"Zug der Erinnerung" in Düsseldorf

10. Oktober 2011
08:00 Uhr
Meilenwerk, 40591 Düsseldorf

Anlässlich des Gedenkens an Julius Hirsch
durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB)

An drei Tagen im Oktober kommt der "Zug der Erinnerung" in die Landeshauptstadt. Über 420 Tausend Besucher sahen bisher die Ausstellung, die Opfern der NS-Deportationen gewidmet ist. Die Ausstellungswagen, die von einer Dampflok gezogen werden, können auf einem Gleis am Meilenwerk besucht werden, dem ehemaligen Depot der "Deutschen Reichsbahn". Hier wurden jene Waggons bereit gestellt, in denen Tausende die letzte Fahrt in die Vernichtungslager antreten mussten.

Zu den Deportierten, deren Weg in den Tod über Düsseldorf führte, gehört Julius Hirsch, jüdisches Mitglied der deutschen Fußballnationalmannschaft. Der Gefangenentransport, in dem der begeisterte Sportler nach Auschwitz verschleppt wurde, erreichte das Düsseldorfer Schienennetz am 01. März 1943. Hier wurden dem Zug weitere Wagen mit Opfern aus dem Rheinland angehängt. Bei einem Zwischenaufenthalt in Dortmund konnte Julius Hirsch eine Postkarte auf die Gleise werfen. Die wenigen Zeilen sind sein letztes Lebenszeichen. Bei Ankunft in Auschwitz wurde der Nationalspieler ermordet.

An Julius Hirsch erinnert der Deutsche Fußballbund (DFB) jährlich mit einem gleichnamigen Preis und fordert "seine Mitgliedsverbände und Vereine, seine mehr als sechs Millionen Spieler, Trainer, Funktionäre und besonders die Jugend (...) auf, sich gegen Diskriminierung und Ausgrenzung von Menschen auf dem Fußballplatz, im Stadion und in der Gesellschaft zu stellen."

Der "Zug der Erinnerung" unterstützt das Engagement des DFB, der den Julius-Hirsch-Preis am 11. Oktober in Anwesenheit des Düsseldorfer OB im Meilenwerk übergeben wird. Unterstützung leistet auch die Mahnund Gedenkstätte Düsseldorf sowie die Stiftung Eisenbahnmuseum Bochum.

Ausstellung im "Zug der Erinnerung":

Montag, 10. Oktober bis Mittwoch, 12. Oktober jeweils 08.00 Uhr bis 19.00 Uhr
Meilenwerk Düsseldorf, Harffstr.110 a (Haupteingang)
Anmeldung für Gruppen: 02297-1010 oder 0173-575 41 60

Bürgerreporter:in:

Horst Kröger aus Walsrode

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