Stadtrundgang im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Kulturregion Heilbronner Land“ 2015 unter dem Motto „Unsere Wegenetze – Routen des Lebens“
Güglingen besaß als württembergische Oberamtsstadt einst die Gewalt über Leben und Tod. Verschiedenste Vergehen wurden hier gesühnt – bis hin zur Todesstrafe. Die Örtlichkeiten, die dabei eine Rolle spielten, sind im heutigen Stadtkern vielfach nicht mehr auf Anhieb erkennbar. Doch wie durch ein unsichtbares Netz sind all jene Stationen miteinander verbunden, die in der Lebensrealität der Angeklagten von Bedeutung waren.
Zu den bekanntesten Justizfällen in Güglingen zählt zweifelsohne der Hexenprozess gegen Katharina Kepler, die Mutter des großen Astronomen. Auf den Tag genau vor 395 Jahren kam Johannes Kepler erstmals nach Güglingen, um sie im Kerker zu besuchen. 14 Monate lang war die prominente Gefangene hier inhaftiert, bis sie als Mittsiebzigerin schließlich frei kam.
Dieser Stadtrundgang gibt nicht nur Einblicke in die frühneuzeitliche Justiz, sondern spürt auch jenen Stationen in der alten Amtsstadt nach, wo die eines Verbrechens Angeklagten eingekerkert waren, gefoltert wurden und ihre Strafen erhielten. Nachgezeichnet wird schließlich auch der letzte Weg der zum Tode Verurteilten – die kleine nächtliche Wanderung endet dort, wo sie zuletzt ihr Leben aushauchten: Auf der Güglinger Richtstatt, hoch über dem Tal der Zaber...
Termin: Samstag, 26.9.2015, 19:00 Uhr
Dauer: ca. 2 Stunden
Treffpunkt: Römermuseum Güglingen, Marktstraße 18, 74363 Güglingen
Kosten: 7,- € p.P. (Museums-Pass-Inhaber: gratis)
Bürgerreporter:in:Enrico De Gennaro aus Güglingen |
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