Samstag morgen, 6.00 h früh, Kaffee und Zeitungslektüre, ich traute meinen Augen nicht und war hellwach!
Grosse Überschrift auf der 1. Seite des Burgdorfer Anzeigers:
"Elf Strassenbäume sollen fallen". Alte Vermessungsdaten stimmen nicht mit den Bauplänen überein - Stadt hat Sonderwunsch
Nach Rücksprache mit unserem Ortsvorsteher Walter Degenhardt, der genauso fassungslos war, erfuhr ich, dass diese Nacht- und Nebelaktion in den Ratsfraktionen nicht bekannt war. Diese stattlichen Bäume wurden nun am letzten Samstag, morgens in der Zeit zwischen 8.00h und 10.00h, im Eilzugtempo einfach vernichtet, ohne das diese Vorgehensweise und die Gründe vorher den Burgdorfer Bürgern und den Ratsherren mitgeteilt wurden. Niemand hatte Gelegenheit sich "dafür" oder "dagegen" auszusprechen. Alle wurden vor vollendete Tatsachen gestellt. Warum?
Ich bin sicher, es hätte heftige Proteste seitens der Burgdorfer Anwohner und der Ratsfraktionen gegeben, deshalb diese Blitzaktion. Überlegungen hinsichtlich einer anderen Vorgehensweise konnten so nicht angestellt werden.
Durch den Hinweis von Kurt Battermann hatte ich am Freitag mittag noch bei der Stadt nachgefragt, was es denn mit den gekennzeichneten Bäumen auf sich hat. Herr Schewe erklärte mir nur, dass diese im Zuge der Bauarbeiten der neuen Verkehrsinsel, die ja der Sicherheit der Fussgänger und Fahrradfahrer dienen soll, weichen müssen. Sie sind ganz einfach im Weg. Keine Rede davon, dass die Fällung schon am nächsten Morgen stattfinden sollte!
Grund dafür, dass die Bäume gefällt werden "müssen", ist der nachträglich von der Stadt Burgdorf vorgebrachte Wunsch, in diesem Bereich auf der Mitte der Fahrbahn eine Verkehrsinsel einzubauen. Dafür muss die Strasse aufgeweitet werden, so dass die Fahrbahn zu nahe an die Bäume (gefordert ist mindestens ein Meter Abstand) rückt. In alten Lageplänen hat es so ausgesehen, als wenn das Ganze passen würde. Die Ergebnisse der teils noch aus den neunziger Jahren stammendenVermessung stimmen nicht mit den aktuellen Bauplänen überein. Wer hat hier bei der Planung geschlafen?
Kleiner Trost, für die abgeholzten Bäume müssen neue gepflanzt werden. Die Stadt Burgdorf ist zumindest für einen Teil der Ersatzpflanzung zuständig . Bei der Auswahl der Standorte für die zu pflanzenden Bäume möchten wir gerne Vorschläge machen. Wir sind alle gespannt, ob die Kommunikation zwischen Bürger und Stadt wenigstens jetzt und die Sache mit dem "kurzen Dienstweg" wohl auch mit der geforderten Ampel vor der Schule und dem Kindergarten funktioniert? Die Ortschaft Sorgensen verdient in Sachen Verkehrssicherheit mindestens genauso viel Aufmerksamkeit, wie es gerade in Burgdorf selbst der Fall ist. Uns ist nicht daran gelegen, irgend jemanden zu kompromitieren. Wer völlig wertfrei und sachlich überlegt, kann sich nur für unsere Vorschläge erwärmen.
Bürgerreporter:in:Georgia Wiekenberg aus Burgdorf |
14 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.