22. Mariensingen in Speiden am Vorabend von Himmelfahrt

14. August 2022
19:30 - 21:00 Uhr
Wallfahrtskirche Maria Hilf Speiden, 87637 Eisenberg
Erinnerung Alpenländisches Mariensingen 2017
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Corona hatte auch eines der ganz besonders liebenswerten Kleinode Allgäuer Volksfrömmigkeit und Traditionen nicht verschont.
Umso größer die Freude, dass nach 2jähriger Zwangsunterbrechung am 14. August 2022, 19.00, zum bereits 22. Mal das Lob der Gottesmutter (wieder) erklingt.

Die Mesner-Eheleute Marianne und Jakob Häfele werden gewohnt liebevoll mit den Gebrüdern Böck aus Weißensee im Rokokojuwel aus dem 17. Jahrhundert im Eisenberger Ortsteil Speiden: der Wallfahrtskirche zur Lieben Frau von Maria Hilf https://de.wikipedia.org/wiki/Wallfahrtskirche_Mar... das Alpenländische Mariensingen organisieren.

Den Berletshofer Dreigesang aus Bertholdshofen im Ostallgäu, die Pinswanger Weisenbläser, Schlossanger Geigenmusig aus Reutte im nahen Tirol und Uwe Schmid aus Pürgen an der Zither, hat das veranstaltende und natürlich auch selbst auftretende Gebrüder Franz und Roland Böck als wie immer handverlesene Interpreten zusammengestellt.

Der Eintritt ist – wie immer – frei und die erbetenen Spenden gehen an die hier gebürtige und in Albanien wirkenden Missionsschwester Bernadette, sowie den Unterhalt der Wallfahrtskirche.

Die neben ihr stehende Gnadenkapelle wurde von einem Speidener Kleinbauern aus Dank für die Errettung seines Kindes errichtet.

Keineswegs nur Dank Urlaubsregion, wurde dieses – weit über sie hinaus bekannte – Marienlob gerne und zahlreich angenommen, sodass sich eine große Tradition gerade in den gegenwärtig so schwierigen Zeiten Gott sei Dank fortsetzt.

Nach seelischer Erbauung ist im Haus Christine www.christine-eisenberg.de leibliche Stärkung ebenso angesagt, als der eine oder andere Plausch über gerade Gehörtes und das richtige Binden der Kräuterbuschen für das tags darauf folgende Hochfest der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel.

Den Brauch der Kräuterbuschen und sein Entstehen erläutert das Bauernhofmuseum Illerbeuren www.bauernhofmuseum.de so: 7 bis 99 Kräuter gehören in einen Kräuterbuschen oder “Kräuterboschen“, wie es im Allgäu heißt.
Heilkräuter wurden schon in vorchristlicher Zeit den Göttern geopfert, als Dank für deren Schutz und für die Heilkraft der Kräuter. Als die christlichen Missionare begannen die Menschen zu bekehren, wurde die Kräuterweihe verboten, sie galt als Hexenwerk. Das Volk jedoch missachtete dieses Verbot. Die Kirche fand daraufhin einen schlauen Kompromiss: Der 15. August wurde Maria geweiht und ihrem Aufstieg in den Himmel. So erzählt man sich heute auch folgende Legende: Als die Gottesmutter gestorben war, kamen die Apostel drei Tage später an ihr Grab, doch das Grab war leer. Maria war mit Seele und Leib in den Himmel aufgenommen worden. Doch aus dem Grab strömten die Düfte von Rosen und Lilien, vermischt mit dem Duft von Heilkräutern.
Sommerzeit ist Kräuterzeit: im Zeitraum zwischen Maria Himmelfahrt und dem 15. September, auch “Frauendreißiger“ genannt, haben die Heilkräuter besonders viele Inhaltsstoffe. Und so wurden in diesem Zeitraum von Frauen alle Heilkräuter gesammelt, um die Familie mit Heilmitteln, vor allem durch die kalte Jahreszeit hindurch, zu versorgen.
Der Kräuterbuschen als kleine Apotheke: je nach Region sind unterschiedlich viele Kräuter in den Kräuterbuschen zu finden, die Anzahl schwankt, ist jedoch immer eine mystische oder symbolträchtige Zahl:
7 - die Zahl 7steht für die Anzahl der Schöpfungstage.
9 - die Zahl 9 steht für 3 x 3, also für die heilige Dreifaltigkeit.
12 - steht für die Zahl der Apostel und der Stämme Israels.
99 - 33 x 3 steht als Symbol für die heilige Dreifaltigkeit.
24 - 2 x 12, steht für die zwölf Stämme Israels und die zwölf Apostel.
Kräutervielfalt gesammelt und gebunden: gesammelt werden die Kräuter am Abend vor Maria Himmelfahrt und zu Kräuterbuschen gebunden. In der Mitte des Bündels findet sich meist die Königskerze, auch Marienkerze genannt, umgeben von zahlreichen anderen Kräutern. Hier finden sich bunt gemischte in der Regel heimische Kräuter wie Alant, Arnika, Baldrian, Beifuß, Frauenmantel, Kamille, Johanniskraut, Liebstöckel, Pfefferminze, Schafgarbe, Rainfarn, Thymian, Lebenskraut, Eibisch, Haselnusszweige, Ringelblume aber auch Majoran, Ysop, Goldrute und viele mehr. Als Symbol für Maria werden häufig auch Rosen und Getreideähren in die Kräuterboschen mit hinein gebunden. An Maria Himmelfahrt wird das Kräuterbündel gesegnet und anschließend im Haus, im Herrgottswinkel, aufgehängt. Große Buschen dürfen erst an einem luftigen Platz trocknen und finden dann ebenfalls einen Platz in Haus oder Stall. Bei Unwettern und Stürmen werden heute noch einige dieser getrockneten Pflanzenteile im Feuer verbrannt, das soll vor Blitz und Unglück schützen.

Halten wir in Vorfreude auf das 22. Alpenländische Mariensingen 2022 zudem ein wenig inne und vergessen nicht, dass der 14. August, der Vortag des Hochfestes der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel, als Gedenktag des Hl. Pater Maximilian Maria Kolbe OFM auch an seine Großtat der Selbsthingabe erinnert.
Mit ihr ermöglichte er, auch Schutzpatron der Journalisten, nicht nur einem Häftling in Auschwitz das Überleben des KZ, sondern so auch erst seinen seelsorgerischen Dienst an den mit ihm im Hungerbunker von Block 11 untergebrachten 9 Todeskandidaten.

Erich Neumann, freier investigativer Journalist www.cmp-medien.de
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© Bild: www.cmp-medien.de CC – Erinnerung Alpenländisches Mariensingen 2017
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Bürgerreporter:in:

Erich Neumann aus Kempten

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