Es herrscht Sturm im deutschen (Zeitungs-) Blätterwald. Wie jedes Tiefdruckgebiet, hat auch dieses einen Namen: Bild-Zeitung. Denn ausgerechnet Sie wurde für ihre Enthüllungen rund das merkwürdige Finanzgebaren unseres ehemaligen Bundespräsidenten, die Älteren werden sich vielleicht noch an Christian Wulff erinnern, für den angesehenen Henri-Nannen-Preis nominiert.
Obwohl eine endgültige Entscheidung noch aussteht, wird allein gegen das Vielleicht bereits heftig polemisiert. Eine Auszeichnung von BILD wäre ein "Alarmsignal".
Dabei verhält es sich doch genau umgekehrt: Würde die Jury die BILD-Berichterstattung ignorieren, käme dies ihrer Selbstdisqualifikation gleich. Denn der Preis wurde nicht gestiftet, um liebgewordene Vorurteile zu pflegen. Es geht in der Kategorie "Investigative Recherche" allein um Fakten. Und Fakt ist: Die BILD-Geschichte war sauber recherchiert. Und sie war, da das Staatsoberhaupt schließlich zurücktrat, die wirkungsvollste Enthüllung des Jahres 2011.
Den in einschüchternder Absicht erfolgten Wutausbruch des ehemaligen Staatsoberhauptes auf den Anrufbeantworter des Bild-Chefredakteurs ("....und dann können wir entscheiden, wie wir den Krieg führen") werden wir einst als Audio-Datei im Bonner Haus der Geschichte hören. Die Story selbst wird im Geschichtsbuch unserer Kinder stehen, notfalls auch ohne Nannen-Preis.
Man darf auf die Entscheidung der Jury gespannt sein. Die Preisverleihung findet bereits am Freitag, dem 11.05.2012 im Hamburger Schauspielhaus statt.
Bürgerreporter:in:Karl-Heinz Töpfer aus Marburg |
10 Kommentare
"Wenn er denkt und nicht nur nachplappert......!"
Hoffen wir mal das Beste, Gerhard.
Die Preisfrage ist geklärt.
Hier steht alles zum Nachlesen:
http://www.taz.de/Halbe-Ehrung-fuer-die-Bild/!93263/
Also braucht sich Henri nicht aus Scham im Grabe umzudrehen. Chapeau!