Aus Termin- und Platzgründen wurde erstmals die Paartalhalle zum Ort des Geschehens rund um das 13. Kissinger Starkbierfest des Historischen Fördervereins Bayerischer Hiasl. Bis auf den letzten Platz gefüllt war der Erlebachsaal der Kissinger Paartalhalle am Samstag, 13. März 2010.
Seine Freude über den gelungenen Umzug brachte Kissings Bürgermeister Manfred Wolf in seiner Festansprache zum Ausdruck. Er stimmte die mehr als 250 anwesenden Gäste ein auf einen vergnüglichen Abend. Ein weiteres Novum der Veranstaltung war auch das erstmals ausgeschenkte Starkbier der Brauerei Kühbach. In seiner heiteren Ansprache stellte Ehrengast und Brauereichef Umberto Freiherr von Beck-Peccoz den Kühbacher "Peccator" vor und erzählte heitere Anekdoten rund um das Festbier. Mit drei professionellen Schlägen zapfte Schirmherr Manfred Wolf das erste Faß "Peccator" an und es hieß "O'zapft is!"
Bei Kommunalpolitikern und Gästen erfreut sich die traditionelle Veranstaltung wachsender Beliebtheit. Mit Dr. Erwin Lotter besuchte heuer erstmals auch ein Mitglied des Bundestags das Kissinger Starkbierfest. Aus dem Landtag kamen Brigitte Meyer (FDP), Dr. Simone Strohmayr (SPD) und der ehemalige Augsburger Oberbürgermeister, Dr. Paul Wengert (SPD) mit Frau Bärbel. Auch Landrat Christian Knauer (CSU) und Frau waren unter den Festgästen. Die Nachbargemeinde Mering war vertreten durch Bürgermeister Hans-Dieter Kandler (SPD) und Gemeinderat Georg Resch (CSU).
Durch das Programm führten die Schriftführerin des Fördervereins Barbara Kurz und der Kissinger Gemeinderat Wolfgang Hörig. Begleitet von schmissigen Melodien der Musikkapelle Kissing überbrückten die Moderatoren gekonnt die Zeit bis zum Höhepunkt des Abends: Bruder Barnabas' Festrede mir dem traditionellen "Derblecken" der anwesenden Politiker.
Die bekannten Fernseh-Kriminaler hatte er als diesjährigen roten Faden für seine Festrede gewählt. "Pater Braun", die "Rosenheim-Cops", "James Bond" - alle waren sie vertreten und ihre "Darsteller" bekamen von Bruder Barnabas (Günther Herrmann), was sie sich durch ihr Tun oder Nichttun im politischen Leben verdient hatten. In der Rolle von "Petrocelli" wurde Baron Umberto Freiherr von Beck-Peccoz zum schlaflosen Ideenfetischisten, der sich bereits mit dem Gedanken trägt "als Erster ein erneuerbares Energiebier auf den Markt zu bringen ... so auf Rapsölbasis." Merings Bürgermeister Hans-Dieter Kandler musste sich die Frage gefallen lasse, warum die Nachbargemeinde eine Universität bräuche, "wenn man dort eigentlich nur bis drei zählen könne". Vom "Landkreis-Colombo" Landrat Christian Knauer erwartete Barnabas nach dem Zeichen nun auch ein Wunder für die Instituion einer Kreiseinrichtung in Kissing.
Aber auch die "Großkopferten" bekamen ihre Seitenhiebe mit auf den Weg. Finanzstaatssekretär Franz Pschierer sollte doch einmal nach Kissing kommen und sich überzeugen, dass seine ablehnenden Worte zum Kissinger Gymnasium realitätsfern seien und Kissing eben nicht "zwei Zentimeter vom Augsburger Diedorf entfernt ist" wie das auf der Landkarte scheinen mag. Bundestagsabgeordneter Dr. Erwin Lotter musste sich den Vergleich zum Fernsehpathologen "Dr. Quincy" gefallen lassen, der "immer an "Leichen rumschnippelt." Um Lotter herum "bewege sich auch nicht viel", verglich Bruder Barnabas die aktuelle politische Großwetterlage.
Dass ihm bei einer zusammenwachsenden Verbindung der Orte Kissing und Mering der neue Ortsname "MerKissing" bedeutend besser gefallen würde als "KissMering" gab Barnabas den beiden Bürgermeistern mit auf den Weg. Alles in allen eine äußerst gelungene Festrede, die Bruder Barnabas immer mit einem versöhnlichen "Prost, Brüder und Schwestern, Prost Gemeinde!" und einem kräftigen Schluck "Peccator" aus dem Krug unterbrach.
Bis weit in die Nacht hinein wurde gefeiert im Erlebachsaal. Ein gelungener Abend für die Gäste und die Veranstalter macht Hoffnung auf eine Neuauflage im nächsten Jahr.
Bürgerreporter:in:Franz Scherer aus Friedberg | |
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