Unter dem Thema "Verliehen und Verkauft. Zeit- und Leiharbeiter - flexibler Arbeitsmarkt oder modernes Sklaventum?" stellen wir dieses Jahr ein Segment des Arbeitsmarktes in den Mittelpunkt, der auch für die Region Ingolstadt von erheblicher Bedeutung ist. Der für die bei der AUDI AG beschäftigten Leiharbeiter zwischen der IG Metall und der Zeitarbeitsfirma Adecco 2007 verhandelte Tarifvertrag setzte Maßstäbe für Deutschland. IG-Metall-Bezirksleiter Werner Neugebauer sagte dazu: "Audi, Adecco und IG Metall haben gezeigt, dass es geht. Es ist höchste Zeit, dass nun auch andere Unternehmen diesem Beispiel folgen und Leiharbeitskräfte nicht weiter mit Hungerlöhnen abspeisen". Doch was hat sich seit 2007 getan? Wie wirkt sich die Wirtschaftskrise auf die Leih- und Zeitarbeit aus? Welche Rolle spielt dieses Thema bei den Koalitionsverhandlungen in Berlin?
Von den derzeit rund 600.000 Leiharbeitern in Deutschland bezieht jeder achte zusätzlich Hartz-IV-Leistungen. Dies ergab eine Studie des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Uni Duisburg-Essen. In der Zeitarbeit liegen demnach die Einstiegslöhne bei rund 50 % des mittleren Lohns und damit auf einem Niveau, das nach internationalen Standards als "Armutslohn" bezeichnet werde. Die durchschnittlichen Monatsentgelte von Leiharbeitern seien zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen von 1999 bis 2009 um sieben Prozent gesunken.
Auf eine spannende Diskussion auch mit Ihnen freuen wir uns schon.
Jürgen Müller (afa Ingolstadt)
Theresia Geier (KAB Ingolstadt)
Thomas Thöne (KDA Ingolstadt)
Ulrich Berber (Arbeitnehmerpastoral im Bistum Eichstätt)
Wilfried Maxim (DGB Ingolstadt)
Bürgerreporter:in:Robert Huber aus Schrobenhausen |
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