Mehr Personal ins Klinikum

28. Mai 2015
17:00 Uhr
UKGM-Haupteingang, 35043 Marburg

Marburg, Pfingsten 2015

Seit 1998 wurde ich immer wieder wegen ganz unterschiedlicher Erkrankungen notfallmedizinisch, stationär, aber auch ambulant im heutigen UKGM behandelt. Ich kann aus eigener Anschauung und eigenem Erleben sowohl die Abläufe vor der Privatisierung, als auch die Abläufe nach der Privatisierung - natürlich nur subjektiv - beschreiben und bewerten.

Als Verbesserung der Abläufe ist zu werten, dass seit einiger Zeit in der zentralen Notfallaufnahme des Klinikums eine "Ersteinschätzung" von Patient_innen stattfindet. Ich kann mich gut an Zeiten erinnern, da lediglich die Krankenkassenkarte eingelesen wurde, und danach das lange Warten kam. Ohne dass irgendjemand den konkreten Grund der Vorsprache abgeklärt hätte. Ob verstauchter Finger oder innere Blutung: Vor diesem System waren alle gleich.

Bei den stationären Aufenthalten ist mir aufgefallen, dass seit der Privatisierung immer weniger Mitarbeiter_innen immer mehr Aufgaben zu erledigen haben. Und dass manche Aufgaben, gerade im Bereich Hygiene, der Arbeitsverdichtung zum Opfer fallen. Von innen stark verschmutzte Fenster in Patientenzimmern, nicht beseitigte Überreste eines undichten Urinkatheters auf dem Fußboden oder nicht beseitigte heruntergefallene Plastikteile von Untersuchungen belegen: Die Arbeitsverdichtung ist zu groß.

Deshalb unterstütze ich die Solidaritätsaktion des Aktionsbündnisses „Gemeinsam für unser Klinikum“ und bitte die Leser_innen aus dem Landkreis Marburg-Biedenkopf sich an dieser Aktion zu beteiligen.

Wir bringen mehr Personal ins Klinikum

Hier der Aufruf des Bündnisses:

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
kommt bitte zahlreich zu unserer Solidaritätsaktion „Wir bringen mehr Personal ins Klinikum“ am Donnerstag, 28. Mai 17:00 Uhr UKGM Haupteingang Marburg.

AUFRUF ZUR AKTION
ES GEHT UM UNSERE VERSORGUNG!
KEIN STELLENABBAU UND KEINE ÜBERLASTUNG!

Tag für Tag geben die Beschäftigten am UKGM ihr Bestes, um die Patient/innen trotz der schwierigen Bedingungen gut zu versorgen. Leider sind die Bedingungen durch den bisherigen Personalabbau deutlich verschlechtert. Überlastung und Arbeitsverdichtung prägen den Alltag der Mitarbeiter/innen. Die Versorgungssicherheit scheint gefährdet.

Wir rufen alle Marburger/innen auf, ihr Klinikum und ihre Beschäftigten zu unterstützen. Wir wollen ein Zeichen der Solidarität der Marburger Bevölkerung setzen.

Es geht um unsere Versorgung und unser Klinikum. Es geht uns alle an.
SOLIDARITÄTSAKTION

Wir bringen mehr Personal ins Klinikum
Donnerstag, 28. Mai 2015, 17 Uhr
UKGM-Haupteingang, Baldingerstraße, Marburg

Wir wollen den Beschäftigten den Rücken stärken. Wir bringen mehr „Personal“ ins Klinikum und verteilen eine kleine Aufmerksamkeit. Wir laden alle Marburger/innen herzlich dazu ein.

Das Aktionsbündnis „Gemeinsam für unser Klinikum“

Bürgerreporter:in:

Hajo Zeller aus Marburg

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11 Kommentare

Bürgerreporter:in
Johanna M. aus Stemwede
am 29.05.2015 um 00:30

> Zustände, die wir alle nicht wollen können

Die haben wir doch längst.

Hast Du doch im Beitrag beschrieben.

Bürgerreporter:in
Hajo Zeller aus Marburg
am 29.05.2015 um 00:55

»Die haben wir doch längst.«

Da habe ich mich wohl nicht präzise genug ausgedrückt. Mit den Zuständen , »die wir alle nicht wollen können« habe ich auf gesellschaftliche Zustände angespielt, die notwendigerweise entstehen werden, wenn das waren- und geldbasierte gesellschaftliche System zusammenbricht. Und da sind die derzeitigen Zustände am Klinikum in Marburg ein Kindergeburtstag, gegenüber dem, was da auf uns zu kommt.

Bürgerreporter:in
Andreas aus Niedersachsen aus Laatzen
am 29.05.2015 um 16:48

> "Ich. Und hoffentlich viele, viele andere Menschen auch. Falls das nämlich nicht gelingt, bekommen wir in Kürze selbst in der bisher ruhigen und beschaulichen Bundesrepublik gesellschaftliche Zustände, die wir alle nicht wollen können."

Zu spät.
Haben wir schon.
Und der Bürger wills doch nicht anders, denn das sind seine Prioritäten.

Und Hauptpriorität ist sein eigener Arsch. Da darf es auch gern selbst beim Linkenhasser mal sozialistisch werden, wenn das seine Extrawürste wie z.B. Opern, Kitas, Kunst, Kröten, Pendlerversilberung, usw. finanziert...