 1. Mai aufmerksam, wo um 16 Uhr der interessante Film: Die 4. Revolution "Energy Autonomy", Freie Energie für alle, zu sehen ist. Er zeigt den Weg für die Umstellung der Energieversorgung auf 100 % Erneuerbare Energien.
Nochmals wurde auf die Kundgebung am Ostermontag am AKW Grohnde hingewiesen, die um 13 Uhr dort beginnt. Sonderbahnen und -busse werden angeboten.
Ein Greenpeace-Mitglied verteilte Postkarten gerichtet an den Bahnchef Dr. Grube mit der Aufforderung, den Bahnstrom der DB Energie bis spätestens 2030 auf Erneuerbare Energien umzustellen und kurzfristig aus dem AKW Neckarwestheim auszusteigen.
Die Mahnwache endete mit einem gemeinsam gesungenen Kanon: "Nach dieser Erde wäre da keine, die eines Menschen Wohnung wär'! Darum, Menschen, achtet und trachtet, dass sie es bleibt. Wem denn wäre sie ein Denkmal, wenn sie still die Sonn' umkreist?" (Melodie: Don McLean, Text: Gerd Kern)
Am Ostermontag findet die zunächst letzte Mahnwache statt. Es wird allerdings darüber nachgedacht, weitere Treffen zu organisieren.
Bürgerreporter:in:Irmgard Richter-Brown aus Springe |
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