DGB-Gedenkveranstaltung zum Antikriegstag am 1. September 2024 in Lehrte
„An Krieg dürfen wir uns niemals gewöhnen“
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Kreisverband Region Hannover und der Ortsverband Lehrte laden herzlich zur Teilnahme an der Gedenkveranstaltung zum Antikriegstag am Sonntag, den 1. September, um 15:00 Uhr auf dem Alten evangelischen Friedhof in der Feldstraße 88 ein.
Reinhard Nold, Vorsitzender des DGB Kreis- und Ortsverbandes, betont die Bedeutung dieses Tages: „An Krieg dürfen wir uns niemals gewöhnen. Genauso wie wir niemals vergessen dürfen, welche Gräueltaten Nazi-Deutschland zu verantworten hat. Beides muss Antrieb für uns alle sein, sich für eine friedliche Welt und ein gutes Miteinander der Menschen einzusetzen. Wer Hass sät und Menschen gegeneinander aufbringt, erreicht aber genau das Gegenteil. Der 1. September ist für uns deswegen ein wichtiger Tag, um ein Zeichen zu setzen, zu erinnern und zu mahnen.“
Im Rahmen der Veranstaltung wird Dr. Heiko Arndt, Historiker und Forscher zur Geschichte der Zwangsarbeit in Lehrte während des Zweiten Weltkrieges, einen kurzen Redebeitrag halten. Seit Anfang 2023 arbeitet Dr. Arndt intensiv an einem Forschungs- und Dokumentationsprojekt über die Geschichte der Zwangsarbeit in Lehrte. Er hat sich schwerpunktmäßig mit der Geschichte des Durchgangslagers (Dulag) und des Reichsbahnlagers Ida beschäftigt. In seinem Redebeitrag wird er schwerpunktmäßig auf den Alten Friedhof eingehen, wo mehr als 80 Personen ausländischer Herkunft anonym beerdigt sind. „Obwohl die Namen dieser Personen aus den Unterlagen hervorgehen, sind sie von der Friedhofsverwaltung bisher nicht sichtbar gemacht worden. Mit einem weiteren Projekt werden wir hier nachhelfen. Jugendliche werden die einzelnen Namen auf Tontafeln einarbeiten und dann auf dem Friedhof aufstellen“, so Dr. Arndt.
Die Veranstaltung beginnt um 15:00 Uhr auf dem Alten evangelischen Friedhof, Eingang Feldstraße 88. Nach den Reden von Reinhard Nold und Dr. Heiko Arndt folgt eine musikalische Umrahmung durch den Liedermacher Daniel Fernholz. Anschließend wird am Gräberfeld der Zivil- und Zwangsarbeiter ein Kranz niedergelegt. Nach der Kranzniederlegung findet um ca. 15:40 Uhr eine Fahrradtour zu den Gedenkorten der Zwangsarbeit, des Widerstands und der Stolpersteine in Lehrte statt.
Geplante Gedenkorte sind die Feldstraße 70, Königstr. 8, und Bahnhofstr. 29A (Stolpersteine), Burgdorferstr. 30 (ehemals Gewerkschaftshaus), Parkstr.5-6 (ehemals Zuckerfabrik und Unterkunft von Zwangsarbeiter*innen, Industriestr. 3 (ehemals Durchgangslager) und Hagenstr. 5 (ehemals Kriegsgefangenenlager).
Der DGB Kreisverband Region Hannover und der Ortsverband Lehrte laden alle Bürgerinnen und Bürger ein, an dieser wichtigen Gedenkveranstaltung teilzunehmen und ein Zeichen gegen Krieg, Hass und Ungerechtigkeit zu setzen.
Bürgerreporter:in:Reinhard Nold aus Lehrte |
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